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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Mann unterrichtete in Vassar, und das Pendeln war recht bequem, nur über den Fluß. Wir fanden es herrlich dort. «
    Janie sagte: » Ich kenne die Gegend. Da gibt es ein paar schöne Flecken. Wurde Abraham geboren, während Sie dort lebten? «
    » Nein, Abraham ist in Manhattan geboren. Wir zogen nach High Falls, als er ungefähr zwei Jahre alt war. « Sie schaute zu ihrem Sohn hinüber. » Zuerst war es ein bißchen schwierig, das weiß ich noch; ich war daran gewöhnt, alles bequem in erreichbarer Nähe zu haben. Aber allmählich fand ich mich zurecht und habe es liebgewonnen. Ich gewöhnte mich an das langsamere Tempo, und bald fand Abraham auch andere Kinder zum Spielen. Nach einer Weile kamen wir uns vor wie im Paradies. «
    Janie zog einen Notizblock aus der Tasche und schrieb High Falls, New York auf das oberste Blatt. » Erinnern Sie sich aus der Zeit, in der Sie dort lebten, an irgendwelche ungewöhnlichen Vorfälle in der Umwelt oder andere Dinge? «
    Mrs.  Prives zog leicht die Stirn in Falten, während sie nachdachte. » Nicht daß ich wüßte. Mein Mann hätte sich vielleicht an etwas erinnert. Er las viel häufiger die Zeitungen als ich und achtete auf solche Dinge. Ich hatte zuviel damit zu tun, mein Kind großzuziehen, um über alles auf dem laufenden zu sein, was um uns herum geschah. «
    » Und Sie haben nichts Besonderes mehr im Kopf, etwa über das Wasser oder sonst eine Umweltverschmutzung? «
    » Oh, wir tranken natürlich Mineralwasser, aber wir hätten das nicht tun müssen. Sie testeten das Wasser dort dauernd. Es war sehr hart – ich erinnere mich, daß ich solches Zeug in die Waschmaschine geben mußte, damit unsere Wäsche nicht fleckig wurde – aber verseucht war das Wasser nicht. «
    Hartes Wasser, kritzelte Janie. Aber sie glaubte nicht, daß das viel zu bedeuten hatte. Wasser mit hohem Mineralgehalt war in fast jedem Staat des Landes zu finden. Und es verursachte keine Knochenbrüche – im Gegenteil, es trug oft dazu bei, ihnen vorzubeugen.
    » In Abrahams Krankenbericht habe ich gesehen, daß er voll immunisiert ist. Hatte er irgendwelche ungewöhnlichen Krankheiten, irgend etwas, das vielleicht nicht in seiner Datei steht? «
    » Nicht daß ich wüßte. Er ist immer so gesund gewesen, deshalb ist das jetzt ja so schwer zu ertragen. « Sie sah ihren Sohn an.
    » Abraham war unglaublich aktiv. Er wanderte, schwamm und … «
    Sie hielt einen Moment inne, und ihre Brauen zogen sich zusammen, während sie ihr Gedächtnis durchforstete. » An eines erinnere ich mich «, sagte sie endlich. » Einmal war er in einem Ferienlager und schwamm in einem Teich, in dem angeblich Bakterien einer bestimmten Hühnerart waren, wie sich später herausstellte. Deshalb bekamen alle Jungen im Lager irgendein Antibiotikum gespritzt, damit keine Mageninfektionen entstanden. Ich weiß das deshalb noch, weil sie mich anrufen mußten, um meine Erlaubnis einzuholen. Abraham haßt Spritzen. Fast wäre ich hingefahren – es liegt gleich diesseits der Staatsgrenze. «
    Ein kleiner Funke entzündete sich in Janies Phantasie. Vielleicht hat es aber auch nichts zu bedeuten, sagte sie sich. » Wie alt war er zu der Zeit? «
    » Sechs, glaube ich. Ja, sechs. Das war sein erster Sommer im Ferienlager. Gott sei Dank klappte das damals; nach den Ausbrüchen war das Lager nämlich ein paar Jahre geschlossen – die Eigentümer starben, und von den Erben wollte es keiner weiterführen. Nach einer Weile haben sie aber jemanden gefunden. «
    » Ist Abraham öfter dort gewesen? «
    » O ja! Er fuhr jedes Jahr hin, wenn er konnte. Es ist ein religiöses Lager für Jungen, die Hebräisch lernen. Nicht, daß wir besonders religiös wären, aber er sollte in diesem Herbst seine Bar Mizwa feiern. « Sie sah ihn wieder an und stöhnte traurig. » Aber ich glaube, das wird sich wohl verzögern. «
    Janie stellte ihr noch einige belanglose Fragen, nur um höflich zu sein. Sie notierte sich ein paar andere Dinge, ehe sie die Frage stellte, die ihr wirklich am Herzen lag.
    » Ach, übrigens, ich möchte mich mit den Leuten von dem Camp in Verbindung setzen, um zu fragen, welches Antibiotikum benutzt wurde. Hätten Sie etwas dagegen, daß ich Ihren Namen als Referenz anführe? «
    » Nein, ganz und gar nicht, wenn es Ihnen hilft «, sagte Mrs.  Prives. » Das Lager heißt Camp Meir. Nach Golda. Es liegt direkt an der Staatsg r enze in dieser kleinen Stadt Burning Road.«
     
    Sie saß mit dem alten Journal auf dem Schoß da und

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