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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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gengesetzt, nicht einmal, als er sie triumphierend in Besitz nahm.
    Während ihre Landsleute alles daran setzten, um sie zu re t ten, hatte sie in Rands Armen vorüberge hend sogar vergessen, dass sie eine Waliserin war… Doch das würde ihr nie mehr passieren… Sie würde nie mehr schwach werden…
    Wenn sie jetzt einen Dolch zur Hand hätte, würde sie ihm seinen Mannesstolz abschneiden und Schwei nen zum Fraß vo r werfen!
    »Bleib hier!«, befahl er, während er einen Stiefel an zog. Seine Miene spiegelte Bedauern wider – vermut lich weil ihm keine Zeit geblieben war, seinen wider lichen Samen in sie zu ergießen. Welch ein Glück, dass sie gestört worden waren…
    Osborn stürzte ins Zimmer herein. »Herrgott, Rand, wo bleibst du denn?«
    »Uffern dan!«, kreischte Josselyn, während sie hastig eine Decke über ihren nackten Körper warf. »Cer! Raus hier!«
    Der Hauptmann ignorierte sie völlig. »Alan ist ver letzt«, b e richtete er. »Es sieht schlimm aus.«
    »Verfluchte Scheiße!« Rand zog den zweiten Stiefel an und griff nach seinem Hemd und dem Schwert gurt. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um. »Bleib, wo du bist, Jo s selyn«, wiederholte er. »Wir werden das noch heute Nacht zu Ende führen.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Es ist schon zu Ende.«
    Kalte Nachtluft drang in den Raum, aber seine Augen glü h ten genauso heiß wie zuvor. »Wir haben noch kaum angefangen… Du solltest nicht auf mich wütend sein, sondern auf deine Landsleute, die unser Liebesspiel gestört haben.«
    Die schwere Eichentür fiel hinter ihm ins Schloss, und sie blieb allein zurück – wütend auf Rand, wütend auf ihre Land s leute, wütend auf sich selbst…
    Rand schwor sich, dass Köpfe rollen würden, wäh rend er in der kalten Nacht zum Strand eilte. Sie hat ten nur drei Boote – zwei Kähne und eine größere Barke –, und die brauchten sie dringend zum Fischen und zum Entladen der Schiffe, die ihnen in regel mäßigen Abständen Vorräte liefern würden. Ausg e rechnet die Barke war vernichtet worden – verdammt!
    »Wer hielt Wache?«
    »Geoffrey«, antwortete Osborn grimmig. »Wenn Alan nicht hinzugekommen wäre, hätten die Schur ken noch mehr Schaden angerichtet.«
    Vom steilen Klippenpfad aus sah die verkohlte Barke wie das Gerippe eines riesigen Fisches aus. Männer hasteten mit Eimern umher, schöpften Meer wasser und schütteten es auf die Glut. Ein Soldat lag regungslos am Ufer – Alan; ein zweiter hockte wie ein Häuflein Elend daneben, den Kopf in den Händen vergraben, schaute aber auf, als Rand näher kam.
    »Er hat mir das Leben gerettet«, schluchzte Geoff rey, ohne sich der Tränen zu schämen, die ihm über das schmutzige Gesicht liefen. »Hat sich vor mich geworfen…« Der junge Bu r sche fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Er wird doch nicht sterben, Mylord?«
    Alans Gesicht war so bleich, der Blutfleck auf sei nem Wa f fenrock so groß, dass Rand das Schlimmste befürchtete. Ein Mann kniete neben dem Verletzten und presste einen Lappen auf die Wunde, um die Blu tung zu stoppen.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Rand.
    »Schlecht, Mylord, aber er lebt noch… und er ist ja ein kräft i ger Kerl«, fügte der Mann hoffnungsvoll hin zu.
    Es stank nach Rauch und Blut – Gerüche, die Rand von Schlachtfeldern nur allzu bekannt waren. Er rümpfte angew i dert die Nase, erfüllt von kaltem Zorn. Diese Tat würde nicht ungesühnt bleiben, schwor er sich.
    »Stellt eine Bahre her«, befahl er einem Wachpos ten, »und tragt ihn vorsichtig in die Küche.« Dann wandte er sich dem völlig verstörten Geoffrey zu. »Er zähl mir, was passiert ist. Ich will jede Einzelheit wis sen. Wie viele Männer waren es? Was hast du gesehen und gehört?«
    »Ich… ich hab nur drei gesehen, aber vielleicht waren’s auch mehr. Ich hab dort drüben gesessen«, stammelte Geoffrey und deutete auf einen kleinen Hügel, wo eine alte Decke im Gras lag. »Ich hab nicht geschlafen, Mylord… ich schwör’s, ich hab nicht geschlafen.«
    »Woher sind sie gekommen? Vom Meer?«
    »Ich hab kein Boot gesehen.«
    »Auf dem Landweg können sie nicht gekommen sein«, warf Osborn ein. »Wir haben die ganze Umge bung abgesucht und keine Fußspuren gefunden.«
    »Drei Männer – vielleicht auch mehr – gelangen vom Meer aus an Land… ohne Boot?«, dachte Rand laut nach. »Waren sie nass?«
    Geoffrey überlegte, nickte langsam. »Ja, der Kerl, der mich festhielt, war nass. Glaubt Ihr, dass sie her

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