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Die Brillenmacherin

Die Brillenmacherin

Titel: Die Brillenmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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er mich weibisch. Und glaubt mir, es verlockt mich, in die Fußtapfen meines Vaters, des Schwarzen Prinzen, zu treten und ein Krieger zu sein, ein siegreicher Ritter. Es ist nicht Schwäche, die mich zurückhält. Ich weiß einfach, daß England nicht in der Verfassung ist, um teure Kriege gegen Schottland und Frankreich zu führen. Ich kann dieses Land nicht ruinieren, nur um einem Heißsporn zu Willen zu sein.«
    »Ihr handelt recht damit, Richard.«
    »Und tue ich nicht eine Menge, um das Parlament zufriedenzustellen? Das Gefolge meiner Frau war ihnen zu teuer. Also haben wir schweren Herzens Buchkünstler, Ladys und Lords zurück nach Böhmen geschickt. Ich muß mir so etwas nicht sagen lassen, aber ich tue es, um meinen guten Willen zu zeigen. Diese Kommission ist zuviel. Ich bin der König von England! Ich werde das Land regieren, ob es ihnen paßt oder nicht.«
    »Gloucester will –«
    »Ich weiß, was Ihr sagen wollt. Er wirft mir vor, daß ich nicht an Turnieren teilnehme, daß ich nur auf der Tribüne sitze und nicht selbst die Lanze führe, wie es Vater und Großvater getan haben. Es ziemt des Königs nicht, sich aus dem Sattel werfen zu lassen, das ist meine Ansicht. Kann er das nicht begreifen? Auf das Schlachtfeld ziehe ich wohl. Das weiß er doch.«
    |331| »Habt Ihr daran gedacht, wer der nächste Thronanwärter ist, solange John von Gaunt in Spanien ist?«
    Er dachte kurz nach. »Onkel Thomas?«
    »Thomas, der Herzog von Gloucester.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Die Stadt Gloucester bringt ihm nur sechzig Pfund jährlich ein, davon kann ein Herzog nicht standesgemäß leben, das wird Euch einleuchten.«
    »Eben darum erhält er Zölle von London, Boston, Hull, Lynn, Ipswitch und Yarmouth. Welchen Grund hat er, unzufrieden zu sein?«
    »Zusammen ergibt das eintausend Pfund im Jahr. Es genügt ihm nicht. Mit dem Earl von Derby streitet er sich um das gewaltige Bohun-Erbe, sie werden es aufteilen. Und selbst dann – bedenkt, er ist königlichen Blutes wie Ihr, er hat Ambitionen …«
    »… auf den Thron. Das ist es.«
    Der alte Ritter sah zu Boden.
    »Letzten Endes ist es das. Mein Onkel hat es auf den Thron abgesehen. Und Thomas Mowbray und der Earl von Arundel und all die anderen, sie helfen ihm dabei. Nun, sie sollen mich kennenlernen!« Ein Zittern lief durch seinen Körper. »Ich habe Bogenschützen in Cheshire und Pikeniere in Wales. Dazu meine Kammerritter mit ihrem Gefolge. Was meint Ihr, wie groß kann unser Heer werden?«
    »Viertausend, vielleicht fünftausend Mann.«
    »Sobald es aufgestellt ist, setze ich sie gefangen. Dann wird ihnen wegen Verrats der Prozeß gemacht.«
    »Ihr seht also ein, daß Ihr keinen einzigen Eurer Kammerritter entbehren könnt?«
    Daher wehte der Wind. Hatte wirklich er sich vorgenommen, von Fehlern zu sprechen? Oder hatte ihn Simon auf unbemerkte Weise zu diesem Gespräch hingeführt, um eine günstige Gelegenheit zu erhalten, die schwarzen Schafe unter seinen Kammerrittern in ein gutes Licht zu rücken? »Hört, all die Jahre wart Ihr ein gestrenger Führer der Kammerritter, |332| Ihr habt weder Schwäche noch Untreue geduldet. Warum liegt Euch nun soviel daran, mich glauben zu machen, die Gerüchte über Nevill, Clanvow, Clifford und Sturry seien unwahr?«
    »Sie sind wahr, Eure Majestät.«
    »Ich möchte das nicht hören. Für mich sind sie unwahr, sonst wäre ich als christlicher König genötigt, diese Ritter aus der Kirche auszustoßen, sie ihrer Besitztümer zu entledigen, sie womöglich des Landes zu verweisen oder im Auftrag der Kirche einzukerkern – Ihr wißt, all die schrecklichen Folgen, die der Ungehorsam hat. Also, warum nehmt Ihr sie in Schutz?«
    »Sir Clifford hat für Euren Vater in Spanien gekämpft, in der Gascogne, in der Bretagne. Er ist Mitglied des Passionsordens, nur wenige Ritter Englands und des Kontinents können diese Ehre für sich in Anspruch nehmen, es sind Ritter der allerhöchsten Fähigkeit im Kampf. Das Königreich Jerusalem –«
    »Haltet mir keine Vorträge. Kommt zur Sache, bitte.«
    »Ihr selbst habt Clanvow und Nevill auf diplomatische Missionen nach Frankreich entsandt. Und Sturry – niemand verhandelt mit den Franzosen so gut wie er, er weiß, wie sie denken, nicht einmal der jahrelange Krieg zwischen England und Frankreich kann beispielsweise seine Freundschaft mit dem Herzog der Bretagne erschüttern. Zudem ist er einer der besten Krieger zur See, die England besitzt.«
    »Was wollt Ihr sagen?«
    »Daß

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