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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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genetisch «, sagte Janie zu ihm. » Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Die Eltern sind alle ganz normal. Vielleicht liegt es an Umwelteinflüssen. «
    » Hast du es geschafft, dir die demographischen Informationen herunterzuladen? Wo sie alle leben und was sie tun? «
    » Ja. Ich bin erstaunt, was ich in so kurzer Zeit herausgeholt habe. «
    » Dann zeichne sie in eine Landkarte ein «, riet Bruce ihr. » Vielleicht siehst du etwas. «
    Das war ein überaus logischer Vorschlag. » Tolle Idee «, lobte sie.
    » Ich wußte doch, daß es einen Grund gibt, warum ich dich liebe. «
    » Wir sind ein gutes Team, sogar transatlantisch. «
    Janie seufzte und wünschte, sie hätte ihn durchs Telefon küssen können. Auf einmal hatte sie ein ungeheures Bedürfnis nach Berührung. Im Hintergrund hörte sie Wasser laufen.
    » Rasierst du dich gerade? «
    » Ja. «
    » Es wäre schön, ich könnte das Zeug riechen, das du benutzt … «
    » Das fände ich auch … «
    » Island «, flüsterte sie.
    » Ich kann ’ s gar nicht mehr erwarten «, gab er zurück.
     
    A ls Janie am nächsten Morgen nach einer Nacht mit wenig Schlaf Tom anrief, vernahm sie die gleichen Geräusche von Wasser und Rasierzeug und fragte sich, wie seine morgendliche Routine aussehen mochte.
    Wenig später setzte er sich an den Tisch in der Imbißstube, wo sie sich zum Frühstück trafen, und der Geruch seines Rasierwassers war real, sogar ausgesprochen angenehm.
    Janie lächelte ihn zur Begrüßung strahlend an und versuchte, ihr leichtes Erröten zu verbergen, ausgelöst durch einen Duft, nach dem ihre Nase offenbar mehr hungerte, als sie ahnte. Stell ihn dir als Priester vor, ermahnte sie sich. Dann verschwinden diese Triebe auf der Stelle.
    Sie holte tief Luft und beichtete, was nötig war. » Segnen Sie mich, Pater, denn ich habe gesündigt. «
    » Heidewetter, Janie, ich hasse es, wenn du ein Gespräch so beginnst. Also gut, was hast du diesmal verbrochen? «
    » Ich habe wieder gegraben. Diesmal allerdings nicht in der Erde. «
    » Na, das zumindest erleichtert mich … «
    » Vielleicht doch nicht. Ich habe, eh, einige Daten von Big Dattie ausgeli e hen. «
    » Janie! Was zum Teufel … « Er beugte sich über den Tisch und senkte die Stimme. » Ich weiß nicht, ob ich das hören möchte! «
    » Du hast doch gesagt, ich soll dir alles erzählen, was ich … «
    » Alles, was mit deinem Antrag auf Wiederzulassung zu tun hat. «
    » Nun, es hat damit zu tun, wenigstens indirekt. «
    » Informationen, die du illegal erworben hast, kannst du in einem Antrag auf Wiederzulassung nicht verwenden. Ich hielt deine Aktivitäten bisher immer für legal. «
    Sie schwieg einen Augenblick, bis sie seinen Vorwurf verarbeitet hatte. Dann sagte sie: » Wenn alles, was ich tue, legal wäre, wozu würde ich dich dann brauchen? «
    Mit nüchterner Anwaltsmiene breitete Tom seine Serviette aus. Janie konnte fast hören, wie er bis zehn zählte. Dann richtete er sich wieder auf und sammelte sich; seine Erwiderung erfolgte gemessen und beherrscht.
    » Du brauchst mich nicht – es sei denn, dir liegt daran, wie der Rest deines Lebens verläuft. Wenn du mit deiner gegenwärtigen beruflichen Situation glücklich bist, brauchst du mich freilich nicht. Wenn du mit Telefonsex in London zufrieden bist, dann brauchst du mich auch nicht, obwohl du, wie ich dir schon sagte, bezüglich der Einreiseerlaubnis mit einem anderen Anwalt vielleicht bessere Erfolgsaussichten hättest. Wenn du absolut sicher bist, daß das, was in London passiert ist, nicht noch mehr Konsequenzen haben wird … «
    Er hielt einen Augenblick inne und überlegte; Janie machte erst recht nicht den Mund auf. » Weißt du, welche Frage auf der Liste derer, die ein Anwalt einem Mandanten nie stellen darf, ganz oben steht? « sagte er schließlich.
    » Nein, eigentlich nicht. «
    » Verzeihung. Ich sag ’ s dir trotzdem. Sie lautet: › Haben Sie ’ s getan? ‹ Und ich sage dir auch warum. Wir wollen es nämlich nicht wissen. Wenn uns dann jemand löchert: › Herr Anwalt, ist Ihr Mandant schuldig? ‹, können wir etwas anderes sagen als ›Kein Kommentar‹, nämlich so etwas wie › Persönlich weiß ich gar nichts. ‹ «
    » Tom! «
    » Wenn jemand von Biopol nach all deinen kleinen, unerlaubten Ausflügen in die Datenbank fragt, die, wie du sicher weißt, unter erheblicher Strafandr o hung stehen, kann ich wahrheitsgemäß sagen, daß ich davon keine persönliche Kenntnis besitze. « Ärgerlich

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