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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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einer wohnt der Mechaniker, der gleichzeitig das Gelände pflegt, und die andere steht Gästen zur Verfügung.«
    »Und der Pilot?«
    »Wohnt ebenfalls in Kufstein, aber Karadic hat dafür gesorgt, dass er heute hier ist.«
    Die Wagen stoppten auf dem Parkplatz. Die uniformierten Kollegen schwärmten aus und umstellten das Haus. Noch bevor Bukowski ausgestiegen war, trat eine blonde Frau, gefolgt von einem mittelgroßen Mann mit schwarzen, gelockten Haaren und einem Schnauzbart, aus dem Haus.
    »Karadic und seine Frau«, sagte Hagner und wies auf die beiden Personen.
    »Inspektor Hagner«, begrüßte der Mann mit dem Schnauzbart den österreichischen Kollegen.
    Hagner streckte zunächst der Frau und dann dem Mann die Hand entgegen.
    »Das ist mein Kollege aus Deutschland.«
    Bukowski nickte freundlich.
    Hagner räusperte sich. »Ist der Pilot hier?«
    »Peter ist im Aufenthaltsraum. Wir haben das Logbuch der AW139 überprüft, aber es ist kein Flug für den betreffenden Tag eingetragen.«
    »So etwas wie einen Kilometerzähler gibt es im Hubschrauber wohl nicht«, scherzte Bukowski und nestelte an seiner Hemdtasche, um die Zigarettenpackung herauszuziehen.
    »Hier ist Rauchverbot!«, sagte die Frau und zeigte auf die roten Hinweisschilder, die neben der Zufahrt aufgestellt waren.
    »Weiß der Pilot schon etwas?«, fragte Bukowski und steckte missmutig die Schachtel wieder ein.
    »Wir haben mit ihm nicht darüber gesprochen«, antwortete Karadic. »Ich habe ihm lediglich erzählt, dass die Polizei einen Hubschrauber angemietet hat und er die Maschine fliegen soll.«
    »Also gut, worauf warten wir noch«, sagte Hagner. Karadic führte die beiden Polizisten, begleitet von zwei weiteren zivilen Kollegen, ins Haus.
    Hagners Frau brachte unterdessen die Beamten der Spurensicherung in den Hangar, wo der AW 139 abgestellt war.
    »Und achtet auf Blutspuren, einer der Verbrecher war verwundet«, mahnte Hagner noch, bevor seine Kollegen mit der Frau verschwanden.
    Peter Brettschneider saß im Aufenthaltsraum vor einer Tasse dampfendem Kaffee. Er blickte erstaunt auf, als Karadic mit seinen Begleitern den Raum betrat. Die beiden Zivilbeamten, die zur Sicherheit abgeordnet worden waren, falls sich der Pilot zur Wehr setzen würde oder gar fliehen sollte, postierten sich schweigend neben der Tür, während Karadic am Tisch neben dem Piloten Platz nahm.
    »Ich dachte, es wären nur zwei Polizeibeamte und nun ist eine ganze Armada hier«, sagte Brettschneider. »Wie viele fliegen mit?«
    Bukowski setzte sich auf den Stuhl direkt neben dem Piloten und warf Hagner einen fragenden Blick zu. Hagner nickte unauffällig.
    »Vor drei Tagen bei Einbruch der Dunkelheit wurden zwei Schwerverbrecher mit einem Helikopter in Mitterbach, das liegt im Berchtesgadener Land in der Nähe des Königssees, abgeholt«, erklärte Bukowski. »Der Helikopter flog dann wieder in Richtung der österreichischen Grenze davon.«
    Brettschneider schaute Bukowski fragend an. »Was habe ich damit zu tun?«
    »Beim Hubschrauber handelte es sich um einen AugustaWestland, Typ AW 139, mit der Kennung OE-ARU, haben Sie dafür eine Erklärung?«
    Brettschneider sah Karadic ungläubig an. »Du glaubst doch nicht, dass ich damit etwas zu tun habe?«, sagte er.
    »Wer soll es sonst gewesen sein, ich war es nicht und Helmut liegt im Krankenhaus«, entgegnete Karadic. »Du hattest die Möglichkeit.«
    Brettschneider sah den Anwesenden ins Gesicht. »Ich war es nicht«, sagte er beharrlich. Sein Blick ging zum Fenster, wo in der Ferne der Mechaniker noch immer mit der BK 117 beschäftigt war und am Heckrotor arbeitete.
    Bukowski beobachtete Brettschneiders nachdenklichen Blick. Schließlich schaute auch er aus dem Fenster.
    »Haben Sie ein Alibi für die Nacht?«
    Brettschneider wandte sich um. Sein Blick war auf seine Kaffeetasse gerichtet. »Ich war zu Hause, alleine.«
    »Gib es zu, wenn du es gewesen bist, das ist deine einzige Chance.«
    Brettschneider schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und sprang auf, so dass der Stuhl umkippte. »Verdammt, ich habe niemand abgeholt, ich lag zu Hause und war sturzbetrunken. Ich weiß, dass viel gegen mich spricht. Bestimmt haben Sie mich überprüft und wissen von meinen finanziellen Schwierigkeiten. Aber die Lizenz und dieser Job sind alles, was ich noch habe. Ihr müsst mir glauben.«
    Hagner stützte sich auf den Tisch auf. »Schwerverbrechern zur Flucht zu verhelfen, ist kein einfaches Delikt. Darauf steht Haft. Sie sollten

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