Die Büchse der Pandora - Wer liebt Wen?
ä cheln,
das seine Mundwinkel eben noch umspielt hatte, verschwand augenblicklich.
Wich etwas, was ich nicht deuten konnte, und das ihn mit
einem Mal schwach und besiegt erscheinen lie ß .
Als
ich zu Tim hin ü ber
sah, schnitt es mir mein Herz in tausend Teile, so verloren wirkte er. Schon
sah ich, wie er sich in Bewegung setzte, um zu fliehen. Seine Wunden wollte er
nicht ö ffentlich
lecken, aber er durfte jetzt nicht gehen, nicht fliehen, hier und jetzt musste
ein kl ä rendes
Gespr ä ch
her.
Wir
durften uns mit Schweigen nicht noch mehr Schmerz zuf ü gen, wenn uns noch
irgendwas daran lag zusammenzufinden.
"Geh
nicht Tim, lass uns reden ... bitte bleib!", flehte ich fast und Tim
blieb, drehte sich zum Fenster, damit niemand den Schmerz an seinem Blick
erkennen konnte.
Kapitel 17
Ethan
schien sich wieder gefangen zu haben und nickte mir zu. Er legte Helen vertraut
kurz die Hand auf die Schulter und dr ü ckte sie, eine Geste, die bei mir Ü belkeit hervorrief.
Dann
durchquerte er den Raum, suchte die N ä he seines Partners. Irgendwas fl ü sterte er Tim ins Ohr und
dieser drehte sich um, warf sich in Ethans Arme, wo er den Kopf in dessen
Halsbeuge barg. Tims K ö rper
hing kraftlos in Ethans Armen und ich h ö rte ihn schluchzen.
Mit
Gewalt l ö ste
ich meinen Blick von dieser Szenerie und wendete mich Helen zu, die auch
restlos ü berfordert
mit der Situation war.
Hilflos
schlossen wir uns in die Arme und wiegten uns wortlos hin und her. Die N ä he des anderen reichte im
Moment, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Ich
stand da, mit Helen in meinen Armen, sp ü rte ihren vertrauten K ö rper, roch ihren Duft, h ö rte aber Tim im Hintergrund
weinen. Tim weinte so gut wie nie und allein die Tatsache, dass er es in den
Armen von Ethan tat und nicht in meinen, machte mich schwach und noch hilfloser
als ich mich eh schon f ü hlte.
Zerrissenheit
machte sich breit, Wut auf mich, auf Tim und im Moment am meisten auf Ethan.
Auf Helen konnte ich nicht w ü tend sein, schien sie die Figur in dem Schachspiel, die
am wenigsten bewirkte. Mit ihr wurde gek ä mpft, aber sie hatte es nicht im Griff, auf
welche Position sie geschoben wurde.
Auch
ihr schien es nicht zu gefallen, was sie im Moment mit den Augen besser
verfolgen konnte wie ich, da ich Ethan und Tim den R ü cken zudrehte.
"Was
empfindest du f ü r
Ethan?", fl ü sterte
ich fragend in ihr Ohr.
Kurz
wurde sie steif in meinen Armen, bevor sie noch weicher und anschmiegsamer
wurde.
"Ich
wei ß es
nicht Alexander, aber er ist anders als du ...", fl ü sterte sie und stockte im
Satz. Sie brauchte nichts weiter zu erwidern, wusste ich doch sehr genau, was
sie meinte.
Helen
und ich befanden uns auf einer Ebene. Ethan war Chef in der Arena. Das, was
mich an Tim und sehr wohl auch an Ethan anzog, war die Dominanz, die die beiden ausstrahlten. Tim zeigte sie mir nur im Bett,
bei Ethan war sie allgegenw ä rtig. Scheinbar hatte er es Helen ordentlich besorgt und
die erneute Ü belkeit,
die in mir hochstieg, konnte ich nur schwer wieder hinunterschlucken.
"Ich
wei ß , was
du meinst Helen!", erkl ä rte ich ihr und dr ü ckte sie noch enger an mich. Ja, ich wusste
es, was die Sache aber auch nicht leichter machte. Die Bilder, die sich mir
aufdr ä ngten,
wollten sich nicht verscheuchen lassen und schnitten meinen Stolz in St ü cke. Die Antwort auf die
Frage, die ich ihr stellte, wollte ich eigentlich nicht h ö ren, dennoch fl ü sterte ich sie ihr ins Ohr.
"Ist
er besser im Bett?" Mit angehaltenem Atem wartete ich auf den Todessto ß , den ihre Antwort bedeuten
konnte.
"Er
ist anders, Alexander. Er bringt eine andere Seite an mir zum Klingen, eine,
die ich bis jetzt nicht an mir kannte." Ehrlich war ihre Antwort und nicht
so schmerzlich, wie ich angenommen hatte, spiegelte sie im Grunde nur das
wieder, was auch ich empfand. Ein winziger Hoffnungsschimmer keimte in mir auf.
Wir
hatten die B ü chse
der Pandora ge ö ffnet
und um sie wieder zu schlie ß en, war es l ä ngst zu sp ä t. Gab es vielleicht doch eine Chance darauf
alles zu behalten, was mir lieb und teuer war?
Kapitel 18
Langsam
l ö ste
ich mich von Helen und wir konnten in den Augen des anderen Verst ä ndnis lesen, Schmerz und
Scham mischten sich ebenfalls dazu. Verst ä ndnis, weil wir erahnen konnten, was der
andere empfand. Schmerz dar ü ber, uns nicht l ä nger allein genug zu sein und Scham dar ü ber, sich gern beim
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