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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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» Er ist jetzt im Ruhestand. Tut mir leid. «
    » Also, wenn er jemals beschließt, seinen Ruhestand zu unterbrechen, werde ich seine erste Kundin sein. «
    Die Frau lachte leise und schüttelte den Kopf. » Ich glaube nicht «, sagte sie. » Es gibt einfach mal einen Punkt, wissen Sie. «
    Ein kleiner, hellblauer Schmetterling landete auf Janies Schulter.
    » Ja, das kann ich verstehen. Eine wundervolle Zuflucht haben Sie sich da geschaffen. «
    » Es hat auch viel Arbeit gekostet. Wir gehören so einer Art Bewegung an. Von Leuten, die so leben möchten. «
    Bewegung. Das war ein Wort aus einer früheren Generation, und es hatte eine gewichtige Nebenbedeutung. » Die Mitglieder müssen aber sehr verschwiegen sein. «
    » O ja, das sind wir auch – aber es gibt eine Menge Familien, die sich so einrichten, und wir halten alle Kontakt. « Sie nickte in Richtung des Computers und lächelte. » Hier in der Gegend wohnen etliche Leute, die ziemlich engagiert sind «, erläuterte Mrs.  Horn.
    Janie sah sich wie hypnotisiert von dem, was sich ihren Blicken darbot, um. » Es muß eine ziemliche Herausforderung gewesen sein, all das in Gang zu bringen. Es ist so – perfekt. «
    » Das größte Problem war der Grunderwerb. Sie brauchen mindestens hundert Morgen, um die Genehmigung für eine Anlage wie die unsere zu bekommen. Während unserer Ehe haben wir immer wieder ein paar Morgen dazugekauft, sonst wäre es uns nicht gelungen. Die Sonnenkollektoren nehmen nicht soviel Platz ein, aber die Windmühlen brauchen eine bestimmte Lage. «
    Janie, die noch immer herumschaute, sagte: » Ich beglückwünsche Sie dazu. Es ist wirklich erstaunlich. So eine Lebensweise hat mich immer angezogen. Aber ich habe es nie geschafft, sie auch nur annähernd zu erreichen. Ich hatte einfach – zuviel zu tun. «
    » Es ist nie zu spät «, tröstete Linda Horn.
    » Oh, ich glaube nicht, daß ich je so etwas erleben werde, jedenfalls nicht in der näheren Zukunft. Aber der Grund, warum ich Sie sehen wollte, ist … «
    Sie erklärte langsam und sorgfältig.
    Lindas Stirn kräuselte sich, und kleine Falten erschienen darauf.
    » Ich habe mich schon gefragt, wann wohl jemand anfangen würde, sich für die ganze Sache zu interessieren. «
    Janie knabberte lautlos an einem Zitronenkeks, während Linda Horn alle Details des Vorfalls in Camp Meir schilderte.
    »Labortests zeigten, daß einige der Sommergäste giardia lambda im Blut hatten. Und die Wasserproben aus dem Teich ergaben, daß das Wasser verseucht war. Aber wir selbst haben nie etwas gefunden. Auch die Blutuntersuchungen wurden woanders gemacht. «
    Janie fragte sich, warum – man konnte das als Nachlässigkeit auslegen. » Gab es dafür einen bestimmten Grund? «
    » Ich habe für die Stadt gearbeitet, aber in so einer Situation hat der Bezirk das Sagen. Man wies mich an, die vorliegenden Tests als gültig zu akzeptieren. Sie wollten nicht, daß ich Geld ausgebe, um sie zu wiederholen. Ein paar von den Jungen hatten die richtigen Symptome … «
    » Sie haben nicht zufällig die Unterlagen von damals aufgehoben? «
    » Nein. Als die ganze Sache anfing, hatte ich keine Ahnung, daß sich das zu einer so zwielichtigen Angelegenheit auswachsen würde. Aber ich erinnere mich auch so recht deutlich. Hauptsächlich, weil die Krankenschwester des Camps sich weigerte, irgendwelche Hilfe unseres Amtes anzunehmen, als wir sie ihr anboten – und sonst war ihr unsere Hilfe immer willkommen. Ich meine – ein Lager voller halbwüchsiger Jungen? Hören Sie, es wäre ein Chaos gewesen, wenn sie alle gleichzeitig krank geworden wären. Also ist mir diese Reaktion als ungewöhnlich im Gedächtnis geblieben. Und es ist uns nie gelungen, die Ergebnisse zu reproduzieren, zu denen das Camp bei seinen Wasseruntersuchungen gelangt war. Sie erinnern sich vielleicht, daß damals alle Antibiotika knapp waren – wir durften keine prophylaktische Verwendung genehmigen –, und deshalb wollten wir solide Beweise. «
    » Aber Ihr Amt hat in dem dortigen Wasser nie etwas gefunden. «
    » Nein. Na ja, Moment – das stimmt nicht ganz. Wir fanden eine Stelle mit einer leicht erhöhten Konzentration von Giardia. Aber das stellte nicht wirklich eine gesundheitliche Gefahr dar, außerdem hatte das Wasser aus dieser Quelle überhaupt nichts mit der Wasserversorgung des Camps zu tun. Und sie benutzten den Teich angeblich auch nicht zum Schwimmen oder Bootfahren. Wir haben getestet und getestet, an vielen verschiedenen

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