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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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glaub mir: Diese Dinger, die sie in der Hand halten, sind tödliche Waffen, die dich innerhalb von Sekunden umbringen können. Und darüber hinaus töten sie auch aus großer Entfernung. Also zügle dein Temperament und tu nichts Unüberlegtes. Hast du verstanden?«
    Oates schob den Unterkiefer vor und nickte. »Soll ich meinen Maulkorb anlegen?«
    Umber sog die Luft zwischen den Zähnen ein, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die Situation noch schlimmer machen könntest, indem du irgendetwas ausplauderst. Aber … ich sag dir was. Geh mit Sophie ins Archiv, bis du wieder von mir hörst.«
    Oates rümpfte die Nase. »Ins Archiv? Zu Smudge?«
    Â»Ja, zu Smudge. Für kurze Zeit wirst du seine Gegenwart schon ertragen. Sophie, erzähl Smudge, was los ist. Und jetzt geht, alle beide!«
    Doane stand vor Sophies letzter Zeichnung, einer riesigen Leinwand, auf der die gigantisch großen, in ihrer Grotte schlafenden Seeriesen abgebildet waren. Er blinzelte und schnaubte. »Du hast wirklich die seltsamsten Vorlieben entwickelt, Brian.«
    Umber zwang sich zu lächeln. »Ja … wie es scheint, hat sich mein Wesen auf eine sonderbare Art verändert, seit ich hier bin.«
    Doane warf Umber einen Seitenblick zu. Dann hellte sich seine Miene auf, da Balfour mit dem Ellenbogen die Küchentür aufstieß und mit einem Silbertablett in den Händen herauskam, auf dem Tassen und eine dampfende Kanne standen.
    Â»Ist das …?«, fragte Doane hoffnungsvoll.
    Â»Der beste Kaffee der Welt«, sagte Umber. »Und ich kann welchen gebrauchen. Komm, setz dich zu mir.« Er zog den Stuhl vor Kopf heraus und Doane setzte sich. Doane grinste, als er eine Schüssel mit Zuckerwürfeln auf dem Tisch sah, und ließ ein paar davon in seine Tasse fallen, während Balfour ihm einschenkte. Doch er rührte die Tasse nicht an und trank erst, als Umber einen Schluck probiert hatte, wie Hap auffiel.
    Doane reckte das Kinn vor und schloss die Augen, während er den Kaffee genoss. »Ich hatte fast vergessen, wie das schmeckt«, sagte er und seufzte.
    Umber umfasste seine Tasse mit beiden Händen. »Wir müssen reden, Jonathan.«
    Â»Ja, natürlich«, erwiderte Doane über seine Tasse hinweg.
    Umber senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Du musst wissen, dass du nicht mehr der Mensch bist, der du mal warst.«
    Doane lächelte zurück, als hätte Umber ihm ein Kompliment gemacht. »Da widerspreche ich dir nicht.«
    Â»Das passiert anscheinend, wenn man von einer Welt in die andere wechselt«, sagte Umber. Er schob seine Tasse beiseite und lehnte sich zu Doane hin. »Ich habe mich auch verändert. Es scheint eine Art Manie hervorzurufen. Sieh uns an, Jonathan. Ich laufe durch diese Welt wie ein Verrückter und bin mir der Gefahren kaum bewusst, in die ich mich stürze. Zu Hause gehörte ich nie zu denen, die ständig auf der Suche nach dem nächsten Nervenkitzel waren. Und meine Gefühle – ich hatte schon immer unter Stimmungsschwankungen zu leiden, aber das war nichts im Vergleich zu den Stimmungstiefs, in denen ich hier gelegentlich versinke. Und du  …«
    Doanes zum Lächeln hochgezogene Mundwinkel senkten sich wieder. »Und ich?«
    Umber holte tief Luft und kratzte sich im Nacken. »Jonathan, mein Freund. Damals, zu Hause, hast du erkannt, wohin die falsche Art Technologie uns führt. Weshalb du ja auch das Projekt Reboot begonnen hast. Weißt du nicht mehr? Wir wollten die guten Dinge erhalten für den Fall, dass die irregeleitete Erfindungsgabe der Menschheit dazu führt, dass irgendwann alles zusammenbricht. Aber sieh, was du jetzt getan hast. Du hast fünfhundert Jahre Militärgeschichte übersprungen. Und wozu?«
    Doane saß eine Weile schweigend da. Hap studierte seine Miene, doch es war unmöglich zu sagen, was in ihm vorging. Dann drückte Umbers alter Freund mit gespreizten Fingern seine Hand aufs Herz und sagte theatralisch: » Ist es kein Grund traurig zu sein, wo es so viele Welten gibt und wir bislang nicht eine einzige erobert haben? Das ist ein großartiges Zitat, Brian. Weißt du, von dem es stammt?«
    Umber trommelte mit den Fingern auf seine Tasse. »Nein, weiß ich nicht.«
    Â»Von Alexander dem Großen höchstpersönlich! Ist es zu glauben? Schon vor zweitausend Jahren haben

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