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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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waren sowohl musikalisch als auch schrill. Hunderte von Kugeln rollten gleichzeitig die schwankenden Wände der Pyramide hinab und wurden unter den Füßen der Bittmichs zermalmt. Bereits ein Viertel des prächtigen Bauwerks war zerstört. Unterdessen meißelten Tausende dieser winzigen Kreaturen weiter an der riesigen Statue von Caspar herum.
    Â»Es war schlau von mir, dir diese Nachricht zukommen zu lassen!«, sagte Caspar mit dem traurigen Grinsen eines Totenkopfs. »Die Bittmichs erlauben es mir nämlich nicht, um Hilfe zu rufen, aber ich habe einen Weg gefunden. Ich habe die Strömung im Wasser beobachtet – die Hitze des geschmolzenen Steins versetzt es in Bewegung, und eine Strömung führte direkt aus dem Inferno hinaus. Also hab ich den Bittmichs befohlen, die Glaskugeln herzustellen. Ich stahl so viele, wie ich konnte, und ritzte eine Botschaft hinein, dann ließ ich sie in die Strömung fallen. Und es hat funktioniert. War das nicht clever, Umber? Ich bin fast so clever wie du!«
    Â»Genial«, sagte Umber.
    Â»Aber wie stellen sie das Glas her?«, fragte Balfour.
    Â»Aus Sand«, antwortete Caspar. Er zeigte auf die dunklen Löcher in der Insel. »Irgendwo unter uns gibt es vulkanisches Feuer. Dort schmelzen sie Sand zu Glas. Das ist alles, was ich weiß – ich darf nicht so weit nach unten.«
    Â»Lenk ihn nicht ab, mein Freund«, sagte Umber leise zu Balfour. »Caspar, was hat dich hierhergeführt? Irgendetwas aus meinem Archiv, nehme ich an.«
    Â»Eine alte, unvollständige Schriftrolle. Ich habe ewig gebraucht, um sie zu übersetzen. Sie zeigt diesen Ort. Und sie sagt, hier warte eine riesige Armee unbesiegbarer Kreaturen auf einen Meister, der sie erweckt, damit sie seine Wünsche erfüllen … mehr steht da nicht! Das ist schon die ganze Legende über die Bittmichs. Mehr steht da nicht, nirgends! Kein Wort über die Gesetze!« Caspar schien sich nicht entscheiden zu können, ob er seine Geschichte flüstern oder herausschreien sollte, denn er wurde plötzlich immer lauter.
    Â»Versuch, dich zusammenzureißen, Caspar«, bat Umber. »Du hast Recht – ich habe auch schon von den Bittmichs gehört, aber diese Bedingungen wurden nie erwähnt. Du sagst, es sei eine unvollständige Schriftrolle gewesen. Vielleicht war dieser fehlende Teil dein Untergang. Aber erzähl mir, was passiert ist, als du hierherkamst.«
    Caspar nickte rasch. »Ja, ja, ich erzähle es ja! Endlich kamen wir hier an – vor langer Zeit, ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Vor Monaten, schätze ich, aber es kommt mir vor wie tausend Jahre! Eigentlich wollte ich einen Fädenzieher finden, musst du wissen, aber das hier erschien mir ebenso großartig. Außerdem: Wenn sie jeden Befehl befolgten, dann konnten sie mir schließlich auch einen aus diesem grünäugigen Volk bringen!« Caspars verzweifelter, gieriger Blick richtete sich erneut einen Moment lang auf Hap, bevor er fortfuhr. »Es hat sehr lange gedauert, ein Schiff zu finden, das mich ins Inferno brachte – drei sind einfach umgedreht, ohne es zu versuchen, und ich musste wieder ganz von vorn anfangen! Aber schließlich traf ich eine mutigere Seele. Es war Kapitän Blacktree und sein Schiff, die … Den Namen vergesse ich immer … Die Audacious .«
    Â»Ich kannte Blacktree«, sagte einer der Seemänner. »Die Audacious war ein kleines Schiff. Mit einer Besatzung von vielleicht zwölf Mann. Blacktree war ein Schmuggler«, fügte er achselzuckend hinzu, als Umber ihn ansah.
    Â»Ja, ein sehr kleines Schiff«, sagte Caspar. »Klein und schnell genug, um durch den schmalen Spalt ins Inferno zu gelangen. Aber … dann … was … wo war ich gerade?« Caspar lallte die letzten Worte fast. Seine Augen drehten sich nach oben, so dass nur das blutunterlaufene Weiß zu sehen war, und sein Kopf fiel zur Seite.
    Umber beugte sich vor und betrachtete ihn aufmerksam. »Er ist vollkommen erschöpft«, sagte er leise. »Vielleicht können wir …«
    Caspar schreckte auf und holte keuchend Luft. »Was? Was! Umber!« Er blickte panisch umher, bis seine müden Augen das Boot wiederfanden. Dann atmete er erleichtert auf und grub die Finger in seine Wangen. »Hatte Angst, ich hätte nur geträumt, dass ihr da seid. So müde …«, murmelte er. Es

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