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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Humor. Als er sprach, war er so nüchtern und kalt, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. »Du hast sehr viel Glück gehabt, Isaac Vainio. Wissen die Pförtner von der Sache?«
    »Wir haben Nicola Pallas erzählt, was passiert ist«, antwortete Lena für mich.
    Ich sah Verstehen in seinen Augen. »Sie hat dir verboten, ihr Haus zu verlassen, nicht wahr? Und du hast dich ihr widersetzt.«
    »Du weißt, was das war! Was Hubert beschworen hat, um mich zu vernichten!«
    Die Muskeln in de Leons Kinnbacke zuckten, als müsste er sich anstrengen, um zu sprechen. Er schrie frustriert auf, ehe er den Kopf zurückwarf und verbittert lachte. »Johannes, du Narr!« Seine Hände schienen die Spiegelränder zu packen, als er sich nah heranbeugte. »Ich würde dir ja erzählen, was es ist, dem du dich gegenübersiehst, und dir vielleicht sogar helfen, die nächste Begegnung damit lange genug zu überleben, um Gutenbergs Leben zu retten – wenn der von Gutenberg selbst über mich verhängte Bann mich nicht daran hindern würde!« Wieder ein Lachen, diesmal leiser. »Er hätte die Ironie zu würdigen gewusst, denke ich.«
    »Und warum tun die Pförtner dann nicht mehr?«, fragte Lena.
    »›Warum bleiben die anderen Steine zurück?‹, fragen die Bauern auf dem Schachbrett.« De Leon kicherte und strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den Schnurrbart. »Die Pförtner tun, was sie schon immer getan haben: Sie bereiten sich darauf vor, die Bedrohung zu eliminieren und den Schaden in Grenzen zu halten, sobald ihr oder ein anderer ihrer Bauern die Beute aufscheucht. Nur fürchte ich, dass sie die Gefahr unterschätzen. Jetzt, wo Gutenberg verschwunden ist, gibt es keinen Einzigen mehr, der daran denkt …«
    »Der woran denkt?«, hakte ich nach.
    »Finde Gutenberg!«, sagte de Leon mit Nachdruck. »Falls das Ding, das du gesehen hast, in seinen Verstand eindringt, dann war das, was du erlebt hast, nur ein schwacher Vorgeschmack auf das Leid, das noch kommen wird!«
    »Was ist das für ein Ding?«, fragte ich. »Wo ist es hergekommen? Und wenn die Pförtner von dieser Bedrohung wissen, warum haben sie diese Informationen dann nicht geteilt?«
    »Das, Isaac Vainio, sind ein paar der vielen Fragen, die letztendlich zu meiner Abkehr von den Pförtnern geführt haben.« Er kam dichter heran, bis seine Augen den Spiegel füllten. »Sollte es dir nicht gelingen, Gutenberg zu retten«, sagte de Leon leise, »dann verspreche ich dir eines: Was immer von dir übrig bleibt, wird mir gegenüber Rechenschaft ablegen müssen!«
    Er verschwand, bevor ich etwas erwidern konnte.
    »Es ist nicht richtig!«, sagte Lena. »Den Verstand eines Menschen umzuschreiben. Ihm seine Erinnerungen zu stehlen!«
    »Wir wissen nicht, was Hubert getan hat.« Es war kaum mehr als ein symbolischer Protest. Bestraft mich, sperrt mich ein, bringt mich von mir aus um, wenn das Verbrechen es rechtfertigt, aber nehmt mir nicht das weg, was mich bestimmt!
    »Ich werde nicht zulassen, dass die Pförtner dir das antun!«, sagte Lena, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    »Angesichts dessen, was de Leon gesagt hat, könnte sich dieser Gedanke erübrigen.« Ich drückte aufs Gas, und die Nadel sprang an der Achtzig-Meilen-Marke vorbei. »Wie weit ist es noch bis zur Hütte?«
    »Ungefähr hundert Meilen oder so.«
    Meine Knöchel am Lenkrad waren weiß. »Jede Menge Strecke, um zu sehen, was Ponce de Leons nach Kundenwünschen verzaubertes Auto so alles draufhat!«
*
    Wir brauchten den größten Teil des Nachmittags, um den Weg über die unbefestigten Nebenstraßen zu Charles Huberts Jagdhütte in den Wäldern zu finden. Das kleine Cabrio schlingerte und ruckelte durch Furchen und Rillen, die die Frühlingsregenfälle hinterlassen hatten. Birken lehnten sich zu beiden Seiten aneinander; ihre Äste bildeten einen Baldachin, der den Blick auf den Himmel verwehrte.
    Hubert war nicht der Einzige, der ein Grundstück in diesen Wäldern besaß. Wir kamen noch an vier anderen handbemalten Schildern vorbei, ehe wir die richtige Abzweigung erreichten. Ich schaltete in den ersten Gang. Baumwurzeln stachen nach den Reifen; freiliegendes Gestein kratzte an der Unterseite des Wagens und ließ mich jedes Mal zusammenzucken.
    Wir mussten zweimal anhalten, damit Lena herabgefallene Äste von der Straße räumen konnte. Dem abgestorbenen Laub nach zu urteilen, hatten sie schon eine ganze Zeit dort gelegen; was auch bedeutete, dass diese Straße seit Wochen nicht mehr befahren worden

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