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Die Braut von Rosecliff

Die Braut von Rosecliff

Titel: Die Braut von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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gen.«
    Osborn räusperte sich laut. »Und was wird aus dei ner… äh… Geisel?«
    »Schick zwei Wachen her – aber nicht die beiden Kerle von ge s tern!« Rands Augen waren auf Josselyn gerichtet, obwohl er mit seinem Hauptmann redete. »Sie wird in wenigen Minuten fertig sein, um sich in der Küche nützlich machen zu können.«
    Osborn entfernte sich, und Josselyn lag immer noch nackt auf i h rem Feind, der jetzt zugleich ihr Liebhaber war. Sie spürte jeden Muskel, jeden Knochen seines schönen Körpers, aber seine Mi e ne war unergründ lich.
    »Du wirst dich nicht blicken lassen, solange Lamonthe hier ist«, befahl er.
    »Warum soll er mich nicht sehen?«, fragte sie, viel zu verwirrt, um logisch denken zu können. »Walisi sche Frauen waren doch schon immer eine begehrte Kriegsbeute von euch Engländern!«, fügte sie sarkas tisch hinzu.
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ich werde die letzte Nacht immer als sehr schön und genussreich in Erinn e rung behalten – und du auch, selbst wenn du es nicht zugeben willst. Was La monthe betrifft, so wird er dich haben wollen, wenn er dich zu Gesicht bekommt. Er gehört nämlich zu jenen Männern, die in Waliserinnen tatsächlich nur eine begehrte Kriegsbeute sehen. Möchtest du, dass er dich vergewaltigt?«
    Die barsche Stimme und die harten Worte taten ihr so weh, dass sie am liebsten geweint hätte. »Würdest du das zulassen?« I r gendwann während der Nacht war sie dazu übergegangen, ihn zu duzen. Es wäre albern, einen Mann förmlich anzureden, mit dem man nackt im Bett lag.
    Würde er sie einem anderen englischen Lord über lassen, falls dieser sie begehrte? Könnte er wirklich so grausam sein, nach allem, was geschehen war?
    »Ich habe es dir schon einige Male gesagt – walisi sche Frauen sind unter meiner Herrschaft in Sicher heit. Ich dulde keine Ve r gewaltigungen.«
    Unzufrieden mit dieser Antwort, strampelte Josselyn in se i nen Armen, und diesmal ließ er sie los. Sie sprang aus dem Bett und suchte hastig ihre verstreuten Kleidungsstücke z u sammen, fand aber nur einen Strumpf und musste deshalb mit nackten Füßen in ihre Schuhe schlüpfen. Zuletzt warf sie ihren weiten Umhang über und durchquerte eilig den Raum, aber eine große Hand legte sich flach auf die Tür, bevor sie entrinnen konnte.
    »Warte hier auf die Wachposten. Sie werden dich beschü t zen.«
    »Ich brauche keinen Schutz! Ich brauche meine Freiheit!« Sie spürte, dass er dicht hinter ihr stand. Hatte auch er sich angezogen? O Gott, hoffentlich, denn wenn sie sich umdrehte und ihn nackt vor sich stehen sah…
    Sie durfte es nicht riskieren, sich umzudrehen.
    »Ich kann dich noch nicht freilassen«, murmelte Rand.
    »Warum nicht?« Welche Antwort wollte sie von ihm hören? Dass er es nicht ertragen könnte, ohne sie zu sein? Was für eine erbärmliche Kreatur sie nach einer einzigen Nacht mit ihm g e worden war! Sie brauchte seine Bestätigung, dass er sie brauchte… Aber das würde er niemals sagen. »Du kannst dir eine Antwort sparen«, erklärte sie bitter. »Du wirst mich erst freilassen, wenn deine Mauer höher als zwei Meter ist. Wie lange wird das dauern?«
    »Ein paar Monate. Vor dem nächsten Winter wollen wir auf j e den Fall fertig sein.«
    »Und bis dahin soll ich dein Bett wärmen?« Ihr kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke, und sie schluck te hart. »Oder willst du mich immer noch mit deinem Bruder verheiraten, sobald er ankommt?«
    Seine Hand auf der Tür ballte sich zur Faust. Es missfiel ihm also, an seine eigenen Pläne erinnert zu werden. Erfreut da r über, fuhr sie beherzt fort: »Kommt dein Bruder vielleicht schon heute, zusammen mit diesem Lamonthe? Soll die Hoc h zeit sofort stattfinden oder erst heute Abend?«
    Rand zerrte sie grob herum, presste sie gegen die Tür, nagelte sie mit seinen Händen dort fest. Er hatte sich angez o gen, stellte sie erleichtert fest. Und er war sehr wütend.
    »Hüte deine scharfe Zunge, damit sie dich nicht ins Unheil stürzt, Josselyn, und überlass es mir, Entschei dungen zu treffen! Du schadest nur dir selbst, wenn du mich bis zur Weißglut reizt.«
    Sie war sehr zufrieden, ihn bis zur Weißglut gereizt zu haben. Er wollte sie nicht teilen – weder mit sei nem Bruder noch mit dem anderen englischen Lord. Und er wollte sie vor diesem Lamonthe beschützen. Damit musste sie sich im Augenblick begnügen…
    Es wurde ihr bald langweilig, untätig in der Küche herumz u sitzen, und deshalb beschloss sie,

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