Die Büchse der Pandora - Wer liebt Wen?
Alexander. Nicht ohne dich, aber ohne Ethan geht es
auch nicht", schluchzte er. Seine Worte hallten in meinem Kopf. --- Nicht
ohne dich, aber ohne Ethan auch nicht.---
Ich
dachte ä hnlich.
--- nicht ohne Tim, aber ohne Helen ging es auch nicht! ---
Was f ü r eine beschissene
Situation. Ich legte mein Kinn auf seinen Kopf und starrte in die Dunkelheit.
Mein Atem stockte, und ich kniff die Augen fest zusammen, versuchte sie scharf
zu stellen. Aber ganz egal, was ich versuchte, Ethan stand noch immer in der T ü r zum G ä stezimmer und sah zu uns r ü ber.
Als er
wusste, dass ich ihn gesehen hatte, drehte er sich um und verschwand im G ä stezimmer und schloss die T ü r hinter sich.
"Ethan
hat uns beobachtet!" Noch immer fl ü sterte ich. Tim zuckte zusammen und warf mich
fast von seinem Scho ß .
Gehetzt drehte er sich um, aber die T ü r zum Zimmer war geschlossen.
"Verdammt,
bist du sicher? Was machen wir denn jetzt?" Seine Stimme klang gereizt und ä ngstlich.
Da sa ß en wir nackt auf dem Sofa.
Verschwitzt, verklebt, verheult, geschockt, verzweifelt, den Kopf leer und
voll, zur gleichen Zeit mutlos.
Tim
sprang auf und lief auf und ab. Das Ger ä usch seiner nackten F üß e auf dem Boden dr ö hnte in meinen Ohren.
Mechanisch
zog er sich an und auch ich zog mir was ü ber und schnappte mir das Kondom, warf es in
den M ü ll,
alles so ger ä uschlos
wie m ö glich.
Helen h ä tte
mir jetzt grad noch gefehlt.
Warum
war Ethan einfach gegangen? Wie lange hatte er da gestanden und uns zugesehen?
Meine Verwirrung war grenzenlos. Was sollten wir denn jetzt tun? Tim schien
komplett durchzudrehen. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, aber er sch ü ttelte ihn ab. Schlie ß lich drehte er sich um, zog
sich die Schuhe an, griff sich seine Jacke und verschwand. Lie ß mich einfach stehen.
Typisch
Tim, wenn es richtig kompliziert wurde, verschwand er, wie damals, als die
Sache mit uns angefangen hatte.
Ohne meinen
Kopf anzustrengen, r ä umte
ich auf, verschwand dann im Bad und reinigte mich vern ü nftig. Die Handlungen
beruhigten mich und lie ß en
eine l ä ngst f ä llige Entscheidung in mir
reifen. Unfreiwillig getroffen, eher in Zugzwang geraten, durch Ethan, der definitiv
mehr gesehen hatte als gut war, beschloss ich, Helen eine Teilwahrheit zu erz ä hlen. Ich schrieb es Tim
aufs Handy damit er nicht auf die Idee kam etwas g ä nzlich anderes zu erz ä hlen, da er nat ü rlich auf meinen Anruf
nicht reagierte. Mir war kalt und ich hatte Angst, Angst vor den Konsequenzen
meines, unseres Tuns. Wie w ü rde Helen reagieren? Was erwartete ich eigentlich von
ihr? Bedeutete die Beichte das Ende unserer Beziehung?
Ich
verlie ß das
Bad und begab mich zu unserem Schlafzimmer. Unschl ü ssig stand ich davor, als
sich die T ü r zum
G ä stezimmer ö ffnete und Ethan seinen
Kopf herausstreckte. Er sah mich an und seinem Blick war nicht zu entnehmen,
was er dachte. Es sah so aus, als erwarte er von mir, mich zu ä u ß ern, aber das hatte ich
nicht vor. Tim sollte zuerst mit ihm reden.
"Ich
rede jetzt mit Helen!" Mehr sagte ich nicht, drehte ihm den R ü cken zu und verschwand
leise in unserem Schlafzimmer.
Kapitel 13
Es war
schummerig im Schlafzimmer, und als ich mich neben Helen ins Bett legte und sie
betrachtete, wusste ich, dass die Gef ü hle f ü r sie echt und tief waren. Sie waren anders,
als die Gef ü hle,
die ich f ü r Tim
hegte, aber beides beruhte eindeutig auf Liebe.
Das
machte den Betrug nicht besser oder schlechter, aber klarer f ü r mich.
Was,
wenn sie sich von mir trennte? Was wenn Tim bei Ethan blieb? Mit einem Schlag
konnte ich alles, was ich liebte verlieren, dessen wurde ich mir gerade erst
wirklich bewusst. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und ich kroch tiefer
unter die Decke, weil ich fr ö stelte. Was wenn sie mir verbot, Tim zu treffen, was sehr
wahrscheinlich war? Das hie ß e, sie w ü rde mir den Betrug verzeihen! W ä re ich damit zufrieden? K ö nnte ich ohne Tim leben,
ein zweites Mal? Ich sinnierte und gr ü belte und schlief irgendwann dar ü ber ein.
Ich
erwachte erst, als die T ü r zum
Schlafzimmer ins Schloss viel. Erschrocken stand ich auf. Verdammt, ich musste
mit Helen reden, bevor es Ethan machte. Schnell sprang ich aus dem Bett und
musste mich an der Wand abst ü tzen, weil mich starker Schwindel ü berkam.
Helen
stand in der K ü che
und bef ü llte verschlafen die Kaffeemaschine. Ihre Haare waren verstrubbelt und mir
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