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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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ein Fahrzeug gespannt waren, das er zwar erkannte, das er aber noch nie gesehen hatte. Es war ein Streitwagen, eine leichte, zweirädrige Konstruktion, kaum mehr als eine von Wänden eingefasste Plattform. Doch dieser Wagen war mit einem Sitz versehen, der es dem Passagier erlaubte, trotz seines gebrochenen Beins bequem zu sitzen und das Fahrzeug zu steuern.
    Ein prachtvoll gekleideter Krieger führte die Pferde auf ihn zu, und al-Farouchs Träger hoben ihn vorsichtig hoch, bis er sich selbst in den Sitz ziehen konnte. Er hob die Hand und winkte seinen Männern zu, die erneut in Beifallsrufe ausbrachen.
    Dann gab er einen leisen Befehl, und die Versammlung löste sich auf. Der Großteil der Männer stieg ab und fand sich zu kleineren Gruppen zusammen, während einige andere, offensichtlich Offiziere, dem Streitwagen zu einer Stelle folgten, an der sie sich unterhalten konnten, ohne gehört zu werden. Sinclair gab die Hoffnung auf, vielleicht etwas mitzubekommen, denn er hätte sie nicht einmal hören können, wenn sie einander angeschrien hätten.
    Stattdessen machte er es sich so bequem wie möglich und wartete, während der Ehrfurcht einflößende Mann namens Sabit über ihm wachte und ihm die Sonne zunehmend kräftiger ins Gesicht schien. Um nichts von dem preiszugeben, was in ihm vorging, verhüllte er sein Gesicht mit der Kufiya, die ihm sein Bewacher zugeworfen hatte, verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Kopf, als wollte er schlafen.
    Er schrak auf, als ihn Sabit mit dem Fuß anstieß. Ohne es zu wollen, war er doch eingeschlafen. Er blickte mit großen Augen auf, und wieder hielt ihm der andere Mann die rechte Hand entgegen. Er zog sich hoch, rückte die Schlinge an seinem Arm zurecht und folgte dem Hünen.
    Al-Farouch erwartete ihn in seinem Streitwagen, und auf dem Weg dorthin wurde er von sämtlichen Männern begutachtet.
    Al-Farouch nickte ihm ernst zu und nahm seine Bartspitze zwischen Daumen und Zeigefinger. Er sprach ihn auf Französisch an.
    »Nun. Lach-Lann, es hat den Anschein, als hättet Ihr zu Recht befürchtet, nirgendwo hinzukönnen, und ich bin beeindruckt, wie genau Eure Vermutungen zutreffen. Tiberias hat sich dem Sultan ergeben, sobald die Kunde von unserem Sieg in Hattin dort eintraf. Er hat sich gnädig erwiesen, wie immer, und hat die Verteidiger unbehelligt abziehen lassen. Suffiriyya und Nazareth sind ebenfalls an uns gefallen, wie Ihr vorausgesagt habt, und der Sultan, möge ihn Allah stets erleuchten, belagert Jerusalem, und man rechnet damit, dass er die Stadt zurückerobern und ihre Verteidiger ins Meer treiben wird, bevor wir dort eintreffen. Euer Königreich Palästina liegt wieder in unserer Hand, frei vom fränkischen Joch, und die Territorien, die Ihr Antiochia, Edessa und Tripoli nennt, werden bald ebenso gesegnet sein. Unsere Länder werden vom Norden Syriens bis nach Ägypten unter Allah vereinigt sein.«
    Sinclair hörte dieser Aufzählung mit versteinerter Miene zu, dann nickte er.
    »Was ist mit der Schlacht, Mylord? Ist Euch das Ausmaß unserer Verluste bekannt?«
    »Ja«, sagte al-Farouch ohne jede Spur von Schadenfreude. »Eure Infanterie ist bis auf den letzten Mann vernichtet worden. Von den ursprünglichen zwölfhundert Rittern sind über tausend ums Leben gekommen. Die Krähe von Kerak, diese Bestie de Chatillon, ist tot – Saladin hat seinen Eid eingelöst, ihn persönlich umzubringen.«
    Al-Farouch hielt inne, und ein merkwürdiger Ausdruck ließ seine Miene schärfer werden. Auf das, was er dann sagte, war Sinclair nicht gefasst.
    »Außerdem sagt man mir, dass über hundert Tempelritter ihr Leben gelassen haben, die auf ausdrücklichen Befehl des Sultans in der Schlacht ergriffen und später exekutiert worden sind.«
    »Sie haben Gefangene hingerichtet? Das kann ich nicht glauben. Von einer solchen Grausamkeit würde sich Saladins Name nie erholen.«
    Al-Farouchs Augenbraue zuckte.
    »Saladins Name? Ihr meint seinen Ruf bei den Franken? Der Name des Sultans ist bei Allahs Gefolgsleuten, den Kriegern des Islam, hoch geachtet. Es ist den Gläubigen vollkommen gleichgültig, was die Ungläubigen über seinen Namen oder seinen Ruf sagen. Dies ist der Mann, der den heiligsten aller Eide abgelegt hat, den Islam vom Schmutz der Franken zu reinigen, und er hat die Hinrichtung der Tempelritter befohlen, weil er sie für die gefährlichsten Männer der Welt hält. Er hat ein Dekret erlassen, dass es von nun an keinem Tempelritter mehr erlaubt sein soll,

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