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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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nicht damit beschäftigt waren, die Pyramide zu zertrümmern oder die Statue zu bauen, kamen angetrabt. Das Kleinste von ihnen richtete das Wort an Caspar: »Worum bittest du …«
    Â» Sammelt alle Steine vom Strand auf!«, kreischte Caspar, dass der Speichel flog. »Schichtet sie auf Stapel zu jeweils tausend Steinen, nicht mehr und nicht weniger!« Er stand taumelnd auf und schlug sich mit den Händen gegen den Kopf. Sein irrer Blick brauchte eine Weile, bis er das Boot wiederfand. »Nun, Umber? Nun? Du weißt doch so viel über alles Seltsame und Schreckliche – sag mir, wie ich von hier entkommen kann!«
    Umber legte die Hand auf sein Herz. »Caspar, ich bin ratlos. Du musst uns ziehen lassen. Ich werde noch mal in meinen Archiven suchen und an jeden gelehrten Mann schreiben, den ich kenne …«
    Â»Nein!«, brüllte Caspar und schüttelte die Fäuste in der Luft. »Du wirst hierbleiben und es rausfinden! Kluger, gerissener Umber! Wahrscheinlich kennst du die Lösung längst und willst sie mir nicht sagen! Und du«, schrie er und zeigte auf Hap. »Du kannst in mein Schicksal eingreifen! Das können Fädenzieher doch. Also, ändere es! Tu etwas, oder die Bittmichs werden euch alle vernichten!«
    Â»Caspar!«, fuhr Umber ihn an. Caspar verstummte und wischte sich mit der Hand über die mit Speichel benetzten Lippen. »Gib mir Zeit. Lass mich in Ruhe nachdenken«, sagte Umber.
    Â»Aber du musst …«
    Â»Schhhh!«, machte Umber. »Seid alle ruhig. Ich denke nach.« Er stützte sein Kinn in die Hände, kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich.
    Caspar setzte sich auf den vorspringenden Felsen und zog die Knie an die Brust. Es dauerte nicht lange, da senkten sich seine Augenlider und er schloss sie schließlich ganz. Sein Kopf pendelte mal zur einen, mal zur anderen Seite, bis er schließlich ungelenk auf der linken Seite hängen blieb.
    Umber beugte sich vor und betrachtete ihn eingehend. Dann drehte er sich um, zeigte auf die Ruder und bedeutete den Männern, die Arbeit wieder aufzunehmen, mahnte sie jedoch mit einem an die Lippen gelegten Finger, es möglichst leise zu tun. Die Seemänner schluckten, tauchten zitternd die Ruder ins Wasser und wendeten das Boot. Für Hap klang jeder von den Rudern fallende Tropfen wie das Platschen von Felsblöcken, obwohl das Zertrümmern der Glaskugeln auf der Insel noch immer anhielt. Er sah, dass die Pyramide schon fast verschwunden war.
    Jeder Muskel in seinem Körper war gespannt wie eine Bogensehne, während sie sich von der Insel entfernten. Wach nicht auf, rief er Caspar im Stillen zu. Hap hatte Mitleid mit diesem Mann, aber noch mehr fürchtete er ihn. In seinem verzweifelten Wunsch zu entkommen, war er sogar bereit, andere in den Tod zu schicken.
    Als sie einen Steinwurf von Desolas entfernt waren, bedeutete Umber den Männern, schneller zu rudern. »Wir müssen weiter wegkommen«, flüsterte er.
    Wie weit?, fragte sich Hap. Das Boot nahm Fahrt auf. Als sie ein Drittel der Strecke bis zu der Wand aus Dampf und Rauch zurückgelegt hatten, wurde es plötzlich merkwürdig still im Inneren des Infernos.
    Â»Kein zersplitterndes Glas mehr«, sagte Oates und stöhnte vor Anstrengung, während er ruderte.
    Â»Hap, was siehst du?«, fragte Umber.
    Hap kniff die Augen zusammen, um seinen Blick zu schärfen. Er sah Hunderte von Bittmichs auf den immer noch schlafenden Caspar zulaufen. Hap biss sich auf die Lippen, als ein sehr kleines Bittmich vor Caspar hintrat. Einen Augenblick später fuhr Caspars Kopf hoch, und er erhob sich taumelnd. Hap hörte seine Schreie über die Wellen hinweg, als Caspar ihr Boot in der Ferne erspähte. Caspar sprang auf und ab und zeigte in ihre Richtung und die Bittmichs hüpften zu Hunderten ins Wasser und verwandelten es in weißen Schaum, der sich rasch auf ihr Boot zubewegte. Unzählige weitere ließen ihre Arbeit ruhen und folgten ihnen. Sie sprangen ohne Rücksicht auf die Höhe vom Gerüst der Statue, strömten aus dem Schloss und stürmten zu Tausenden aus den Löchern im Boden.
    Â»Rudert, Männer, rudert!«, rief Umber und zeigte auf die Durchfahrt aus dem Inferno.
    Die Ruderer zogen die Luft durch die Zähne, während sie sich ins Zeug legten, und das Boot wurde schneller. Hap starrte auf den Schaum, der ihnen folgte. Er hatte die Form eines

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