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Die Brücken Der Freiheit: Roman

Die Brücken Der Freiheit: Roman

Titel: Die Brücken Der Freiheit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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steigerte seine Erregung. »Wir könnten alles miteinander tun, was uns gefällt, immer«, lockte sie.
    »Wenn ich heirate, sitze ich bis an mein Lebensende hier fest«, wandte Mack ein, aber sein Widerstand wurde schon schwächer.
    Annie stand auf und zog ihr Kleid aus. Darunter war sie nackt  - die Unterwäsche war für Sonntage reserviert. Ihr Körper war mager und hart, mit kleinen, flachen Brüsten und üppigem schwarzem Haar über ihrem Geschlecht. Ihre Haut war, genau wie Macks, grau vom Kohlestaub. Zu seiner Verwunderung stieg sie zu ihm in die Wanne und kniete sich breitbeinig über seine Schenkel.
    »Du bist dran!« sagte sie. »Wasch mich!«
    Er nahm die Seife und drehte sie langsam in seinen Händen, bis sich Schaum entwickelte. Dann legte er die Hände auf ihre Brüste. Die Brustwarzen waren klein und hart. Annie stöhnte. Sie nahm seine Hände bei den Gelenken und schob sie über ihren harten, flachen Bauch hinunter zwischen ihre Schenkel. Seine seifigen Finger spürten das rauhe, lockige Haar ihrer Scham und das weiche Fleisch darunter.
    »Sag, daß du bleibst«, flehte sie ihn an. »Und jetzt komm, ich will dich in mir spüren.«
    Wenn ich jetzt nachgebe, ist mein Schicksal besiegelt, dachte Mack. Die ganze Szene hatte etwas Traumhaftes, Unwirkliches an sich. »Nein«, sagte er, aber seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Sie kam näher, zog sein Gesicht an ihre Brüste und senkte den Körper auf ihn hinab. Ihre Schamlippen berührten die Spitze seines Gliedes, die aus dem Wasser ragte. »Sag ja!« sagte sie. 
    »Bitte! Und schnell!«
    In diesem Augenblick flog mit einem Krachen die Tür auf.
    Annie stieß einen Schrei aus.
    Vier Männer stürmten in den kleinen Raum: Robert Jamisson,  Harry Ratchett und zwei Aufseher der Jamissons. Robert war mit einem Schwert und zwei Pistolen bewaffnet, einer der Aufseher trug eine Muskete.
    Annie ließ von Mack ab und sprang aus der Wanne. Auch Mack erhob sich schwankend. Ihm schwindelte, und er hatte Angst.
    Der Aufseher mit der Muskete gaffte Annie an: »Kuscheliges Kusinchen«, sagte er mit einem geilen Grinsen im Gesicht. Mack kannte den Mann. Er hieß McAlistair. Auch der andere, ein bulliger Schläger namens Tanner, war ihm bekannt.
    Robert lachte rauh. »Seine Kusine? Interessant! Inzest ist bei den Herren Bergarbeitern wohl ein Kavaliersdelikt, wie?«
    Macks Angst und seine Verblüffung verflogen und wichen der Wut über die Eindringlinge, die ihn in seinen eigenen vier Wänden überfallen hatten. Dennoch bezwang er seinen Zorn und versuchte, ruhig und besonnen zu handeln. Er befand sich in ernster Gefahr, und es bestand durchaus die Möglichkeit, daß auch Annie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er mußte daher unbedingt einen kühlen Kopf bewahren.
    »Ich bin ein freier Mann und habe kein Gesetz gebrochen«, sagte er, an Robert gewandt. »Was tun Sie hier in meinem Haus?«
    McAlistair glotzte nach wie vor die nackte, nasse und dampfende Annie an. »Was für ein schöner Anblick!« sagte er mit belegter Stimme.
    Mack drehte sich zu ihm um und erwiderte leise: »Wenn du sie anfaßt, dann reiße ich dir eigenhändig den Kopf ab.«
    McAlistair warf einen Blick auf Macks bloße Schultern und sah ein, daß die Drohung ernstgemeint war. Er erbleichte und trat, obwohl er bewaffnet war, einen Schritt zurück.
    Tanner war größer und draufgängerischer. Er streckte die Hand aus und grabschte Annie an den Busen.
    Mack handelte ohne Vorbedacht. In Sekundenschnelle sprang er aus der Badewanne, packte Tanner am Unterarm und stieß dessen Hand, ehe die anderen reagieren konnten, ins Kohlefeuer.
    Tanner brüllte auf und wand sich wie ein Aal, konnte sich aber Macks eisenhartem Griff nicht entziehen. »Laß mich frei!«  kreischte er. »Bitte!«
    Mack schrie: »Lauf weg, Annie, lauf!«
    Annie schnappte sich ihr Kleid und verschwand durch die Hintertür.
    Im gleichen Augenblick traf Mack der Kolben einer Muskete am Hinterkopf.
    Der Schlag brachte Mack in Rage. Nun, da Annie nicht mehr unmittelbar gefährdet war, wurde er unvorsichtig. Er gab Tanner frei, packte McAlistair am Revers seines Mantels und zerschlug ihm mit einem Fausthieb die Nase. Sofort sprudelte Blut aus der Wunde, und McAlistair brüllte vor Schmerzen. Mack wirbelte herum und trat Harry mit seinem harten nackten Fuß zwischen die Beine. Der Obersteiger stöhnte auf und krümmte sich.
    Alle Schlägereien, in die Mack in seinem bisherigen Leben verwickelt gewesen war, hatten sich im Stollen

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