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Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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abzuschließen, konnte Mack Peg problemlos durch den Hintereingang ins Haus bringen. Auf Zehenspitzen stiegen sie die Treppe hinauf. Durch ein Fenster auf halber Höhe sah Mack hinaus und erspähte fünf oder sechs Gestalten mit mehreren Hunden, die vom Fluß her auf das Herrenhaus zukamen. Kurz darauf teilte sich die Gruppe: Während zwei Männer die Richtung beibehielten, schlugen die übrigen den Weg zu den Sklavenquartieren ein und nahmen die Hunde mit.
    Mack schlich zu Lizzies Schlafzimmer. Laß mich jetzt bloß nicht im Stich, dachte er und versuchte, die Tür zu öffnen.
    Sie war verschlossen.
    Er klopfte sachte an. Jay, der im Zimmer nebenan schlief, durfte unter keinen Umständen geweckt werden.
    Nichts rührte sich.
    Er klopfte noch einmal, fester diesmal.
    Jetzt näherten sich leise Schritte. Dann war jenseits der Tür deutlich Lizzies Stimme zu vernehmen. »Wer ist da?«
    »Psst! Ich bin's, Mack!«
    »Was, zur Hölle, hast du hier zu suchen?«
    »Nicht, was du denkst. Mach auf!«
    Er hörte, wie sich der Schlüssel im Schloß drehte. Die Tür öffnete sich. Es war so düster, daß er Lizzie kaum sehen konnte. Sie trat zurück und ließ ihn ein. Peg, an seiner Hand, folgte ihm in die Dunkelheit.
    Lizzies Schritte bewegten sich zum Fenster. Eine Jalousie wurde hochgezogen. Im blassen Licht konnte Mack Lizzie erkennen. Sie trug eine Art Morgenmantel. Sie wirkte verschlafen und ein wenig verstrubbelt, was sie besonders reizvoll erscheinen ließ.
    »Was soll das?« fragte sie. »Ich hoffe, du hast eine gute Ausrede.« Erst jetzt erblickte sie Peg. »Du bist nicht allein?« fragte sie erstaunt und in weniger schroffem Ton.
    »Peg Knapp«, sagte Mack.
    »Ich erinnere mich. Wie geht es dir, Peggy?«
    »Schlecht«, flüsterte Peg. »Ich… ich habe Angst.«
    »Sie wurde an einen Farmer auf der anderen Seite des Flusses  verkauft«, erklärte Mack. »Er hat versucht, sie zu vergewaltigen.«
    »O Gott!«
    »Sie hat den Mann umgebracht.«
    »Armes Kind!« sagte Lizzie und nahm Peg in die Arme. »Du armes, kleines Ding!«
    »Der Sheriff ist hinter ihr her. Er wird gleich hier sein. Seine
    Leute durchsuchen gerade die Sklavenhütten.« Mack blickte in Pegs schmales Gesicht. Vor seinem geistigen Auge sah er den Fredericksburger Galgen aufragen. »Wir müssen sie verstecken!« sagte er.
    »Den Sheriff könnt ihr mir überlassen«, sagte Lizzie.
    »Was meinst du damit?« fragte Mack. Wenn Lizzie die Initiative ergriff, wurde er nervös.
    »Ich werde ihm klarmachen, daß Peg in Notwehr gehandelt hat.«
    Wenn Lizzie sich einer Sache sicher war, bildete sie sich oft ein, daß jedermann ihre Meinung teilen mußte. Es war ein vertrackter Zug an ihr. Mack schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das bringt nichts, Lizzie«, sagte er. »Der Sheriff wird dir nur sagen, daß es Sache des Gerichts ist, über Pegs Schuld oder  Unschuld zu befinden.«
    »Dann kann sie bis zur Verhandlung hierbleiben.«
    Es war zum Verrücktwerden. Lizzies Vorstellungen waren dermaßen weltfremd, daß es Mack Überwindung kostete, seine Ruhe und Besonnenheit zu bewahren. »Du kannst keinen Sheriff daran hindern, eine Person festzunehmen, die wegen Mordverdachts gesucht wird«, sagte er. »Was du von dem Fall hältst, spielt dabei nicht die geringste Rolle.«
    »Vielleicht sollte sie sich der Verhandlung stellen. Wenn sie unschuldig ist, kann sie nicht bestraft werden…«
    »Lizzie, so sei doch endlich realistisch!« sagte Mack in schierer Verzweiflung. »Welches Gericht in Virginia wird eine Sklavin oder einen Sträfling freisprechen, der seinen Eigner umgebracht hat? Die haben doch alle furchtbare Angst vor Sklavenaufständen. Sie werden Peg selbst dann aufhängen, wenn sie ihr ihre Geschichte abnehmen - allein aus Gründen der Abschreckung!«
    Ärgerlich sah Lizzie ihn an. Sie wollte ihm widersprechen, doch in diesem Augenblick fing Peg zu weinen an, und das machte Lizzie unsicher. Sie biß sich auf die Lippen. Dann sagte sie: »Was sollen wir tun? Was meinst du?«
    Einer der Hunde draußen auf der Veranda knurrte. Mack hörte eine Männerstimme, die beruhigend auf das Tier einsprach. »Ich möchte, daß du Peg hier versteckst, bis der Sheriff wieder fort ist. Tust du das?«
    »Selbstverständlich. Für wen hältst du mich eigentlich?«
    Mack fiel ein Stein vom Herzen. Er lächelte überglücklich. Mein Gott, wie ich diese Frau liebe, dachte er und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen schossen. Er schluckte heftig. »Du bist wunderbar!« sagte er

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