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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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legte er eine Pause ein, um seine Gedanken zu ordnen. » Ich kann nicht glauben, daß Caroline da mitgemacht hat. «
    » Sie schien es nicht für besonders riskant zu halten. «
    » Natürlich ist es das. Bei diesen Aasgeiern von Biopol kann es gar nicht anders sein. «
    Janie wartete eine Minute, bis sich der unerwartete emotionale Wirbel gelegt hatte, und sagte dann: » Es tut mir leid, aber mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, etwas vor dir zu verheimlichen. Wir hatten nie Geheimnisse voreinander. «
    » Hatten du und Harry Geheimnisse, als ihr verheiratet wart? «
    » Na ja, natürlich, ein paar. «
    » Siehst du! « Das klang wie sein letztes Wort.
    Einen Moment lang war Janie versucht, Tom daran zu erinnern, daß einige der Geheimnisse, die sie vor seinem Tod vor Harry gehabt hatte, Dinge waren, die sie mit Tom selbst teilte – bittersüße Indiskretionen, von denen sie einige lieber vergessen hätte, Dinge, von denen Tom wußte, weil er dabeigewesen war. Ein hastig ausgedrückter Joint, eine im rechten Moment weggeworfene Bierflasche. Flehentliche Bitten an einen Polizisten, der Janie und Tom auf einer verlassenen Farmstraße im geparkten Auto erwischt hatte; damals gab es noch Farmen in der Gemeinde, in der sie zusammen aufgewachsen waren, und so etwas wie moralbeflissene Bürger. Die Demütigung, aus dem Wagen aussteigen zu müssen, nur teilweise bekleidet, während der Polizist mit seiner Taschenlampe ihre jungen Körper von oben bis unten anstrahlte, während sie sich zu Tode schämten. Oder eine Decke an einem Strand in Wellfleet, während es dämmerte und meilenweit der einzige andere Mensch ein einsamer und ziemlich beschäftigter Surfer war. Mit jugendlicher Wonne und Ehrfurcht hatten sie einander an den geheimsten Stellen berührt …
    Doch im Augenblick schien es keine gute Idee, die Vergangenheit zu beschwören. » Na ja, wie auch immer, jetzt weißt du ’ s. «
    » Ja «, sagte er unglücklich. » Und es gefällt mir nicht. Sei vorsichtig, wenn du da herumstocherst. Bitte. Du weißt nie, wer dich im Visier hat. «
    Sie wußte nicht genau, was er meinte. Aber sie gelobte Gehorsam. » Ich werde vorsichtig sein. Versprochen. «
     
    S obald sie ihre dringendsten Arbeitsverpflichtungen aus dem Weg geräumt hatte, öffnete Janie das Datenprogramm ihres Computers bei der Stiftung. Sie sagte alle nötigen Zauberformeln auf, und au f d em Bildschirm erschien eine mit roten Punkten durchsetzte Landkarte. Jeder Punkt markierte den Wohnort eines ihrer » Probanden «.
    Blinzelnd betrachtete sie die Karte. Sie zeigte die gesamten Vereinigten Staaten, aber die Punkte waren mit wenigen Ausnahmen alle im Nordosten. Ein oder zwei lagen an der Westküste in Greater Los Angeles, eine Handvoll in der Gegend von Chicago. Im Mittelwesten leuchtete allerdings auch ein Punkt auf, und zwar in St. Paul, Minnesota.
    Es handelte sich meistens um städtische Familien, größtenteils im Osten angesiedelt. Die Mehrheit befand sich zwischen New York City und ihrer eigenen Gegend in Westmassachusetts.
    Alle Nachnamen klangen jüdisch. Keiner der Eltern hatte das Problem, das die Söhne aufwiesen – anscheinend war es erst in der gegenwärtigen Generation aufgetaucht.
    Mit einigen von ihnen würde sie reden müssen.
    Das Handy an ihrem Gürtel summte und riß sie aus ihrer Konzentration. Sie beantwortete den Anruf schnell und lauschte ein paar Augenblicke. Dann schaltete sie ihr Programm auf Wartestellung. Der Affenmensch erwartete sie zu einer Audienz.
    » Da steht noch immer dieser Bericht über die katholischen Päpste aus «, fing er an.
    » Ich war ziemlich beschäftigt, Chet. «
    » Womit? «
    » Mit der Arbeit, die von mir erwartet wird, was denn sonst? «
    » Ich hab ja nur gefragt «, lenkte er ein. » Ich möchte nicht, daß Sie Dummhe i ten machen. «
    Ungnädig fuhr sie ihn an. » Chet, alles, was ich in diesem Job mache, ist dumm. «
    Malin schien schockiert, daß sie ihm die Stirn bot, und einen Augenblick war er sprachlos. » Nun «, faßte er schließlich zusammen, » passen Sie gut auf. Unautorisierte Dummheiten können Sie in große Schwierigkeiten bringen. «
    » Das werde ich mir unbedingt merken. «
    Auf die Genehmigung ihres Arbeitgebers verzichten zu müssen war unglaublich frustrierend. Die Arbeit, die sie entdeckt hatte, war etwas, in das sie sich verbeißen konnte, etwas, das immer faszinierender aussah. Sie beschloß, selbst mit den Familien Kontakt aufzunehmen, da sie dachte, ein Gespräch würde

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