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Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Die Buchmagier: Roman (German Edition)

Titel: Die Buchmagier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Tagesstätte zu übernehmen. Obwohl … es lässt sich nicht so gut an, wie ich gehofft hatte.«
    Ein Ruf von draußen ging schnellen Schritten voran, und einige Kinder, die sich ihren vampirischen Babysittern offenbar entzogen hatten, kamen ins Spielzimmer gerannt. »Wo ist Herr Pfütze?«
    »Mein Personal ist stark genug, um gegen einen Bären zu kämpfen, schafft es aber nicht, Kinder aus einem Haus draußen zu halten!« Kyle klang eher amüsiert als verärgert, als er sich eine Jacke aus dem Wandschrank schnappte, sie überwarf und den Reißverschluss hastig hochzog, um das Blut auf seinem Hemd zu verbergen. »Herr Pfütze war krank. Diese Leute werden ihn zum Tierarzt bringen.«
    »Hat er Tollwut?«
    »Hat die Spinne Herrn Pfütze gebissen?«
    »Wird der Doktor ihn kastabieren?«
    Marisha hob die Stimme. »Warum machen wir als Nächstes nicht Musikzeit? Bitte alle ins Musikzimmer!«
    Ihre Worte stießen mir in die Schädelbasis. Die Kinder gehorchten augenblicklich, drehten sich von uns weg und marschierten stumm los, um sich ihre Instrumente aus den Regalen zu holen.
    Ich ging näher an Kyle heran, sodass nur er mich hören konnte. »Wenn mir zu Ohren kommt, dass auch nur ein Kind krank geworden oder von hier verschwunden ist, werde ich diesen Ort – und Sie – niederbrennen!«
    Er nickte.
    »Gut!« Laut sagte ich: »Dann denke ich, es ist Zeit, dass Sie uns zu Ihrem Anführer bringen.«
*
    Ein schweres Vorhängeschloss sicherte die Tür zur Kellertreppe. Kyle schloss auf und führte uns über Holzstufen in einen unfertigen Keller, gut bestückt mit Konservendosen, Getränkepulvermischungen, Windeln, Gläsern mit Säuglingsnahrung und mehr; alles ordentlich auf den Stahlregalen angeordnet, die jede Wand säumten. In einer Ecke waren ein kaputtes Dreirad und anderes altes Spielzeug aufgestapelt.
    Kyle bückte sich in den Heizungsraum und drückte auf einen der Schlackenbetonsteine oben in der Mauer; der Stein schwenkte herum und legte eine kleine Tastatur und eine Glasplatte frei. Er tippte einen sechsstelligen Zahlencode ein und presste die Hand auf die Platte.
    »Fingerabdruck-Scanner?«, riet ich.
    Kyle grinste. »Ich könnte Ihnen all unsere Geheimnisse verraten, aber die hohen Tiere werden nervös, wenn Menschen zu viel wissen. Es ist sicherer für Sie, wenn ich nicht noch mehr sage.«
    Das war eine der Beschränkungen des Liebesmagneten. Wenn Kyle glaubte, gewisse Informationen könnten mich gefährden, würde er kaum Mühen scheuen, diese Geheimnisse zu wahren, um mich zu beschützen.
    Mit einem Klicken drückte er den Stein wieder in seine ursprüngliche Position. Gleichzeitig glitt die Wand hinter dem Heizkessel auf und enthüllte eine Steintreppe, die drei Stufen zu einer offenen Aufzugskabine hinabführte. Falls der Aufzug ein Geräusch machte, so hinderte das Brummen des Heizkessels menschliche Ohren daran, es wahrzunehmen.
    »Bist du dir hierbei sicher?«, fragte Lena leise.
    »Nö.« Klecks schimmerte weiterhin rot, als ich Kyle in die Aufzugskabine folgte. Ich war genauso wenig begeistert wie die beiden. Die Funkler in Copper River hätten mich umgebracht, wäre Lena nicht gewesen. Vampire hatten Deb umgedreht, und wer vermochte schon zu sagen, was sie Nidhi Shah angetan hatten? Ein Nest voller potenziell gefährlicher Vampire ließ die traditionelle Löwengrube aussehen wie eine Schachtel mit Katzenbabys.
    Den Furchen auf Lenas Stirn nach zu gehen, ging ihr gerade dasselbe durch den Kopf. Ich nahm ihre Hand, was ihr ein gepresstes Lächeln des Dankes entlockte.
    Mit der anderen Hand überprüfte ich meine Taschen und inspizierte die Sachen, die ich vorbereitet hatte: eine UV-Taschenlampe, eine dickflüssige Lösung aus Silber und Knoblauch, ein paar Eschenpflöcke mit Silberspitzen und ein paar andere Dinge.
    »Die werden Sie aber abgeben müssen, bevor Sie das Nest betreten«, meinte Kyle, als die Tür zuglitt.
    »Natürlich.« Ich rieb mir die Lotion über Hände und Hals und bot sie anschließend Lena an. Ich umklammerte die Taschenlampe, den Daumen über dem Knopf. Für sonnenfürchtende Spezies war so etwas fast so gut wie ein Flammenwerfer.
    Herr Pfütze war schon lange Zeit in der Tagesstätte gewesen; vermutlich hatte er verfolgt, wer im Nest ein und aus ging. Falls derjenige, der hinter dem Ganzen steckte – mein Verstand raunte Gutenbergs Namen – noch einen Vampir in Reserve hatte, wenn wir wieder herauskamen, wollte ich vorbereitet sein.
    Belustigt stellte ich fest, dass sogar

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