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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Gefährlichkeit dieser Kerle. Das sind kaltblütige Killer, die bringen jeden um. Egal ob Frau oder Kind.«
    Erneut zündete sich Bukowski eine Zigarette an. Er hustete.
    »Du solltest wirklich weniger rauchen«, mahnte Lisa erneut. »Deine Lunge ist bestimmt schwarz wie Teer.«
    »Wen interessiert das schon.«
    »Mich«, antwortete Lisa.
    Bukowski schnippte die angerauchte Zigarette davon und stieß sich vom Wagen ab. »Dann werde ich dem Klugscheißer eben sagen, dass er einpacken kann.«
    Lisa folgte ihm. Sie überlegte. Sollte Bukowski am Ende sogar recht behalten?
     
     
    Mitterbach am Königssee, Berchtesgadener Land.
     
    Die Zeiger der Uhr wanderten auf zehn Uhr zu. Schweigend saßen die junge Frau, ihr Sohn und die beiden Geiselnehmer im Wohnzimmer. Das Fenster war geöffnet.
    Die junge Frau hatte dem Verletzten vor einer Stunde einen neuen Verband angelegt. Die Blutung war gestillt, nur noch an den Außenrändern gab es blutige Schlieren. Der Boxer hatte sich eine Dose mit Wurst geöffnet und verschlang sie mit Brot, als ob er seit Tagen nichts mehr gegessen hätte, während sein Komplize mit den Feuermalen im Gesicht eine Flasche Wasser vor sich stehen hatte.
    Der Boxer reichte dem kleinen Jungen ein Stück Brot mit dick belegter Wurst, doch der Junge zögerte.
    »Iss nur, das ist gut!«, sagte der Boxer schmatzend. Auffordernd hielt er dem Jungen das Brot entgegen. Der scheue Junge streckte vorsichtig die Hand aus und griff danach. Noch immer saß er ängstlich neben seiner Mutter. Der Boxer lachte laut, als der Junge in das Brot biss.
    »Siehst du, es schmeckt dir«, sagte er grinsend und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Bierglas.
    Die Augen des Teufels wanderten zum Fenster. Er sagte etwas zu dem Boxer, doch dieser schüttelte den Kopf. Die junge Frau meinte so etwas wie Polizia verstanden zu haben. Zwei Italiener, mit großkalibrigen Waffen direkt in ihrem Wohnzimmer. Nie hätte sie gedacht, dass sie jemals so etwas erleben musste, und nun …
    Plötzlich klingelte das Handy des Boxers. Er nahm ab und meldete sich. Das Gespräch war nur kurz. »Se qui, andiamo«, sagte er zu seinem Komplizen, nahm noch mal einen kräftigen Schluck und erhob sich. Der Teufel tat es ihm nach. Lärm drang durch das Fenster. Der Boxer holte seine Pistole aus dem Hosenbund und legte auf die Frau und den Jungen an.
    »Bitte … nicht der Junge …«, flehte die Frau. Der Junge war kreidebleich. Mit großen Augen starrte er auf die schwarze Pistole. Da trat der Teufel heran, legte seine Hand auf den Arm des Boxers und drückte den Waffenarm zur Seite. Der Boxer schaute ihn verständnislos an. Nach einem kurzen Wortgefecht schickte der Teufel seinen Kollegen nach draußen. Der Lärm nahm zu. Ein Hubschrauber schwebte im Tiefflug über das Haus. Der Teufel zog seine Waffe. »Kommen Sie!«, befahl er.
    »Bitte nicht, nicht der Junge …«, sagte die Frau noch einmal unter Tränen. Draußen im Hof war alles plötzlich hell erleuchtet. Flammen tanzten zum Himmel empor.
    »Kommen Sie!«, forderte der Teufel noch einmal eindringlich.
    Die junge Frau erhob sich und zog ihren Jungen hinter sich her.

37
    Flughafen Charles de Gaulle, Paris, Frankreich …
     
    Yaara fühlte sich in dem futuristisch anmutenden Labyrinth aus überdachten Rolltreppen ein klein wenig verloren. Riesige Glasflächen umgaben sie, als sie zusammen mit Jean den Weg durch die Menschenmassen zum unterirdischen Bahnhof einschlug. Sie hatte nur wenig Gepäck bei sich, dennoch tat sie sich schwer, Jean zu folgen, der vorauseilte und sie stetig zur Eile mahnte. Vom Bahnhof Roissy-Charles de Gaulle mussten sie durch die ganze Stadt bis zur Station Gentilly fahren, und der Zug stand dort schon bereit. Yaara hetzte ihrem Begleiter nach, und eine Schweißperle rann über ihre Wange.
    »Beeil dich!«, rief Jean ihr zu. »Wir haben nur noch zwei Minuten, und die Züge warten nicht.«
    Yaara keuchte nur und nahm zwei Treppenstufen auf einmal. Als sie auf Gleis 4 endlich einen der Waggons erreichten, ertönte bereits der Pfiff. Jean warf seinen Koffer ins Innere, und kaum waren sie eingestiegen, schlossen sich schon die automatischen Türen. Yaara atmete auf.
    »Paul wartet zehn Minuten, dann verschwindet er, und wir verlieren einen ganzen Tag.«
    »Schon gut«, antwortete Yaara und ließ sich auf einem der Notsitze nieder. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Durch ein unterirdisches Gewirr an Tunneln führte die Fahrt über mehrere Gleise hinweg, und der Zug

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