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Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besaß.
    Die Seele der Nadine Berger hatte den Körper der Wölfin verlassen. Nun wußten Sheila und Suko erst richtig, in welcher Gefahr sich Johnny befand…
    ***
    Diese Welt war anders, ganz anders. Aber war es noch eine Welt, von der man sprechen konnte oder nur ein Teil, ein zurückgelassenes Reststück, von dem die alten Legenden und Sagen berichteten? Die Mauer hatte sie von der anderen abgetrennt, aber uns war es gelungen, die Mauer zu überklettern, und wir mußten uns dieser Welt stellen. Sie war eine Enklave, eine Insel, eine Ruine, aber gefüllt mit einer Kraft, die auch mir Rätsel aufgab. Keine Magie, wie sie die Hölle abstrahlte oder sie mir von Aibon oder Atlantis bekannt war, nein, diese hier war mir noch nie begegnet.
    Bill und ich hatten das Gelände sehr vorsichtig betreten. Jetzt standen wir zwischen den Ruinenmauern und ließen unsere Blicke über das zurückgelassene Chaos gleiten, das sich vor uns wie ein unebener Teppich ausbreitete.
    Graue Steinmauern, eine zerstörte Rundbogendecke, von der es nur noch Fragmente gab. Eine Treppe, ein Teppich, Säulen, ein grünes Feuer innerhalb einer Schale und in den Mauern kleine Nischen, in denen ebenfalls grüne Totenschädel leuchteten.
    Darauf konzentrierte ich mich. Es war mir unklar, was die Schädel zu bedeuten hatten. Möglicherweise konnte man sie als Erbe der Eroberer oder Dämonen bezeichnen, die hier einmal gehaust hatten. Die Totenschädel blieben beobachtend zurück, um auch an die anderen Wesen melden zu können, was sich hinter der Mauer tat.
    Wir standen da, schauten uns um und hatten eine Gänsehaut bekommen. Ich hielt mich direkt neben einer der kraterähnlichen Öffnungen am Boden auf. Die Tiefe konnte ich mit den Blicken nicht ausloten. Sie verschwamm irgendwo.
    Ich hörte das Knirschen der Schritte, als sich mein Freund zur Seite bewegte. »John, bitte, komm mal her. Ich… ich muß dir etwas zeigen.«
    Neben einer leblosen Gestalt war er stehengeblieben. Sein Gesicht zeigte Blässe, auch ich bekam einen Schreck, als ich gegen die Knochen, den Staub und die Spinnweben sah, die das Gesicht bildeten. »Kennst du ihn etwa?«
    Bill nickte. Seine Lippen blieben dabei zusammengepreßt. »Es ist der Fahrer, wenn mich nicht alles täuscht. Ich war dabei, als die Schüler zu ihrer Reise starteten. Da habe ich mich kurz mit dem Mann unterhalten können. Er kannte die Gegend hier.«
    »Dann hätte er nicht die Mauern überklettern sollen.«
    »Das sagst du so einfach, John. Weißt du wirklich, was im Kopf dieses Mannes vorgegangen ist, welche Motive ihn zu dieser Tat geleitet haben? Wir wollen uns dem Grauen oder dieser anderen Magie stellen. Möglicherweise hat er das gleiche vorgehabt. Einfach nur die Schüler retten, sie vor dem Schlimmsten bewahren.« Mein Freund atmete tiefein.
    »Allmählich habeich das Gefühl, als würde diese Welt nur den Tod kennen, und ich habe auch Angst davor, hier weiterzusuchen. Du verstehst, was ich meine?«
    »Johnny und Linda?«
    »Ja, genau. Ich habe sie hier nicht gesehen, noch nicht, aber ich traue mich nicht, in die verdammten Krater hineinzublicken, aus Furcht, das Schlimmste zu sehen.«
    »Ich glaube auch nicht, daß die beiden in einem Krater verschwunden sind, Bill.«
    »Was macht dich so sicher?«
    Ich winkte mit dem Zeigefinger, denn ich wollte Bill etwas zeigen, das ich schon vorher entdeckt hatte. Wir mußten dabei zur Seite gehen und auch den Teppich überqueren, der die Mitte einer breiten Treppe wie ein langes, rotes Tuch bedeckte.
    »Schau dir das an.«
    Bill sah zu Boden. In der alten Ruine ruhte der Staub einer langen Zeit. An manchen Stellen reichte er knöchelhoch, an anderen wiederum breitete er sich auf dem Grund wie eine dunkelgraue Schicht aus. Wo der Staub höher wuchs, sahen wir die Abdrücke. Relativ große Fußspuren, die auch zu einem Erwachsenen gepaßt hätten, ihm aber nicht gehörten, denn es waren die gleichen Abdrücke, denen wir vor der Mauer gefolgt waren.
    »Johnny und Linda!« Bill flüsterte die drei Worte und schüttelte sich dabei. »Sie waren hier, mein Gott, sie waren hier.« Er drehte den Kopf zu mir. »Sag was, John!«
    »Ja, sie waren hier…«
    »Und jetzt?«
    »Sind sie wieder weg. Gegangen, Bill, fort.«
    Er glaubte mir nicht. »Du willst mich nur beruhigen. Ich soll meinen Sohn nicht finden. Gib zu, daß du mich nur beruhigen willst. Gib es endlich zu.«
    »Nichts dergleichen stimmt, Bill. Komm mit.« Ich ging hinter ihm vorbei, er drehte sich um und blieb

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