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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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beim Brot backen zu helfen. Sie durfte nicht ständig an die Ereignisse der letzten Nacht denken. Viel wichtiger war es herauszufinden, wozu dieser Lamonthe hier war, und ob Rand irgendwelche Vergeltung s maßnah men gegen ihre Landsleute plante. Sie durfte nicht ve r gessen, dass sie eine Waliserin und Rand ein Eng länder war. Sie durfte nicht vergessen, dass sie Feinde waren und immer bleiben würden.
    »Wie viele zusätzliche Brotlaibe werden für die Gäste ben ö tigt?«, fragte sie beim Teigkneten.
    Odo schaute nicht von seiner eigenen Arbeit auf. Die Befö r derung zum Koch bereitete ihm wenig Freu de. Es war viel einf a cher gewesen, Gladys zu helfen.
    »Es sind zehn Mann – also fünf Laibe«, knurrte er. »Und wahrscheinlich werden sie mindestens fünf Gallonen Ale le e ren!«
    Josselyn teilte den Teig in drei Stücke, brachte ihn in Form und ritzte mit einer Löffelkante ein kreuzförmi ges Muster in die Oberfläche. Odo war streng befohlen worden, sie nicht in die N ä he von Messern gelan gen zu lassen. »Seltsam, dass dieser Simon Lamonthe mit seinem Besuch nicht gewartet hat, bis bessere Unterkünfte zur Verfügung stehen werden«, trieb sie Konvers a tion, in der Hoffnung, Odo weitere Aus künfte über die Bes u cher entlocken zu können.
    »Ganz gut so, dann bleiben sie wenigstens nicht lange!« Dann warf er ihr einen scharfen Blick zu. »Wenn ihr Waliser natürlich vorhabt, hier weitere Brände zu legen, sollte ich mich über zehn Mann Ver stärkung nicht beklagen.«
    Josselyn warf erbost einen neuen Klumpen Teig auf den Tisch und begann zu kneten. »Dies ist unser Land, und ihr Engländer habt hier nichts zu suchen.«
    »König Heinrich sagt, Wales sei ein Teil von Britan nien. Uns e re blühende Insel muss vereint sein.«
    »Wenn man so argumentiert, könnten wir Waliser auch b e haupten, England gehöre uns«, konterte Jos selyn sarkastisch. »Auch dann wäre diese blühende Insel vereint.«
    Odo warf ihr einen finsteren Blick zu und deutete auf den Teig. »Arbeitet lieber weiter, anstatt dummes Zeug zu reden. Ohne Arbeit kein Essen.«
    »Ich brauche das nicht zu machen.« Sie lächelte hochmütig und verschränkte ihre Arme vor der Brust, obwohl sie fast etwas Mitleid mit dem Mann hatte. Er schwitzte, war müde und sichtlich überfordert. Aber es war schließlich nicht ihre Schuld, dass Gladys aus dem Lager der Engländer verbannt worden war! Odo sollte seine schlechte Laune nicht an ihr auslassen, sondern an Rand. Trotzig setzte sie sich auf einen dreibeinigen Hocker und reinigte ihre Finger von Teigresten.
    »Wie Ihr wollt!«, schnaubte Odo. »Wahrscheinlich ist es Euch lieber, Euren Unterhalt in Lord Randulfs Bett zu verdienen!«
    Er duckte sich, als sie einen leeren Topf nach ihm warf, und flüchtete auf die andere Tischseite, als sie ihn mit der langen Backschaufel bedrohte. »Wache! Wache!«, schrie er aus Leibe s kräften.
    Josselyn wirbelte herum, als die Tür aufflog. »Bleib mir ja vom Leibe, du widerliches Schwein, sonst schlag ich dir den Schädel ein!«
    »Na, na, Miss, macht keinen neuen Ärger!«, brummte der Soldat. »Ich würd nur ungern mein Schwert gegen eine Frau zücken.«
    Was sie mit ihrer Holzwaffe gegen einen erfahrenen Krieger ausrichten wollte, hätte Josselyn nicht sagen können. Ohnmäc h tige Wut raubte ihr den Verstand, und sie war nicht bereit au f zugeben.
    »Du brauchst dein Schwert nicht zu ziehen, wenn du mir den Weg frei machst.«
    »Nein, Miss, Ihr wisst doch, dass das unmöglich ist. Er würde mir den Kopf abreißen.«
    »Sie ist völlig verrückt geworden«, schimpfte Odo und trat sicherheitshalber neben den Soldaten. »Zuerst weigert sie sich zu kochen, und dann bedroht sie mich!«
    »Wenn du dein Lästermaul halten würdest, brauch te ich dich nicht zu bedrohen.«
    Der Wachposten warf Odo einen scharfen Blick zu.
    »Hoffentlich hast du keine Dummheiten gemacht, mein Freund. Hast du noch nicht gehört, dass sie Lord Randulfs Lieb s te ist?«
    »Oh!« Das schlug dem Fass den Boden aus! Wusste das ganze Lager, was letzte Nacht geschehen war? Hatte Rand seinen Männern alles brühwarm erzählt, mit seiner Eroberung g e prahlt, die Einzelheiten aus geschmückt?
    Sie holte mit der Brotschaufel zum Schlag gegen Odos Kopf aus, aber er wich in allerletzter Sekunde aus, prallte allerdings so hart gegen den Soldaten, dass beide das Gleichgewicht verloren und in einem Knäuel von Armen und Beinen auf dem B o den lande ten.
    Josselyn stürzte an ihnen vorbei zur

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