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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sich die Zigarette ansteckte, öffnete ich die kleine Tüte, die ich aus dem Handschuhfach genommen hatte. Darin befand sich ein kompaktes Blutzuckermessgerät, modifiziert von demselben Ingenieur, der seine Insulinpumpe umgebaut hatte, um damit gegen seinen Vampirismus anzukämpfen. Ich machte eine Dose mit Blutteststreifen auf, nahm einen grünen heraus und steckte ihn ins Messgerät. »Welcher Arm?«
    Er blies mir einen Rauchschwall ins Gesicht, streckte aber den linken Arm aus. Ich stieß eine Silbernadel in die Haut und drückte den Blutstropfen auf den Teststreifen. Ein paar Sekunden später piepte das Gerät, und auf dem Bildschirm stand 23.
    »Und, bin ich sauber, Boss?«, fragte Ted mit finsterer Miene.
    »Du liegst im normalen Bereich.« Die grünen Streifen waren für Stokerus-Vampire kalibriert. Alles unter 60 bedeutete, dass Ted sich an seine Keine-Menschen-Diät hielt. »Die Insektenfresserin, die versucht hat, mich zu töten, war früher eine Pförtnerin.«
    Ted hielt mitten im Zug inne. »Sie haben eine Pförtnerin umgedreht? Das ist dreist!«
    »Was geht hier vor, Ted? Wieso habt ihr es jetzt auf uns abgesehen?«
    »Frag nicht mich!« Er leckte sich den Finger sauber, dann tauchte er ihn wieder für den Hund in die Thermosflasche. »Wenn es nach mir ginge, hätte ich schon vor Jahren jemanden geschickt, um dich kaltzumachen.«
    Ich seufzte. »Und wenn ich meine Befehle befolgt hätte, hätte ich deine Asche in der Lagerfeuergrube in Camp Gichigamin gelassen.«
    Er gab keine Antwort.
    »Du bist hier, weil ich die Pförtner davon überzeugt habe, dass du uns nützlich sein könntest.« Ich beugte mich näher heran. »Wenn du weiter ein wenig entgegenkommendes Verhalten Antworten vorziehst, bist du nicht mehr nützlich.«
    Seine Aufmerksamkeit wanderte zur Zündkapsel.
    »Mach nur, nimm sie! Ich kann eine andere herstellen. Jeder Buchmagier kann das.«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass du nicht der Einzige mit Problemen bist«, sagte er mürrisch. »Schon seit einigen Monaten verschwinden Vampire. Wir nahmen an, dass sie zerstäubt wurden, weil vielleicht wieder irgendein Idiot versuchte, die Buffy zu geben. Das kommt ab und zu vor. Normalerweise halten sie sich nicht lange. Aber dann tauchten ein paar der verschwundenen Vampire wieder auf und fingen an, Unruhe zu stiften.«
    »Was für eine Art von Unruhe?«, fragte Lena.
    »Menschen zu jagen. Gegen andere Vampire zu kämpfen und sie zu töten.« Ted trank das restliche Blut auf ex und leckte sich die Lippen, was einen roten Schimmer auf Bart und Schnurrbart hinterließ. »Das ist nichts Neues. Jeder neugeborene Vampir hält sich für was scheiß Besonderes, bis jemand anderes ihm die Kacke aus dem Leib prügelt und ihm zeigt, wo’s langgeht. Aber das hier ist etwas anderes. Eine dieser Emporkömmlinge hat sogar den eigenen Erzeuger ermordet.«
    »Das ist ja nicht das erste Mal«, meinte ich.
    »Nee. Aber nach dem, was ich gehört habe, war es eine Südstaatlerin. Die legen sich nicht mit ihren Schöpfern an. Sie können nicht.« Er zündete sich eine neue Zigarette an und schnippte den Stummel der ersten in die Ecke.
    »Südstaatler?«, fragte Lena.
    »Sanguinarius henricus.« Eine weitere relativ junge Blutlinie, eine, die Charlaine Harris’ Südstaatlervampirreihe entsprungen war. »Ted hat recht. Harris’ Vampire sind an sich unfähig, gegen ihre Gebieter zu handeln.«
    Ted würde nicht zögern, mich zu belügen, aber er war ein lausiger Schauspieler. Die Schrotflinte, das Kettenrauchen, die Nervosität in seinen Händen … alles deutete darauf hin, dass er echte Angst hatte.
    »Es heißt, dass ihr dahintersteckt«, bemerkte Ted. »Vielleicht sogar der alte Herr Gutenberg selbst.«
    »Der größte Lügner auf der Welt ist Es heißt «, murmelte ich. »Douglas Malloch.«
    Ted starrte mich verständnislos an. »Wer?«
    »Vergiss es. Zieh dich an, Ted!«
    Seine Lippen zogen sich zurück, eine Drohgebärde, die weit wirkungsvoller gewesen wäre, hätten seine Reißzähne nicht in einem Pförtnerlaboratorium im Süden des Staates ihre Heimstatt gefunden. »Wieso?«
    »Ich brauche einen Bluthund, jemand, der andere Vampire wittern und verfolgen kann.« Diese Fähigkeit war einer der Gründe dafür, weshalb Ted in die relative Abgeschiedenheit der Oberen Halbinsel zurückgekehrt war, wo andere Blutsauger nicht ständig seine Territorialinstinkte triggerten. »Du wirst mir helfen, Rays Wohnung zu überprüfen, und dann wirst du uns zu diesem

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