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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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war ihr Ausgang?«
    »Wir sind besiegt worden. Eure Seite hat gewonnen.«
    »Allah sei gepriesen. Was ist geschehen?«
    »Was geschehen ist? Das fragt Ihr mich? Habt Ihr schon einmal an einer Schlacht unter Tausenden von Männern teilgenommen?«
    »Ja, mehrmals.«
    »Und habt Ihr in einer solchen Schlacht schon einmal Befehlsgewalt gehabt?«
    Der Sarazene runzelte die Stirn.
    »Nein. Ich habe meine eigenen Männer angeführt, aber ich bin kein General.«
    »Ich auch nicht. Dann wisst Ihr also genauso gut wie ich, dass ein Soldat in einer Schlacht keinen Überblick über das ganze Geschehen hat. Wer gewonnen oder verloren hat, erfährt er erst am Ende. Während der Schlacht ist er damit beschäftigt, sich und seine Männer zu schützen – am Leben zu bleiben.«
    Der Sarazene nickte wortlos.
    »Die Schlacht bei Hattin war gigantisch. Unsere Armee war die stärkste, die das Königreich je gesehen hat – über dreißigtausend Mann. Ritter, Turkopolen und Fußsoldaten. Euer Sultan, Saladin, hatte mindestens doppelt so viele Männer unter seinem Befehl, und wir haben verloren. Ich habe die eigentliche Schlacht nur aus der Ferne gesehen. Ich bin schon früh verletzt worden und habe mein Pferd verloren, sodass ich nicht weiterkämpfen konnte. Ein Freund hat mich gefunden, und wir sind am Abend nach der Schlacht geflohen. Wir wollten zurück nach La Safouri, aber der Sturm hat uns überrascht.«
    »Wo ist Euer Freund jetzt?«, fragte der Sarazene.
    »Fort. Irgendwo in der Wüste. Er hat mich auf einer Bahre hinter sich hergezogen – ich lag im Delirium durch meine Verletzung. Dann wollte er Wasser suchen und hat mich schlafend in einer Höhle zurückgelassen. Als ich aufgewacht bin, tobte der Sturm. Ich habe ihn nicht wiedergesehen. Er könnte überall sein. Ich bete, dass er noch lebt, aber ich fürchte, dass er tot ist.«
    »Und was werdet Ihr jetzt tun? Wo ist Euer Ziel, wenn Ihr von hier fortreitet?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht gibt es gar kein Ziel für mich.«
    Sinclair stieß einen Grunzlaut aus, halb Lachen, halb Ekel.
    »Vielleicht widerstrebt es mir ja deshalb so, es auch nur zu versuchen.«
    Al-Farouch hob plötzlich die Hand und neigte den Kopf, als lauschte er auf etwas. Sinclair bemühte sich zu hören, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte, doch er hörte nichts als die Stille der Wüste. Schließlich senkte der Sarazene die Hand und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe gedacht, ich höre Pferde.« Er sah Sinclair an und zog eine Augenbraue hoch. »Ich würde allerdings vorschlagen, dass Ihr jetzt aufbrecht, falls Ihr wirklich aufbrechen wollt.«
    Sinclair wandte den Kopf, um in die aufsteigende Dämmerung zu blicken – er war überrascht, wie schnell der Tag verstrichen war.
    »Ich überlege immer noch«, sagte er, jetzt wieder an al-Farouch gewandt. »Und ich bin mit mir selbst nicht im Reinen. Wir haben uns vorhin über das Ideal der Ehre unterhalten, und in meiner Welt hat Ehre zugleich etwas mit Verantwortung und Pflicht zu tun.«
    Al-Farouch nickte mit ausdrucksloser Miene.
    »Das ist bei uns nicht anders.«
    »Also schön. Da Euch dieses Ideal vertraut ist, könnt Ihr mir ja möglicherweise helfen, mein Dilemma zu lösen. Der Tag ist fast vorbei; wenn ich also nun aufbräche, würde ich ziellos in die Dunkelheit hinausreiten, nur um der Ergreifung durch Eure Krieger zu entrinnen. Natürlich ist es aber genauso gut möglich, dass sie gar nicht kommen. Andererseits könnte ich ihnen aber auch direkt in die Arme reiten. Wäre es also ehrenhaft, blind draufloszureiten, weil es meine Pflicht ist, frei zu bleiben, oder würde ich meiner Pflicht zuwiderhandeln, weil ich eine Torheit begehe und mein Leben sinnlos in Gefahr bringe? Versteht Ihr, was ich meine, Sarazene? Komme ich meiner Pflicht nach, wenn ich jetzt in die Nacht reite und vielleicht umkomme, oder ist es besser, wenn ich das Risiko eingehe und hierbleibe?«
    Keiner der beiden sagte etwas. Dann sprach Sinclair weiter.
    »Außerdem gefällt mir die Vorstellung, Euch allein hier zurückzulassen, nach wie vor nicht. Also habe ich beschlossen, bis zum Morgen hierzubleiben. Wenn dann immer noch nichts von Euren Männern zu sehen ist, werde ich mich so weit entfernen, dass ich nicht in Gefahr bin, und abwarten. Wenn Eure Retter nicht kommen, kehre ich zurück und esse mit Euch, denn dann ist die Situation unverändert … und ich habe immer noch kein Ziel.«
    Al-Farouch rieb sich mit der Fingerspitze über den Nasenrücken.
    »Warum sagt Ihr

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