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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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die Höhe wie Superman. Ich warf ihr die Autoschlüssel zu und drehte mich dann in der Luft um, um mich dem Automaten zuzuwenden. »Na los, fang mich doch, wenn du kannst!«
    Er konnte. Ein weiterer Lichtblitz, und er war hoch über mir und raste auf mich zu wie ein Geschoss. Ich fluchte, wich unkontrolliert aus und entging um Haaresbreite der dickfingrigen Hand, die nur Zentimeter von meinem Bein entfernt zuschnappte. Bäume bebten, als der Automat auf den Boden krachte.
    Ich flog ein gutes Stück über den Wipfeln; sowohl Lena als auch der Automat sahen von hier oben wie Spielzeuge aus. Wenn ich aus dieser Höhe hinabfiel, standen die Chancen, beim Aufprall auf dem Boden zu sterben oder von den Ästen der Bäume zu einem so gerade noch atmenden Brei geschlagen zu werden, ungefähr fifty-fifty. Ich beschrieb einen Bogen zur Seite, und meine Eingeweide schlingerten wie auf der schlimmsten Achterbahn der Welt.
    Der Automat beobachtete mich ruhig aus Augen, die wie winzige dunkle Sterne leuchteten. Der Staub, der an meinen Haaren und Kleidern klebte, begann zu zischen, und ich merkte, wie ich an Höhe verlor.
    »Das ist unfair!« Es war eine Sache, magische Angriffe zu absorbieren, aber niemand hatte mir je gesagt, dass sie aus einer solchen Entfernung die Magie von anderen ableiten konnten! Ich stürzte auf die Bäume zu, versuchte, etwas Stabiles zu fassen zu bekommen. Ich streckte die Hand aus und griff nach einem Ast –
    Der letzte Rest Feenstaub löste sich auf. Lena rief meinen Namen, allerdings konnte ich sie im Fallen kaum verstehen. Der Ast, den ich zu erwischen gehofft hatte, schlug mir wie ein Baseballschläger gegen die Hand und entwischte meinem Griff. Als Nächstes riss der Aufprall mir die Beine über den Kopf, und ein anderer Ast traf mich hart in den Rücken. Etwas schnitt mir die linke Gesichtshälfte auf. Holz krachte und splitterte, und dann knallte ich schließlich in die Erde.
    Ich wollte mich aufsetzen, aber eine Welle von Schmerzen und Übelkeit walzte diese Idee gleich nieder. Ich sah den Automaten auf mich zuschreiten. Genau genommen zwei Automaten, doch nahm ich an, dass diese plötzliche Verdopplung eine Nebenwirkung war, die der Aufprall auf mein Sehvermögen hatte. Blut sammelte sich in meiner Wange, zusammen mit einem Splitter von etwas Hartem, das eventuell ein Teil eines Zahns war.
    »Isaac!«
    Ich versuchte Lena fortzuwinken, aber mein Arm wollte nicht funktionieren. Ich sah an mir herab, und beim Anblick meiner ausgerenkten Schulter wurde mir ganz flau. Ich spuckte aus und sah zu dem Automaten hoch. »Ich nehme nicht an, dass ich dich für eine kleine Bestechung interessieren kann?«
    Holzfinger griffen nach mir – und dann traf Lena den Automaten mit einem Baum. Die Wucht ihres einhändig geführten Schlags riss das Ding von den Füßen und schleuderte es fast zwei Meter weit in die Lichtung.
    »Bleib unten!«, wies sie mich an, als sie mit geschwollenem und blutendem Gesicht an mir vorbeihumpelte. Ihre Waffe war ein fünf Zoll dicker Ahornbaum, von dem sie Wurzeln und Zweige abgerissen hatte und sich so im Grunde eine riesige Holzkeule gemacht hatte.
    »Lena, du kannst es nicht –«
    »Halt die Klappe, Isaac!« Noch einmal schlug sie zu; der Automat blockte ab, und der Baum zerbrach an seinem Arm. Das abgebrochene Ende fiel ab; Lena machte einen Schritt zurück und passte ihren Griff der verkürzten Waffe an. »Nidhi konnte ich nicht retten. Dich werde ich nicht verlieren!«
    Ich versuchte aufzustehen, aber die Anstrengung hatte zur Folge, dass ich mich auf der Stelle übergeben musste. Wahrscheinlich hatte ich mir beim Aufprall eine Gehirnerschütterung zugezogen.
    Lena stieß mit dem abgebrochenen Baum zu wie mit einem Schwert. Der Automat packte ihn mit beiden Händen und zerquetschte ihn zu Splittern, dann verpasste er Lena einen Schlag mit dem Handrücken, der sie in den Wald beförderte. Ein Mensch hätte das niemals überlebt, doch ich sah, wie sie sich auf die Knie hochwuchtete. Ich betete, dass sie unten bleiben möge.
    Aber das tat sie natürlich nicht, und es gab verdammt noch mal nichts, was ich tun konnte, um ihr zu helfen. Der Automat drehte sich wieder zu mir um.
    Wir hätten in dem Moment das Weite suchen sollen, als ich dieses Buch entdeckt hatte. Andererseits hieß es: Sobald ein Automat einmal deine magische Witterung aufgenommen hat, kann er dich überall aufspüren. Ich fragte mich kurz, wieso Hubert, wenn er die Kontrolle über sie schon irgendwie

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