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Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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länger ertragen. Jedenfalls mußten er und Linda von hier fort. Das war eine mörderische Falle.
    Johnny drehte sich um. Er hatte vor, Linda anzusprechen, doch das erste Wort schon blieb ihm im Hals stekken.
    Linda stand noch immer an der Säule. Nur wirkte sie jetzt, als wäre sie eingefroren. Sie bewegte nicht einmal die Wimpern.
    Nicht ohne Grund, denn etwas hatte sich auch bei ihr verändert. Jemand mußte sich in ihrem Rücken an sie herangeschlichen haben, lautlos, und dann hatte der andere zugepackt, denn auf Lindas Mund lag eine Pranke, die ihre Lippen derart fest verschloß, daß sie nur mehr durch die Nase Luft holen konnte.
    Johnny fühlte sich wie jemand, der einen Volltreffer abbekommen hatte. Unternehmen konnte er nichts. Er kannte die Person nicht, die sich hinter Linda aufhielt. Der Hand nach schien es sich bei ihr um einen Menschen zu handeln.
    Oder war es etwa die faulige Pranke eines Zombies, die den Mund des Mädchens umklammerte? Wer von dieser untoten Brut existierte noch auf diesem Gebiet?
    Nur die Nasenflügel der jungen Linda Ferguson bewegten sich zitternd, wenn sie Luft holte. Diese Chance gab ihr der andere noch, und er schob in diesem Augenblick auch seine zweite Hand um die Säule, damit sie Johnny erkennen konnte.
    Der mittlere Zeigefinger bewegte sich dabei. Er knickte zur Handfläche hin und wurde wieder gestreckt. Ein Zeichen, das Johnny gut verstanden hatte.
    Er sollte näher heran…
    Es war klar, daß der andere, wer immer er sein mochte, dem Mädchen etwas antun würde, wenn Johnny nicht gehorchte. Also setzte er sich in Bewegung und ging mit steifen Beinen zur Säule hin, wo Linda schnaufte.
    Hinter der Säule erklang ein Geräusch. Es war ein leises Kichern, vielleicht auch ein Lachen. Nicht von einem Tier abgegeben, sondern von einer menschlichen Stimme.
    Beruhigender war das für Johnny kaum. Wer immer der Unbekannte war, er stand auf der anderen Seite.
    Die Hälfte der Distanz hatte Jonny bereits zurückgelegt, als der Fremde seine Hand vom Mund des Mädchens löste. Sehr langsam rutschte sie tiefer. Für einen Moment sah es so aus, als wollte sie den Hals umklammern, dann glitt sie zur Seite und blieb auf der Schulter liegen, wo sich die Finger zu einem härteren Griff krümmten.
    Noch einen Schritt legte Johnny zurück. Seine Sohlen schleiften dabei durch dunkelgrauen Staub. Dann blieb er stehen, ohne den akustischen Befehl bekommen zu haben.
    Er wollte seinen Augen nicht trauen, als er die Gestalt erkannte, die sich hinter der Säule gelöst hatte.
    Der Mann wirkte wie verkleidet, nur hütete sich Johnny davor, über ihn zu lachen. Er sah den Bart nur mehr als Schatten, die Haut hatte einen braunen Teint angenommen. Ein grünes, langes Hemd wurde in Hüfthöhe von einer Kette gehalten. Die Hose war schwarz und pludrig. Über die Schulter hatte er einen braunen Umhang geworfen, der am Hals von einer glänzenden Schnalle gehalten wurde.
    Am meisten irritierten Johnny die Augen. Sie besaßen keine Pupillen mehr, waren einfache Löcher, gefüllt mit einem hellen Licht, das dem der Sterne gleichkam.
    Diese Augen veränderten das Gesicht zwar ebenso wie der dunkle Teint, Johnny hatte die Gestalt trotzdem erkannt, denn mit diesem Menschen hatte er fast täglich zu tun.
    Es war Dick Chilmark, sein Lehrer!
    ***
    Im ersten Augenblick überkam Bill Conolly das Gefühl, in einen endlosen Schacht zu stürzen. Er wartete auf den Aufprall, er wünschte ihn sich herbei, und er kam.
    Der harte Schlag, das Ziehen in der Schulter, dann ein Versuch der Hand, den Knöchel zu drehen, doch Bill trat mit dem freien Fuß zu, gleich zweimal. Er hörte das dumpfe Geräusch, als er die Gestalt irgendwo erwischte.
    Genau erkennen konnte er sie nicht, denn der Nebel hatte sich noch wie ein Schutzschirm um sie gelegt, doch Bill ging davon aus, daß es sich bei ihr um einen Zombie handelte.
    Auch durch den Tritt hatte er sich nicht von dem Druck befreien können, deshalb ließ er sich nach hinten fallen und seine Hand unterdas dünne Jackett rutschen.
    Auch Bill fuhr selten waffenlos. Er riß die Silberkugel-Beretta hervor, zielte auf den Nebelschatten und schoß.
    Das Mündungslicht verschluckte der Dunst, aber die Kugel hatte getroffen.
    Bill sah nicht nur, daß der Gegner zusammenzuckte, die Wucht schleuderte ihn auch zurück, und im gleichen Moment löste sich der Druck vom Knöchel des. Reporters.
    Er war frei, blieb aber sitzen und hörte einen dumpfen Aufprall, als sein Freund dicht neben ihm

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