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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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heißen?«
    Erneut durchfährt Ashcroft eine Welle des Schmerzes. Er stöhnt auf.
    »Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das seine Umwelt zwingt, sich ihm anzupassen. Es gibt für ihn in der Kette des Lebens keinen vorgegebenen Platz, und er nützt ihr auch in keiner Weise. Als hätte die Natur einen gewaltigen Schnitzer gemacht, den sie nicht zurückgenommen hat, eine Monstrosität, eine Sackgasse. Dieser Irrtum der Evolution hätte eigentlich bei den großen Katastrophen zusammen mit den anderen Arten verschwinden müssen, doch er hat sich auf der ganzen Welt ausgebreitet. Angus hatte erkannt, dass die Große Verwüstung, welche die gesamte Menschheit vernichten würde, unausweichlich war, weil sie auf das Wesen der Menschen zurückging, ihm geradezu entsprang. Den Verfassern jener Inschrift zufolge würde der Katastrophe eine Handvoll Menschen entkommen, die eine hinreichend hohe Entwicklungsstufe erreicht hatten, um das Übel weiterzutragen.«
    »Von was für einem Übel sprechen Sie eigentlich?«
    »Von den Menschen, Parks, den kranken Zellen des Universums. Genau das hatte Angus begriffen, als er den verdammten Code entschlüsselt hatte: Wir sind das Übel, und dieses Übel wird sich ausbreiten, wenn man nichts dagegen unternimmt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Kassams Virus nicht die angekündigte Große Verwüstung ist?«
    »Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es das einzig mögliche Gegenmittel dazu ist. Die Sühne für Gottes Versagen. Das Auslöschen der Menschheit mit dem Ziel, das Universum vor dem Krebsgeschwür zu bewahren, das es bedroht. Das meinten die Verehrungswürdigen, von
denen die Inschriften stammten, mit dem Feind: das Immunsystem des Universums.«
    »Sie sind ja total meschugge.«
    »Und Sie ausgesprochen einfältig, Parks. Der Mensch ist das schlimmste aller Raubtiere. Wenn man von einigen Haiarten und der einen oder anderen Krankheit absieht, fällt er ausschließlich sich selbst zur Beute. Wir haben den Krieg, den Mord und die Hungersnot erfunden, um ein Regulativ für die ungeheure Masse an Menschen zu haben. Unglücklicherweise wagt niemand, das von Oppenheimer entwickelte Todesspielzeug einzusetzen, weil allen klar ist, dass das den atomaren Tod aller bedeuten würde, und damit ist der Faktor Krieg neutralisiert. Seither breitet sich das aus. Milliarden von Viren, die sich unaufhörlich vermehren und den von ihnen befallenen Organismus schwächen, in diesem Fall die Erde. Allerdings verfügt der Mensch im Unterschied zu anderen Viren über das Wissen, dass er von dem Organismus abhängig ist, den er tötet. Aus diesem Grund hat man angefangen, über die Notwendigkeit nachzudenken, andere Planeten zu besiedeln. Sehen Sie doch, Parks: Wir sind bereits auf dem Weg zum Mars, erkunden andere bewohnbare Welten, beschäftigen uns mit der Vorstellung des Unendlichen. Im kollektiven Unbewussten machen wir uns ein Vergnügen daraus, uns Angst einzujagen, indem wir uns ungeheuer hoch entwickelte böse Außerirdische vorstellen, die uns von da oben überwachen und auf den günstigsten Augenblick warten, um uns zu überfallen. Aber in Wahrheit tun mir die Außerirdischen leid, denn wenn wir uns ihnen erst einmal zuwenden, werden wir ihnen zeigen, wozu ein richtiges Virus imstande ist.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass dies Krebsgeschwür der Menschheit bereits an anderen Orten aufgetreten ist und im Begriff steht, sich hier zu vermehren?«

    »Warum nicht? Auf welche Weise ließe sich sonst die komplexe DNA erklären, die wir in der beim Manhattan-Projekt entdeckten Mumie vorgefunden haben? Welche andere Erklärung gäbe es für den hohen Entwicklungsstand der Spezies, die uns schützen soll?«
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, vertritt Angus also die Meinung, dass sie den vorigen Organismus zugrunde gerichtet hat und jetzt zusieht, wie wir das mit dem nächsten tun, wobei sie sich selbst die Aufgabe zugedacht hat, uns beim Überleben zu helfen, damit wir auch den nächsten verseuchen können?«
    »Denkbar ist auch, dass sie eine genetische Mutation erfahren hat, die uns noch bevorsteht. Damit wären wir in gewisser Weise das, was diese Wesen damals waren, bevor sie verseucht wurden. Die Kinder Gottes. Ja, warum eigentlich nicht? Wir haben keinen Beweis dafür, keine Lösung, nichts als Fragen.«
    »Sie sind ja noch viel verrückter, als ich gedacht hatte.«
    »Hören Sie, Parks, Sie müssen einfach die gleiche Entscheidung treffen wie Gott. Erzählen Sie mir von dem

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