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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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unten.
    » Karle? « ertönte es leise.
    » Hier! « flüsterte Karle. Er legte einen Arm um Kate und führte sie aus dem Schatten. » Und schaut, wen ich mitgebracht habe! «
    » Père! « rief sie froh. » O Père, geht es Euch gut? «
    Sie hörten keine Antwort, sondern ein Zischen in der Luft und dann einen dumpfen Aufprall zu ihren Füßen. Karle bückte sich und hob ein zerknittertes Pergament auf, das um ein Stück Holz gewickelt war. Dann drang aus dem Fenster: » Kommt morgen wieder! «
    Und die Silhouette verschwand.
    KAPITEL 20
    » I hr Antrag auf gesetzlich-freiheitliche Informierung ist bearbeitet und genehmigt worden. Bitte folgen Sie den unten aufgelisteten Anweisungen, damit Sie die gewünschten Dokumente erhalten. Stellen Sie sicher, daß Ihr Identitätschip bereit ist. «
    Janie starrte auf ihre Hand nieder. Dann lachte sie über sich selbst.
    Du kannst den Chip nicht sehen, du Idiotin.
    Weshalb schaute sie sich überhaupt um, als man sie anwies, ihn bereitzuhalten? Ziemlich bekümmert machte sie sich klar, daß sie im Begriff war, zu dem Roboter zu werden, den sie haben wollten.
    Aber im Moment war dieses Verhalten erforderlich, um das zu bekommen, was sie haben wollte – daran führte kein Weg vorbei, wie traurig oder widerwärtig ihr das auch erscheinen mochte. Sie wurde an eine Adresse im GovNet verwiesen, und als sie dort ihre Identität angab, erwarteten sie die Personalakten der Stadt Burning Road und des Bezirks, in dem sie lag – und zwar aus dem Zeitraum zwei Jahre vor den Ausbrüchen bis zwei Jahre danach. Und dann kam das unerwartete Wunder – als sie die aktuellen Wählerverzeichnisse durchging, stellte sie fest, daß die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, die in der fraglichen Zeit das Büro leitete, durchaus noch lebte.
    Sie waren in Scharen gestorben, genau wie die Ärzte, Mütter und Priester in Alejandros Pesttagebuch aus dem vierzehnten Jahrhundert. MR SAM in offizieller medizinischer Funktion überlebt zu haben war in etwa so, als hätte man mit einem Trupp Soldaten eine Sondermission durchgeführt und sei ungefähr als einziger zurückgekehrt. Es erweckte immer Zweifel, gefolgt von unausgesprochenen Anschuldigungen. Die betreffende Frau wohnte nicht mehr in der Nähe des Camps – überrascht mich nicht, dachte Janie, vermutlich hat man sie von dort verjagt –, aber sie war an einen Or t g ezogen, der kaum eine Autostunde von Janies eigenem Zuhause entfernt lag.
    Wenn sie selbst hinfuhr, würde sie vermutlich mehr erfahren als durch einen Anruf oder einen Brief. Sie überlegte, wieviel Benzin ihr noch blieb; höchstwahrscheinlich würde es nicht bis zum Jahresende reichen.
    Dann werde ich eben zu Fuß gehen oder den Bus nehmen, wenn ich irgendwohin muß. Sie schickte der Frau eine Nachricht, in der sie anfragte, ob sie am folgenden Tag vorbeikommen könne.
     
    I ch muß meinen Job kündigen, teilte sie Kristina per E-mail mit. Es fällt allmählich auf, daß ich dauernd freinehme.
    » Das können Sie nicht «, sagte Kristina später zu ihr. » Sie würden damit die Autorität einer Angehörigen der Stiftung verlieren. «
    Janie lachte fast. » Welche Autorität? Ich bin bloß Forschungsangestellte. «
    » Bei der AMA hat es funktioniert, oder? «
    Sie hat recht, dachte Janie. Es hat funktioniert.
    » Was ist, wenn Sie wieder in eine Situation kommen, in der Sie diese Stellung brauchen? Und außerdem, Ihre Akte über die Zeit, die Sie dort gearbeitet haben, ist makellos; also wird Ihnen niemand Schwierigkeiten machen. Sie haben so ziemlich die geringste Fehlzeit von allen, die in Ihrer Abteilung arbeiten. Und außerdem, was kann Ihnen schon passieren? Sie hassen diesen Job doch. «
    Natürlich wußte Kristina all das.
    » Ja, ich hasse ihn. Aber ich will ihn trotzdem gut machen. Und bei all den Ablenkungen wird das immer schwerer. «
    Die Ablenkungen häuften sich schnell und wurden in der Tat auffällig.
    » Wie ich dem Dienstplan entnehme, gehen Sie in Urlaub «, hatte Chet am Vortag bemerkt, als sie einen ihrer kurzen Abstecher ins Büro gemacht hatte. Das war das zweite Mal, daß er in den letzten Tagen ihre immer häufigere Abwesenheit kommentierte. » Ich weiß, Sie haben viel außerhalb des Instituts zu tun, aber wir würden Sie doch ganz gern ab und zu mal sehen. «
    Vorsicht war angesagt, weil die Dinge wieder aus dem Ruder zu laufen begannen. Sie erinnerte sich von London her daran, wie einen das beeinträchtigte, und fürchtete sich davor. Vielleich t w ürde

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