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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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Umber. Ein Fädenzieher weiß, was in der Zukunft liegt.«
    Â»Ich … wei-weiß es nicht.« Hap stotterte vor Kälte und Furcht zugleich.
    Â»Schade«, gab sie zurück, streckte die Arme durch die Gitterstäbe und versuchte, nach ihnen zu greifen. Obwohl Hap klar war, dass er und Umber außerhalb ihrer Reichweite waren, stockte ihm fast das Blut in den Adern. »Lass mich frei, Umber. Ich war lange genug in diesem Kerker.«
    Â»Du weißt, dass ich das nicht kann«, sagte Umber.
    Turiana öffnete die Hand und spreizte ihre Finger. Umber starrte die Hand an, dann ihr Gesicht. Seine Augen weiteten sich und er trat einen Schritt zurück. »Verschwinde aus meinem Kopf, Turiana! Ich spüre, dass du darin herumstöberst!«
    Die Seide über Turianas Wangen spannte sich an, und Hap stellte sich das Totenkopfgrinsen darunter vor. Umbers Hand umklammerte Haps Schulter so fest, dass er beinahe aufgeschrien hätte. »Wir müssen gehen«, sagte Umber und schob Hap vor sich her zur Tür hinaus.
    Dann schlug er die Tür hinter sich zu und ließ sich mit dem Rücken an die Wand sinken. »Ich weiß nicht, wie sie es anstellt, aber ihre Kräfte sind gewachsen … Vielleicht hat sie sich erholt. Oder was auch immer sie da draußen erspürt hat, hat in ihr diesen Druck erzeugt.« Er schlug sich mit dem Handballen gegen die Schläfe. »Sie hat meine Gedanken durchsucht, nach irgendetwas geforscht. Es fühlt sich an, als ob einem Ameisen durchs Hirn laufen.« Er streifte den Umhang ab und hängte ihn an den Haken. Hap tat es ihm nach. Dann eilten sie den unterirdischen Tunnel entlang, bis das Kältegefühl nachließ.
    Â»Der Sprechgesang … Hast du davon etwas verstanden?«, wollte Umber wissen.
    Hap sagte Umber, was er gehört hatte. Umber zupfte an seiner Augenbraue und blickte zu der Eisentür zurück. »Schmiedet sie ein Komplott gegen uns? Oder will sie uns warnen? Ich weiß es nicht – aber es beunruhigt mich, dass sie meine Gedanken durchsucht.«
    Hap sprang in dem Versuch, die Kälte zu vertreiben, von einem Bein aufs andere. »Sie kann aber nicht entkommen, oder?« Er dachte an die Warnung des Königs, der zufolge Umbers Leben davon abhing, dass sie eine Gefangene blieb.
    Â»Die Gitterstäbe sind dick. Um die Tür aufzubrechen, bräuchte man einen Rammbock. Und ich habe den einzigen Schlüssel. Ich glaube also nicht, dass sie entkommen wird.«
    Hap nickte; er wollte Umber unbedingt glauben. Doch ihre Worte hallten in seinem Kopf wider: Es ist fast so weit, es ist fast so weit . »Diese Bedrohung, von der sie gesprochen hat … Ich frage mich, ob sie den Troll meinte, den wir in den Höhlen gesehen haben.«
    Umber fuhr zu ihm herum. »Troll? Was für ein Troll?«

14
    H ap führte Umber durch die Finsternis. Es war Umbers Vorschlag gewesen, Haps Fähigkeit, im Dunkeln sehen zu können, auszunutzen und sich auf diese Weise anzuschleichen. Umber hatte zwar ein Glas mit Glimmerwürmchen bei sich, aber er hatte ein Tuch darübergeworfen, um ihr Licht zu verbergen.
    Als sie sich dem Fallgitter näherten, nahm Hap einen Verwesungsgeruch wahr und hielt sich die Nase zu. »Riechst du das?«, fragte Umber und drückte Haps Schulter.
    Â»Ja«, näselte Hap. Er führte Umber hinter einen der Felspfeiler, die vor dem Tor standen. »Wir sind da«, flüsterte er.
    Â»Kannst du etwas erkennen?«, fragte Umber. »Ist er da?«
    Hap spähte hinter dem Pfeiler hervor, um das Fallgitter sehen zu können, und musste sich zusammennehmen, um nicht laut zu keuchen. Der Troll saß mitten in der Höhle und hatte seinen breiten Rücken gegen die Eisenstäbe gelehnt. »Er ist da.«
    Â»Wie sieht er aus?«
    Hap sah genauer hin. Der Troll trug ein zerfetztes Fell um die Hüfte. In einer Hand hielt er einen spitz zulaufenden Stein, den er hochhob und dann auf den Boden der Höhle schlug, um dort ein wenig herumzustochern. Er schien ihr Flüstern nicht zu hören.
    Â»Es sitzt mit dem Rücken zum Gitter, deshalb kann ich nicht viel erkennen«, berichtete Hap Umber. »Er ist riesig – vielleicht zwei Meter neunzig groß und ein Meter achtzig breit. Seine Haut ist grau und knotig; er hat überall Narben.«
    Â»Alte oder frische?«
    Hap spähte hinüber. »Frische, glaube ich.«
    Aus der Kehle des Trolls

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