Die Bruderschaft Christi
Informationen über die Tempelritter in die Höhe, die sie sich zusammengestellt hatte. »Schließlich habe ich mich bereits eingelesen.«
Tom warf Moshav einen kurzen Blick zu. »Gut, dann suchen wir beide nach Raful. Wir telefonieren jeden Abend miteinander.«
Jean richtete sich auf. »Also, auf nach Paris!«, sagte er zu Yaara.
Tom warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Buchen wir noch heute unsere Flüge.«
Tom war froh, dass er Jerusalem bald den Rücken kehren konnte, wenngleich ihm klar war, dass er mit Verfolgern rechnen musste, die ihnen bis nach Deutschland nachstellen würden. Vielleicht hatte er auch deshalb Pollaks Pistole behalten. Doch wie sollte er sie am morgigen Tag durch den Zoll schmuggeln? Die Kontrollen am Flughafen waren streng, und die Metalldetektoren würden sie ohne Zweifel aufspüren. Es sei denn, er könnte sie entsprechend tarnen. Mitten in der Nacht holte er die Kiste mit dem Werkzeug unter seinem Bett hervor. Schließlich war er Archäologe und hatte in Jerusalem an einer Ausgrabung teilgenommen.
Mitterbach am Königssee, Berchtesgadener Land …
Im Gebiet rund um den Königssee wimmelte es von Polizisten. An jeder Kreuzung, in den Ortschaften und an den Feldwegen standen Polizeistreifen in Schutzwesten und mit Maschinenpistolen. Zwei Hubschrauber kreisten über einem Waldstück unweit von Berchtesgaden, in der Nähe des kleinen Ortes Mitterbach, wo eine Zivilstreife vor knapp einer halben Stunde in der Nähe des Friedhofs den verlassenen Fluchtwagen der beiden Schwerverbrecher entdeckt hatte.
Bereitschaftspolizei, Hundestaffeln und Kräfte des Spezialeinsatzkommandos durchsuchten das „Waldstück südlich des Friedhofs. Die Hunde hatten offensichtlich eine Spur entdeckt.
»Der Kollege ist nur leicht verletzt«, berichtete der uniformierte Oberrat. »Seine Schutzweste hat ihm das Leben gerettet.«
Im Inneren des Wagens war Blut auf dem Beifahrersitz aufgefunden worden. Alles sprach dafür, dass der Beifahrer durch den Kollegen verletzt worden war. Bukowski stand an der Oberschönauer Straße und schnippte seine Zigarette auf die Straße. Er griff in seine Jackentasche und zog die Schachtel hervor. Fluchend zerknüllte er sie und warf sie ins Gras. Er hatte keine Zigaretten mehr. Lisa stand neben ihm und schüttelte den Kopf.
»Du bist absolut süchtig«, wies sie ihn zurecht. »Lass jetzt mal endlich die Finger von den Glimmstängeln.«
Bukowski atmete tief ein. Der uniformierte Oberrat hatte das kleine Funkgerät vor seiner Brust hängen. Quakende Geräusche drangen aus dem Lautsprecher. Bukowski spitzte die Ohren. »Was haben sie gesagt?«, fragte er den Uniformierten.
»Sie verlagern in den südwestlichen Abschnitt.«
Bukowski schaute auf den nahen Wald und nickte. »Diese Kerle sind extrem gefährlich. Wir müssen damit rechnen, dass sie sich den Weg freischießen. Einer davon ist ein gesuchter Mafiakiller, den anderen haben wir noch nicht identifiziert, aber ich glaube, er ist kein Deut ungefährlicher.«
»Wir haben Hubschrauber, Hunde und das SEK im Einsatz, mehr können wir nicht tun«, antwortete der uniformierte Oberrat.
»Jagdbomber, die einen Bombenteppich über das Waldstück legen, wären mir persönlich lieber«, grunzte Bukowski.
»An den Waldrändern haben wir Absperrkräfte der Bereitschaftspolizei postiert. Wir können nur nicht mit Bestimmtheit sagen, dass die Kerle im Wald sind. Der Motor vom Wagen war kalt. Aber die Hunde haben angeschlagen und sind einer Spur gefolgt.«
Bukowski ging hinüber zu dem Wagen, wo sich bereits Spezialisten in weißen Papieranzügen um die Spurensicherung kümmerten. Auf dem grauen Beifahrersitz war deutlich die rote Blutspur zu erkennen. Einer der Spurensicherungsbeamten stand neben dem VW-Bus und rauchte. Er hatte sich seines Anzugs entledigt und war damit beschäftigt, eine Lageskizze der Spuren im Fahrzeug zu erstellen.
»Haben Sie eine Zigarette für mich?«, fragte Bukowski.
Der Beamte legte seinen Stift weg, griff in die Tasche und zog eine Schachtel Zigaretten hervor. Bukowski griff hastig danach.
»Haben Sie etwas gefunden?«, fragte er und blies den Rauch in die Luft.
»Das kann man wohl sagen«, entgegnete der Beamte. »Fingerprints, Faserspuren, Haare, Blut, von allem etwas. Wir haben beim Fahrzeugbesitzer Vergleichsspuren erhoben. Aber das dauert eine Weile, bis wir die Spuren eindeutig zuordnen oder ausschließen können. Und wenn wir nichts in unserer
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