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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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dass Umbers Fuß ihn nur knapp verbergen konnte.
    Â»Gehen wir«, sagte Umber. Sie folgten den Prinzen zur Tür. Bevor sie die Schwelle überquerten, legte Umber Hap eine Hand auf die Schulter, damit er stehen blieb. Er wartete, bis beide Prinzen ein paar Schritte auf die Lichtung hinausgegangen waren, dann drehte er sich noch mal zu der Frau um, die ihnen mit tränenverhangenem Blick nachschaute.
    Â»Ludmilla«, sagte er. »Mein Name ist Umber. Ich weiß nicht, ob Sie schon mal von mir gehört haben.«
    Â»Lord Umber von Aerie«, flüsterte sie und machte große Augen.
    Â»Genau. Ich habe den Eindruck, dass Sie etwas bedrückt, Ludmilla«, sagte Umber leise und blickte zu Boden. »Gibt es etwas, was Sie mir sagen möchten? Haben Sie keine Angst. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um Sie zu beschützen.«
    Ludmillas Gesicht bebte, und sie nahm die Unterlippe zwischen die Zähne. Sie schien etwas sagen zu wollen, doch in dem Moment trat Loden wieder ins Haus.
    Â»Kommen Sie, Umber?«, fragte er und schlug mit der Faust gegen den Türrahmen.
    Â»Natürlich«, erwiderte Umber breit lächelnd. »Ihr kennt mich doch, Loden. Ich habe die liebe Ludmilla gefragt, ob sie vielleicht irgendwelche anderen magischen Wesen gesehen hat. Aber bedauerlicherweise hat sie das nicht.«
    Â»Allerdings kenne ich Sie«, sagte Loden und äffte Umbers Lächeln nach. »Und jetzt lassen Sie uns auf die Jagd gehen.«
    Loden blieb für den Rest des Weges dicht hinter Umber, so dass Hap sich nur vorstellen konnte, welche Fragen durch Umbers Kopf kreisten. Der riesige Hufabdruck – stammte er von dem Todeskeiler? Aber Ludmilla hatte geleugnet, ihn jemals zu Gesicht bekommen zu haben – beschützte sie dieses Wesen? Und warum hatte Loden verhindern wollen, dass Umber mit ihr sprach?
    Der späte Nachmittag war still, doch aus dem Wald drang ein Geräusch, das wie das Rascheln des Windes in den Blättern klang. Als sie näher kamen, schwoll es zu einem einförmigen Rauschen an. Ein dünner Nebel trieb auf sie zu.
    Â»Der Wasserfall des Nebels«, sagte Loden. »Bruder, weißt du noch, wie wir das letzte Mal hier gejagt haben?«
    Prinz Argent, der vorausgegangen war, drehte sich um und nickte. »Damals haben wir diesen großen Hirsch mit nach Hause gebracht. Sein Kopf hängt noch immer in Vaters Zimmer.«
    Â»Eine meiner schönsten Erinnerungen«, erwiderte Loden. »Und weißt du noch, wie Galbus geheult hat, als er ihn sah?« Alle bis auf Umber und Hap lachten über diese Bemerkung. Loden grinste und zeigte den ansteigenden Pfad entlang. »Lasst uns leise weitergehen. Das Versteck des Monsters muss direkt vor uns liegen.«
    Die Jagdgesellschaft schlich leise durch eine Gruppe dicht stehender Bäume. Dann sammelten sie sich am Rand einer in Nebel gehüllten Lichtung. Das Rauschen des Wasserfalls hatte sich zu einem Tosen gesteigert, und durch den Nebelschleier konnte Hap das Wasser erkennen, das in ein Becken hinabstürzte.
    Â»Seht!«, flüsterte Larcombe. Hap war überrascht, den Mann überhaupt sprechen zu hören. Larcombe zeigte auf den breiten Strom, der sich vom Fuß des Wasserfalls wegschlängelte. Eine Spur riesiger Hufabdrücke säumte das matschige Ufer und verschwand dann im Nebel. Die gleichen Abdrücke, die wir auch in dem Haus gesehen haben, dachte Hap.
    Â»Sein Versteck ist hier. Es stimmt!«, sagte Loden. Er legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. »Argent, als wir den Hirsch erlegt haben, haben wir diese Felsen neben dem Wasserfall erklommen. Erinnerst du dich? Dort ist der Nebel weniger dicht, und wenn die Kreatur hinter dem Wasserfall lauert, können wir sie von dort sehen.«
    Argent lächelte bei der Erinnerung. »Ja. Hinter dem Wasserfall liegt so etwas wie eine Grotte.«
    Loden tippte Argent mit seinem Bogen an. »Was meinst du? Vielleicht ist das unser Glücksfelsen?«
    Argent schaute Loden lange an. »Warum nicht?«, antwortete er schließlich.
    Lodens Mundwinkel gingen nach oben. »Ihr anderen versteckt euch zwischen den Bäumen. Haltet eure Bögen bereit für den Fall, dass wir das Biest heraustreiben. Und blast in eure Hörner, falls es flieht. Komm, Bruder!«
    Umber sah zu, wie die Brüder in den Nebel liefen. Ihre Umrisse verschwammen, und als sie den steilen Felsen neben dem Wasserfall erklommen, verschwanden

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