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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Bruderschaft ihr Leben gelassen haben«, gab Abbé Villard schonungslos zur Antwort und ein Schatten schien sich über sein greisenhaftes Gesicht zu legen. »Denn schon vom ersten Tag nach Jesu Tod an hat der Fürst der Unterwelt nichts unversucht gelassen, um in den Besitz des Heiligen Grals zu gelangen. Denn was in den Händen eines reinen, gläubigen Herzens zum Quell des Lebens wird, kann der Welt unvorstellbares Elend und grenzenloses Verderben bringen, wenn der Gral in die Hände der Iskaris und ihres Gebieters fällt. Sie und nicht etwa die Muslims sind unsere wahren Feinde.« Bei den düsteren Worten des uralten Templers lief Gerolt ein Schauer über Arme und Rücken. »Wer sind diese Iskaris?« »Sie beten das Böse an und wollen die Herrschaft der Finsternis über die Welt bringen. Die Iskaris sind Menschen, die aus allen Kulturen und Religionen kommen, vom Glauben an Gott abgefallen sind und ihre Seele an den Teufel verkauft haben. Für ihre sklavische Unterwerfung hat er sie mit einem ähnlich langen Leben und geheimen, finsteren Kräften beschenkt, wie sie mir und meinen Mitbrüdern zum Guten der Menschheit gegeben sind«, erklärte Abbé Villard. »Es war Joseph von Arimathäa, der ihnen diesen Namen nach dem Jesusverräter Judas Iskariot gegeben hat. Sie selbst nennen sich dagegen stolz Judasjünger. Mit ihnen und der Versuchung durch das Böse werdet ihr den Kampf aufnehmen müssen.« »Ein Templer, der Gott an seiner Seite weiß, fürchtet weder Tod noch Teufel und deshalb fürchtet er auch diese Iskaris nicht!«, versicherte McIvor. »Aber wir haben als Tempelritter ein Gelübde abgelegt, Abbé Villard, und unserem Orden Treue geschworen. Wie können wir da diesem geheimen Orden der Arimathäer beitreten und Hüter vom Heiligen Gral werden?« »Macht euch darüber keine Gedanken. Wenn ihr euch entschließt, das schwere Amt auf euch zu nehmen, wird euch der Großmeister sofort aus der regulären Truppe entlassen und euch von allen Beschränkungen und Pflichten befreien, an die ein Tempelritter gemeinhin durch die Ordensregel gebunden ist«, teilte Abbé Villard ihnen mit. »Dann gilt es für euch, nur noch das zu beachten, was dem Schutz des Heiligen Grals dient.« »Der Großmeister weiß von der geheimen Bruderschaft und dem heiligen Kelch?«, stieß Gerolt verblüfft hervor. Abbé Villard nickte. »Ja, der Großmeister des Templerordens gehört zu der Handvoll eingeweihter Männer, die das Geheimnis teilweise kennen, ohne jedoch der Bruderschaft anzugehören und all das zu wissen, was ihr jetzt schon von mir erfahren habt. Vergesst nicht, dass wir damals den Orden gegründet haben, weil die Bedrohung durch die Iskaris und die Gefahr durch die muslimischen Eroberungszüge zu groß geworden war. Aber darüber und über vieles andere können wir zu einem späteren Zeitpunkt in aller Ausführlichkeit reden. Für heute soll es reichen. Ihr habt erst einmal genug, zu verdauen und zu durchdenken.« »Ja, aber . . .«, setzte Maurice zu einem Protest an. Abbé Villard brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen, die keinen Widerspruch zuließ, und erhob sich von seinem Stuhl. »Ich weiß, ihr habt noch viele Fragen, und ich werde sie euch beantworten«, versprach er. »Aber nicht heute. Ich möchte, dass ihr jetzt geht und in aller Ruhe über das nachdenkt, was ihr heute erfahren habt. Ich werde wieder nach euch schicken, wenn ich die Zeit für gekommen halte, um euch nach eurer Entscheidung zu fragen. Dann werdet ihr euch auch der Prüfung durch den Heiligen Geist zu stellen haben und beweisen müssen, ob ihr auch wirklich würdig seid, Hüter des Heiligen Grals zu sein.« Die vier Ordensbrüder tauschten bestürzte Blicke, wagten jedoch nicht, Abbé Villard zu unterbrechen und danach zu fragen, was es denn mit der Prüfung des Heiligen Geistes auf sich habe. »Also geht in euch, prüft euch aufrichtig und nehmt euch Zeit für eure Entscheidung«, legte ihnen der greise Templer mit großem Nachdruck nahe. »Denn sie wird euch eine große Verantwortung bringen und für euer weiteres Leben Konsequenzen haben, die ihr jetzt noch gar nicht bedenken könnt. Und weicht weder den Ängsten noch den Zweifeln aus, die sich in den nächsten Tagen mit Sicherheit einstellen werden. Sucht Kraft und Gewissheit im Gebet. Und wenn einer von euch nach gewissenhafter Selbstprüfung und innigem Gebet zu der Erkenntnis kommt, dass er dieser schweren Bürde nicht gewachsen ist, dann ist das eine ebenso ehrenvolle

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