Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Larcombe schaute den Gesandten höhnisch an, zog jedoch sein Schwert aus der Scheide und seinen Dolch aus dem Futteral an seiner Hüfte und ließ beides klirrend auf den Boden fallen. Loden rührte sich nicht, weshalb Larcombe ihm sein Schwert ebenfalls abnahm.
    Umber zuckte die Achseln. »Ich hab’s nicht so mit Waffen«, sagte er.
    Der Gesandte schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Kommen Sie hierher, alle zusammen!« Er zeigte auf eine Stelle direkt vor sich. Umber legte den Arm um Haps Schulter und sie stellten sich zusammen neben Loden und Larcombe.
    Das zweite Boot hatte angelegt. Zwei Dutzend Männer stiegen heraus und bildeten ein Spalier, das genau da endete, wo Umber und die anderen versammelt waren.
    Â»Nun sag doch was!«, zischte Larcombe Loden an.
    Loden hatte die Vanquisher mit offenem Mund angestarrt und schien fassungslos über deren Anblick. Doch nun wurde sein Blick klar und richtete sich auf den Gesandten. »Ich … Ich bin hier der König«, stammelte er. »Sie haben kein …«
    Â»Halten Sie den Mund!«, sagte der Gesandte. Die Männer neben ihm hoben ihre seltsamen Stangen und zeigten damit auf Loden, der schnell den Mund zuklappte. Larcombes Gesicht lief knallrot an und er zitterte vor Wut.
    Der Gesandte, der Spion und all die anderen drehten sich um, legten die Hände flach an ihre Oberschenkel und starrten geradeaus. Hap sah, wie der große Mann mit dem Silberschopf dem Boot entstieg. Er erklomm die Sprossen der kurzen Leiter und blieb dann am Anfang des Spaliers stehen. Erst lächelte er nur, dann lachte er und klatschte in die Hände. Als Hap bemerkte, dass er direkt zu Umber hinschaute, wandte er sich diesem ebenfalls zu, um zu sehen, wie Umber auf diese unerwartete Aufmerksamkeit reagierte.
    Umber starrte den Mann mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Beine gaben nach und er hielt sich an Haps Schulter fest, um nicht umzufallen.
    Â»Das kann nicht sein«, sagte Umber. »Das kann nicht wahr sein.«

25
    W er ist das?«, fragte Hap. Der Mann mit dem Silberschopf kam auf sie zu. Jetzt konnte Hap erkennen, dass die runden Dinger an seiner Taille Kronen waren: mindestens sieben prächtige, mit Edelsteinen besetzte Kronen aus kostbarem Gold und Silber, von denen jede anders aussah.
    Â»Das ist mein Freund«, sagte Umber mit belegter Stimme. »Jonathan Doane.«
    Jetzt war es an Hap, bass erstaunt zu sein. Doane war der Mann aus Umbers Welt, der beschlossen hatte, die gesamten Erkenntnisse aus Wissenschaft, Maschinenbau, Medizin, Musik, Architektur und vielem mehr zu sammeln und in der wundersamen Maschine aufzubewahren, die Umber von dort mitgebracht hatte. Und jetzt stand dieser Doane vor ihnen, ein weiterer Entflohener aus einer untergegangenen Welt. Er weinte vor Freude, als er Umber in seine Arme zog.
    Â»Brian! Brian Umber! Ich wollte es nicht glauben, und jetzt sehe ich dich mit meinen eigenen Augen!« Doane legte seine Hände auf Umbers Schultern und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. »Das ist der schönste Tag meines zweiten Lebens. Dich wiederzusehen! Ist es denn zu glauben?«
    Umber schüttelte seinen Kopf wie ein Hund, der Wasser aus seinem Fell schüttelt. Hap bemerkte den Gefühlswirrwarr in Umbers Gesicht: Schock, Sorge, Verwirrung und Erstaunen standen darin. Umber blinzelte und lachte auf. »Ich … nein. Ich kann es ganz und gar nicht glauben. Der Gedanke, dass du hierhergebracht wurdest, genau wie ich!«
    Doane zwinkerte Umber verschwörerisch zu. »Lass uns nicht zu viel darüber verraten, ja?«, flüsterte er. Er ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen, von den eleganten Schiffen bis zu den hübschen Gebäuden. Dann sagte er mit seiner tiefen Bassstimme: »Sieh mal an, was du mit all deinem Wissen vollbracht hast. Ja, ich habe von alldem gehört.«
    Umbers benommenes Grinsen erstarb, als er an Doane vorbei zu dem riesigen Schiff blickte, das wie eine Gewitterwolke über dem Hafen aufragte. »Ich habe versucht, mich nützlich zu machen. Aber … was hast du vor, Jonathan?«
    Doane spähte über seine Schulter zur Vanquisher . Er richtete sich stolz auf und zeigte die Zähne. »Ist sie nicht atemberaubend? Aber schau nur deine Segelschiffe an – wie drollig! Klipper, nehme ich an? Nein, Segelschoner! Du wirst mir erklären müssen, warum du dich bei den Informationen, die du besitzt, mit einer