Die Braut von Rosecliff
wird, Josselyn. Schluss jetzt mit die sen unnützen Wortgefechten. Hilf mir beim Auszie hen, und dann sollten wir schlafen. In wenigen Stu n den graut der Morgen, und dann wartet viel Arbeit auf uns.«
Sie wusste, dass er Recht hatte, dass weiterer Wi derstand ihr im Augenblick nichts nützen würde. Im merhin bot er ihr eine Altern a tive zu seinem Bett an, und darüber sollte sie glücklich sein. O wain hätte sie brutal gezwungen, mit ihm zu schlafen, und das w ä re ungleich schlimmer gewesen als Randulf Fitz Hugh zu bedi e nen!
Wie es wohl wäre, mit Rand zu schlafen? Wider wärtig b e stimmt nicht, entschied sie, tadelte sich aber sofort streng für de r art verräterische Gedanken. Sie würde ihn bedienen, wie er es verlangte, aber sie würde nicht auf seine männlichen Tricks herei n fallen. Wenn er glaubte, sie durch räumliche Nähe verführen zu können, musste er noch sehr viel über walisischen Stolz lernen! Sie würde die Ohren spitzen und ihre Augen offen halten, und sie würde versuchen zu ent kommen. Sie würde nicht nackt in seinem Bett liegen, sie wollte diesen muskulösen Körper nicht auf sich spüren…
»Gwrtaith«, fluchte Josselyn leise, während sie an einem schmutzigen Stiefel zerrte.
Nach den Stiefeln kamen seine Kniestrümpfe an die Reihe, und unwillkürlich betrachtete sie die großen nackten Füße, die da r unter zum Vorschein kamen, die kräftigen Knöchel und dicht behaarten Waden. Er war nicht so schmutzig wie die meisten Männer, und er stank auch nicht. Doch all diese intimen Details inte ressierten sie überhaupt nicht, redete sie sich ein.
»Und jetzt mein Hemd«, befahl Rand und streckte seine Arme aus.
Josselyn zuckte zurück, aber er hatte nicht die Ab sicht, sie festzuhalten, sondern deutete amüsiert auf seine geschnürten Manschetten. »Ich weiß natürlich, dass unsere englische Kle i dung sich von der euren unterscheidet, aber ich vertraue auf dein Geschick.«
Wortlos lockerte sie die Bänder, zog an den Ärmeln und half ihm, aus dem Hemd zu schlüpfen. »Ich werde es morgen waschen«, murmelte sie, bestürzt darüber, dass das Leinen sich so warm anfühlte. Auf gar keinen Fall wollte sie seinen nackten Brustkorb anschauen…
»Auch meine Hose ist geschnürt… Wenn du sie vielleicht aufknoten würdest…«, kam der nächste höfliche Befehl.
»Das könnt Ihr ohne meine Hilfe bewerkstelligen!«, rief Joss e lyn und schleuderte sein Hemd in eine Ecke.
»in Grunde komme ich überhaupt ganz gut allein zurecht, wenn es um meine Kleidung geht. Aber nachdem du meine anderen Bedürfnisse nicht befrie digen willst, musst du dich wenigstens sonst wie nützlich machen. Kümmere dich also bitte um meine Hose!«
Rand beobachtete sie scharf, erregt durch ihre Nähe, ve r schnupft über ihren anhaltenden Widerstand. Natürlich wäre es unklug, sie zu entjungfern, wenn sie als Jaspers Frau von gr o ßem politischem Nutzen sein konnte, doch das änderte nichts daran, dass er sie heiß begehrte. Dieses Spiel, das er in Gang gesetzt hatte, war frustrierend, aber er wollte es trotzdem nicht abbrechen.
Josselyn war nicht minder frustriert. Er war ein Mann wie jeder andere, redete sie sich ein. Bower war genauso groß, O wain genauso muskulös, Dulas hatte genauso dunkle Augen, Dryw besaß viel mehr Char me. Hinzu kam, dass all diese Mä n ner Waliser waren, während Rand dem verhassten Volk der Engländer angehörte. Nichtsdestotrotz war er der Einzige, der ihre Sinneslust weckte. Ein Blick von ihm genügte, und ihre Haut prickelte, ihr Puls beschleunigte sich, ihr Atem stockte… Sie hasste ihn, aber er übte eine schier unwiderste h liche Anzi e hungskraft auf sie aus.
Dennoch würde sie sich niemals geschlagen geben!
Josselyn reckte trotzig das Kinn und biss die Zähne zusa m men. »Also gut.« Sie bemühte sich, seinen nackten Oberkörper zu ignorieren, während sie niederkniete und an den Lederri e men herumfummelte, mit denen seine Hose unterhalb der Knie verschnürt war. Seine Haut fühlte sich warm an, und diese Wärme jagte ihr heiße Schauer über den Rücken. Irgendwie schaffte sie es, die Knoten zu lösen, doch bevor sie aufstehen konnte, spürte sie seine Hand in ihren Haaren.
»Josselyn…«
Sie war töricht genug hoch zuschauen und geriet sofort in den Strudel seiner dunklen Augen. Er strei chelte ihre Wange – eine zarte Liebkosung, die sie völ lig zu entwaffnen drohte. Seine Erregung war nicht zu übersehen – die gewölbte Hose legte beredtes Zeug nis
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