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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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»Sie malt Illustrationen für Umbers Bücher. Und sie ist eine großartige Bogenschützin.«
    Â»Ist sie deine Freundin?«
    Â»Aber ja.« Er spürte, wie ihre Hand in seiner zuckte. Der Pfad umrundete das Pförtnerhaus. Fay saß bereits auf ihrem Pferd und Dodd hielt die Zügel.
    Fays Augen schimmerten feucht und sie wirkte zerstreut. Mit brüchiger Stimme rief sie: »Komm jetzt, Sable. Wir sind schon zu lange geblieben. Am Ende denkt der Prinz, wir hätten seine Pferde gestohlen.« Sable lief zu dem zweiten Pferd und Barkin hob sie in den Sattel. Fay wandte sich um und sah Balfour mit einem besorgten Kopfschütteln an. »Mister Balfour, ich weiß nicht recht, was ich von all dem halten soll, was Sie mir gesagt haben. Ich kann Ihre Worte nicht mit dem Prinzen in Einklang bringen, den ich kennengelernt habe. Er ist zu mir und meiner Nichte immer nur freundlich gewesen.«
    Balfour rang flehentlich die Hände. »Verzeihen Sie mir, Mylady. Ich hoffe, ich habe Sie nicht beleidigt. Versprechen Sie mir, dass Sie wiederkommen? Ich versichere Ihnen, Lord Umber wird sich bald von seiner vorübergehenden Krankheit erholt haben.«
    Fays Blick streifte das Obergeschoss von Aerie. »Das werde ich … wenn wir können. Bitte richten Sie Lord Umber aus, dass wir hier waren.« Mit diesen Worten gab sie ihrem Pferd das Startsignal. Sie und Sable ritten die Rampe hinunter. Sable schaute sich nach Hap um und winkte ihm zu. Ihre Lippen bebten und ihre Augen waren feucht.
    Barkin stieß einen leisen Pfiff aus. »Was für eine prächtige junge Stute! Und ich meine nicht das Pferd. Hast du etwas gesagt, was du besser nicht gesagt hättest, Balfour?«
    Balfour schlug die Hände über dem Kopf zusammen und kniff die Augen zu. »Streu mir nicht noch Salz in die Wunden! Ich habe versucht, sie vor Loden zu warnen. Aber der Schurke hält sie zum Narren, und jetzt habe ich sie beleidigt, glaube ich. Zwei Besuche, zwei Katastrophen. Wie soll ich das nur Umber erklären?«
    Hap empfand Mitgefühl für Balfour und er spürte noch einen anderen Schmerz, den er nicht verstand. Ihm fiel auf, dass Dodd mit nach oben verdrehten Augen an seinem kurzen Bart herumzupfte, und ahnte schon, was jetzt kam. In der Tat erhob Dodd einen Finger und rezitierte:
    Â»Ob Söldner, Bauer, König oder Lord,
    die Liebe stiftet Chaos hier und dort.«
    Â»Spar dir deine Dichterei!« Balfour schüttelte den Kopf und humpelte zurück ins Haus.

11
    H ap saß im großen Saal am Tisch und war ganz in seine Übersetzung vertieft, als er das Stampfen von Schritten auf der Treppe vernahm. Durch das Treppenhaus hallte Umbers Stimme. »Oates. Lass mich runter! Das ist ja peinlich.«
    Erleichtert sprang Hap von seinem Stuhl auf. Es erklang weder Gesang noch wildes Gelächter; Umber hörte sich weder überdreht noch deprimiert an, nur genervt und schwach.
    Â»Du hast gesagt, dir wäre schwindelig und du könntest stürzen«, sagte Oates.
    Â»Aber das heißt nicht, dass du mich wie ein Kind auf den Arm nehmen und – ach, egal, wir sind ja fast da.« Zuerst erschien Umbers Kopf, dann der Rest seines Körpers, und zwar in Oates’ Armen. Kaum hatte Oates die letzte Stufe genommen, begann Umber mit den Fäusten auf den Armen des großen Kerls herumzutrommeln. Oates stellte ihn auf die Füße. Umber schwankte einen Augenblick lang, gähnte und reckte sich mit weit ausgebreiteten Armen. »Ah, Hap«, sagte er und hob grüßend eine Hand.
    Balfour machte die Küchentür vorsichtig einen Spalt weit auf und spähte heraus, bevor er sich in den Saal traute. »Du siehst besser aus«, meinte er.
    Â»Mir geht es besser.« Umber ließ sich auf einen Stuhl am Tisch fallen und nahm eine Birne aus der Obstschale. »Anscheinend wirkt die Elatia.«
    Balfour verzog das Gesicht. »Es gab da ein kleines Problem mit der Dosierung.«
    Umber lachte. »Ja, Oates hat mir davon erzählt.« Dann drückte er mit einem gequälten Gesichtsausdruck eine Hand an seine Stirn. »Ich habe ein wenig Kopfschmerzen zurückbehalten. Aber ist es zu glauben, Balfour? Nach all den Jahren ist das vielleicht das Ende meiner schlimmen Stimmungskrisen.« Er rieb die Birne an seinem Hemd ab. »Wisst ihr, ich kann mich nur ganz vage daran erinnern, was ich in meiner, ähm … Euphorie getan habe. Es sieht aber so aus, als

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