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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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waren bruchstückhaft, und es gab so viel, was er neu lernen musste. Als er nach dem Angriff zum ersten Mal aufwachte, konnte er nicht einmal lesen.« Sie sah mich an. »Nachdem er zu lesen begonnen hatte, setzten die Halluzinationen ein.«
    »Das waren keine Halluzinationen. Das war seine Magie.« Ich schloss das Buch. »Am Ende, nachdem sie das Silberne Kreuz in die Hände bekommen, entdeckt Jakob Hoffman, dass Nichols und mehrere andere höhere Offiziere unter dem Einfluss dunkler Magie stehen. Er stiehlt das Kreuz und benutzt es, um die Vampire auf Nichols und die übrigen Offiziere zu hetzen, die ihn und seine Kameraden verraten haben. Es ist brutal, wirkungsvoll und unmöglich zu vertuschen. Ein zweiseitiger Epilog beschreibt die öffentliche Empörung. Ganze Regierungen werden gestürzt, und die Welt schließt sich zusammen, um die Untoten auszulöschen.«
    »Das ist seine Endphase«, sagte Lena. »Er setzt seine Vampire ein, um die Pförtner anzugreifen, um der Welt zu zeigen, was ihr verheimlicht wurde, und einen Krieg zu beginnen.«
    »Bitte sag mir, dass seine Mutter weiß, wo wir ihn finden können!«
    Sie reichte mir einen Zettel mit einer Wegbeschreibung. »Margie hat sich daran erinnert, wie er ihr Gedächtnis ausgelöscht hat. Er erzählte ihr, es sei zu ihrem eigenen Schutz, dass sie besser dran sei, wenn sie nicht wüsste, was mit ihm passierte. Das Letzte, was er tat, bevor er diesen Zauber wirkte, war, sie dazu zu bringen, die Besitzurkunde der Familienjagdhütte zu überschreiben.«
*
    Ich hatte mich gerade auf die 127 Richtung Norden eingefädelt, als Ponce de Leon sich auf dem Rückspiegel beschlug. Lena hatte das Verdeck abgenommen, bevor wir losgefahren waren, und das Rauschen des Fahrtwinds machte es schwierig, Ponce de Leons Gruß zu hören.
    »Du weißt schon, dass ich ein Telefon habe!«, rief ich.
    Er blickte an mir vorbei, und als er wieder sprach, wurde seine Stimme von den Autolautsprechern verstärkt. »Und was wird wohl wahrscheinlicher angezapft, dein Telefon oder meine Zauberei?«
    Da hatte er nicht ganz unrecht. Ich fragte mich, was ihm mehr Sorgen bereitete: dass vielleicht ein Mörder unsere Unterhaltung mithörte oder dass die Pförtner dies taten? »Hast du jemals gehört, dass jemand infolge eines Hirnschadens magische Fähigkeiten erlangt hat?«
    »Nicht direkt, nein.«
    »Dann geh es doch mal indirekt an!«
    »Wären die Pförtner nicht eine bessere Adresse für eine derartige Frage, Isaac?« In seiner Frage schwang nur ein Schatten des für ihn üblichen Hohns mit, was mich beunruhigte.
    »Was soll ich sagen? Mir scheinen die Freunde auszugehen.«
    Angesichts einer solchen Blöße hätte ich normalerweise eine tödliche Gerade gegen meine Persönlichkeit erwartet, doch de Leon seufzte bloß und wandte sich ab. »Ach, Johannes! Ich habe ihn gewarnt …«
    »Ihn wovor gewarnt?«
    »Weißt du, wie man einen Verschlusszauber wirkt, Herr Vainio?«
    Ich war nicht sicher, ob meine Bemühungen in Detroit zählten. »Es ist mir gelungen, ein Buch zu versiegeln, indem ich –«
    »Ich habe nicht nach Büchern gefragt.«
    Es kam mir vor, als hätte er mir einen Faustschlag aus meinem eigenen Brustkorb heraus versetzt. Das Auto fuhr auf die Rüttelstreifen rechts von der Straße auf, während seine Worte in mein Bewusstsein drangen. Lena ergriff das Lenkrad und brachte uns wieder auf unsere Spur.
    »Entschuldigung!«, sagte ich. »Willst du damit sagen, du kannst Menschen einschließen?«
    Er lächelte und spreizte die Hände. »Die Bedingungen meiner Verbannung verbieten es mir, gewisse Geheimnisse preiszugeben. Das ist also eine reine Spekulation deinerseits.«
    Ein Verschlusszauber, um jemanden daran zu hindern, auf seine Zauberkraft zuzugreifen … »Warum?«
    »Was würdest du mit Personen machen, die gefährlich werden oder nicht mehr zu beherrschen sind?«, fragte de Leon und fuhr fort. »Die magische Einkerkerung ist nicht gerade kosteneffektiv, und Exekution scheint ziemlich extrem.«
    »Verbannung funktioniert doch«, warf Lena ein.
    De Leon grinste blasiert. »Tatsächlich? Wir werden ja sehen.«
    »Jemandes Macht zu verschließen würde nicht reichen«, sagte ich langsam. Die Zauberkraft eines Menschen konnte man vielleicht versiegeln, aber das würde ihn nicht daran hindern, am nächsten Tag mit einem leistungsstarken Gewehr wiederzukommen und Rache zu nehmen. Oder einfach zu den Medien zu gehen und die Wahrheit über die Pförtner auszuplaudern. »Man müsste auch seine

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