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Die Buecher und das Paradies

Titel: Die Buecher und das Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Post-Modern Architecture, London, Academy, 1977, S. 6 - 8.
    3
       Charles Jencks, What is Post-Modernism?, London, Art and Design, 1986, S. 14 f.; vgl. auch Charles Jencks (Hg.), The PostModern Reader, London, Academy Editions, und New York, St Martin’s Press, 1992.
    4
    »Poliphilos Traumliebesstreit«, Roman von Francesco Colonna (1433 - 1527), erschienen 1499 bei Manutius in Venedig (A. d. Ü.).
    5
    Anspielung auf Dantes Brief an Cangrande della Scala (Epistola XIII), worin er den vierfachen Sinn der Heiligen Schrift am Beispiel des Anfangs von Psalm 114 erklärt (A. d. Ü.).
    6
    »Eco’s Echoes: Ironizing the (Post)Modern«, op. cit., S. 171.
    Dt. Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften, übers. von Ulrich Koppen, Suhrkamp 1971, Kap. 2, »Die prosaische Welt«, S. 46 - 56 (A. d. Ü.).
    7
       In der deutschen Ausgabe des Foucaultschen Pendels lautet die Stelle auf S. 442: »Man muß argwöhnen, immer nur argwöhnen.« (A. d. Ü.)
    8
    Komisch-heroisches Epos in Stanzen über die Helden des Karolingerzyklus, erschienen 1483 in Florenz (A. d. Ü.).
    Dantes berühmtes Huldigungssonett an Beatrice in Kap. 26 seines Jugendwerks Vita Nova (A. d. Ü.).
    »Eco e il postmodemo consapevole«, in Raccontare il postmoderno, Turin, Bollati Boringheri, 1997, S. 180 - 200.

Der Mythos Amerika in drei Generationen Antiamerikanismus 1
    Folgendes stand in der Unitä vom 3. August 1947, bei Anbruch des Kalten Krieges. Die Unitä war das offizielle Organ der Kommunistischen Partei Italiens, damals also stark daran interessiert, die Tugenden und Triumphe der Sowjetunion zu feiern und die Laster der amerikanischen Kapitalismusgesellschaft zu geißeln:
    Um 1930, als der Faschismus begann, »die Hoffnung der Welt« zu werden, entdeckten einige junge Italiener plötzlich in ihren Büchern Amerika, ein nachdenkliches und barbarisches, glückliches und rauflustiges, zerrissenes und fruchtbares Amerika, schwer beladen mit der ganzen Vergangenheit der Welt und zugleich jung, unschuldig. Einige Jahre lang lasen, übersetzten und schrieben diese jungen Leute mit einer Entdecker- und Aufrührerfreude, die die offizielle Kultur empörte, aber der Erfolg war so groß, daß das Regime sich zur Duldung gezwungen sah, um das Gesicht zu wahren ... Die Begegnung mit Caldwell, Steinbeck, Saroyan und sogar mit dem alten Lewis öffnete vielen Lesern den ersten Spalt zur Freiheit, den ersten Verdacht, daß nicht alles in der Kultur der Welt bei den Liktorenbündeln endete . An diesem Punkt wurde die amerikanische Kultur für uns etwas sehr Ernstes und Kostbares, sie wurde zu einer Art von großem Laboratorium, in dem man mit anderer Freiheit und anderen Mitteln dasselbe Ziel der Schaffung eines Geschmacks, eines Stils, einer modernen Welt verfolgte, das, vielleicht mit weniger Unmittelbarkeit, aber mit ebensoviel hartnäckigem Willen, die Besten unter uns verfolgten ... Während dieser Jahre des Studiums ging uns auf, daß Amerika nicht ein anderes Land, ein neuer Anfang der Geschichte war, sondern nur die gigantische Bühne, auf der freimütiger als anderswo das Drama aller Menschen gespielt wurde ... Partei ergreifen im Drama, in der Fabel, in der Problemstellung konnten wir nicht offen, und daher studierten wir die amerikanische Kultur ein bißchen so, wie man die Jahrhunderte der Vergangenheit studiert, die elisabethanischen Dramen oder die Dichtung des Stil-nuovo.
    Verfasser dieses Artikels war Cesare Pavese, damals schon ein bekannter Autor, Übersetzer von Melville und anderen amerikanischen Schriftstellern, Mitglied der Kommunistischen Partei. 1953, zur Einführung der gesammelten Schriften Paveses, der sich 1950 das Leben genommen hatte, beschrieb Italo Calvino, damals ebenfalls Mitglied der Kommunistischen Partei (die er während der Ungarnkrise verließ), die Gefühle der linken Intelligenzia gegenüber den Vereinigten Staaten folgendermaßen:
    Amerika. In Zeiten des Mißvergnügens entsteht oft der literarische Mythos eines Landes, das als Vergleichsmodell vorgestellt wird, ein Germanien, geschildert von einem Tacitus oder einer Madame de Staël. Oft ist das so entdeckte Land nur eine Terra utopia, eine gesellschaftliche Allegorie, die mit dem real existierenden Land allenfalls ein paar Daten gemeinsam hat; aber deswegen ist es nicht weniger dienlich, im Gegenteil, die hervortretenden Elemente sind genau diejenigen, die in der aktuellen Lage gebraucht werden ... Und wirklich, dieses Amerika der Literaten, hitzig

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