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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Abschiedsgruß. Was gab es schon zu sagen?
    Am örtlichen Flughafen, dessen Startbahn gerade lang genug war, wartete ein Privatjet. Drei Stunden später meldeten sich Wes und Chap in Langley und erstatteten Bericht. Ihre Mission war ein voller Erfolg gewesen.
    Gegen eine Zahlung von 40000 Dollar an einen Bankmanager auf den Bahamas, auf den man bereits in früheren Fällen zurückgegriffen hatte, erhielt man eine Übersicht über die Bewegungen des Kontos bei der Geneva Trust Bank. Boomer Realty verfügte über 189000 Dollar. Der Anwalt hatte etwa 68000 Dollar auf seinem Konto. Die Übersicht verzeichnete sämtliche Überweisungen und Abhebungen. Devilles Leute setzten alles daran herauszufinden, von wem die Überweisungen stammten. Sie wussten von Mr. Garbes Anweisung aus Des Moines und sie wussten, dass weitere 100000 Dollar von einer Bank in Dallas überwiesen worden waren, doch es gelang ihnen nicht festzustellen, wer der Auftraggeber gewesen war.
    Man war an vielen Fronten tätig, als Teddy Deville in den Bunker kommen ließ. York war bei ihm. Auf dem Tisch lagen die Kopien von Garbes Briefen und der Kontoübersicht.
    Deville hatte den Boss noch nie so niedergedrückt erlebt. Auch York sagte nur wenig. Er trug die Hauptlast dieses Schlamassels, auch wenn Teddy sich selbst die Schuld gab.
    »Die neuesten Entwicklungen, bitte«, sagte Teddy leise.
    Deville nahm nie Platz, wenn er im Bunker war. »Wir versuchen noch immer, das Geld zurückzuverfolgen. Wir haben mit dem Magazin Out and About Kontakt aufgenommen. Es erscheint in einem sehr kleinen Verlag in New Haven und ich habe meine Zweifel, ob wir es schaffen werden, jemanden einzuschleusen. Unser Kontaktmann auf den Bahamas hat einen Vorschuss bekommen und wird uns informieren, wenn irgendwelche Überweisungen eintreffen. Ein Team steht bereit, um Lakes Büro auf dem Capitol Hill zu durchsuchen, aber das ist wohl nicht sehr Erfolg versprechend. Ich bin jedenfalls nicht optimistisch. Wir haben zwanzig Leute vor Ort in Jacksonville.«
    »Wie viele beschatten Lake?«
    »Ich habe die Einheit gerade von dreißig auf fünfzig aufgestockt.«
    »Er muss rund um die Uhr beobachtet werden. Wir müssen scharf aufpassen. Er ist nicht der Mann, für den wir ihn gehalten haben, und wenn wir ihn nur für eine Stunde aus den Augen lassen, könnte er einen Brief aufgeben oder sich eins von diesen Magazinen kaufen.«
    »Das wissen wir. Wir tun unser Bestes.«
    »Diese Sache hat höchste Priorität.«
    »Ich weiß.«
    »Könnten wir jemanden in das Gefängnis einschleusen?« fragte Teddy. Das war ein neuer Gedanke, den York vor nicht einmal einer Stunde zur Sprache gebracht hatte. Deville rieb sich die Augen und kaute an den Fingernägeln. Dann sagte er: »Ich werde mich darum kümmern. Wir werden ein paar Register ziehen müssen, die wir noch nie gezogen haben.«
    »Wie viele Gefangene sitzen in Bundesgefängnissen?« fragte York. »Ungefähr hundertfünfunddreißigtausend«, sagte Deville.
    »Dann müsste es doch möglich sein, noch einen unterzubringen, oder nicht?«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Haben wir einen Kontaktmann in der Vollzugsbehörde?«
    »Das ist Neuland, aber wir werden uns darum kümmern. Wir haben einen alten Freund im Justizministerium. Ich glaube, es wird sich machen lassen.«
    Deville ließ sie allein. In einer Stunde oder so würden sie ihn wieder kommen lassen und neue Fragen, neue Ideen, neue Aufgaben für ihn haben.
    »Der Plan, sein Büro auf dem Capitol Hill zu durchsuchen, gefällt mir nicht«, sagte York. »Zu riskant. Und außerdem würden wir dafür eine Woche brauchen. Diese Kerle haben unzählige Akten.«
    »Mir gefällt das auch nicht«, sagte Teddy leise.
    »Die Abteilung Dokumente könnte doch einen Brief von Ricky an Lake schreiben. Wir verdrahten den Umschlag und verfolgen ihn. Vielleicht führt er uns zu dem Ort, wo Lake die anderen Briefe versteckt hat.«
    »Ausgezeichnete Idee. Sagen Sie’s Deville.«
    York schrieb es auf einen Block, auf dem bereits zahlreiche Notizen standen. Die meisten waren durchgestrichen. Er kritzelte noch ein wenig herum und stellte dann die Frage, die ihn schon seit einiger Zeit beschäftigte: »Werden Sie ihn zur Rede stellen?«
    »Noch nicht.«
    »Wann werden Sie es tun?«
    »Vielleicht nie. Wir sammeln Informationen, wir bringen so viel wie möglich in Erfahrung. Er scheint sein Doppelleben sehr diskret zu führen. Möglicherweise hat er erst damit angefangen, als seine Frau gestorben ist. Wer

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