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Die Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora

Titel: Die Büchse der Pandora
Autoren: Agatha Christie
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auf Sie beide und auf dieses Büro zu haben. Oh! Ganz unbesorgt, Sir«, fuhr er fort, als Tommy Anstalten machte, ihn zu unterbrechen, » wir wissen genau Bescheid. Aber das ist nicht unsere Abteilung, und wir mischen uns da nicht ein. Jedoch ist vor gar nicht langer Zeit jemand dahintergekommen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Sie hatten hier heute Nachmittag einen Gentleman zu Gast. Ich weiß nicht, wie er sich nannte, und ich kenne auch seinen richtigen Namen nicht, aber ein wenig weiß ich doch über ihn. Genug, um mehr erfahren zu wollen. Gehe ich recht in der Annahme, dass er sich für heute Abend an einem bestimmten Ort mit Ihnen verabredet hat?«
    »Ganz richtig.«
    »Dachte ich mir. 16 Westerham Road, Finsbury Park? Ist das die Adresse?«
    »Da liegen Sie daneben«, sagte Tommy mit einem Lächeln. »Gehörig daneben. The Larches, Hampstead.«
    Dymchurch wirkte ehrlich überrascht. Damit hatte er augenscheinlich nicht gerechnet.
    »Das verstehe ich nicht«, murmelte er. »Muss ein neuer Plan sein. The Larches, Hampstead, sagten Sie?«
    »Ja. Dort werde ich mich heute Abend um elf Uhr mit ihm treffen.«
    »Tun Sie es nicht, Sir.«
    »Hörst du!«, brach es aus Tuppence heraus.
    Tommy lief rot an.
    »Wenn Sie meinen, Inspector…«, fing er hitzig an zu sprechen.
    Doch der Inspector hob beschwichtigend die Hand.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich meine, Mr Blunt. Der Ort, an dem Sie heute Abend um elf Uhr sein wollen, ist dieses Büro.«
    »Was?«, rief Tuppence überrascht.
    »Dieses Büro. Es spielt keine Rolle, woher ich das weiß – gelegentlich kommt es zu Überschneidungen zwischen den Abteilungen –, aber Sie haben heute einen jener berühmten ›blauen Briefe‹ erhalten. Und auf den hat Wie-auch-immer-er-heißt es abgesehen. Er lockt sie hinaus nach Hampstead, damit Sie ihm auch ganz bestimmt nicht in die Quere kommen, und verschafft sich in der Nacht, wenn das ganze Gebäude leer und verlassen ist, hier Einlass, um sich in aller Ruhe umzuschauen.«
    »Aber warum sollte er glauben, dass der Brief hier ist? Er muss doch wissen, dass ich ihn entweder bei mir trage oder längst weitergeleitet habe.«
    »Verzeihung, Sir, aber genau das weiß er nicht. Er mag über den Umstand gestolpert sein, dass Sie nicht der wahre Mr Blunt sind, aber vermutlich hält er Sie für einen aufrechten Gentleman, der die Detektei gekauft hat. Unter diesen Umständen wäre der Brief Teil des Tagesgeschäfts und würde als solcher abgelegt.«
    »Verstehe«, sagte Tuppence.
    »Und in diesem Glauben wollen wir ihn auch lassen. Wir werden ihn heute Nacht hier auf frischer Tat ertappen.«
    »Das ist also der Plan, ja?«
    »Richtig. Es ist eine einmalige Gelegenheit. Also, wie spät ist es jetzt? Sechs Uhr. Wann verlassen Sie für gewöhnlich das Büro, Sir?«
    »Gegen sechs.«
    »Es muss aussehen, als würden Sie wie üblich aus dem Büro gehen. Danach werden wir so bald wie möglich zurückkehren, unauffällig natürlich. Ich glaube nicht, dass sie vor elf Uhr hier sein werden, aber möglich ist es. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich möchte mich draußen umschauen, ob das Gebäude observiert wird.«
    Dymchurch verließ den Raum, und Tommy fing ein Streitgespräch mit Tuppence an.
    Es dauerte eine Weile und war hitzig und erbittert. Am Ende gab sich Tuppence plötzlich geschlagen.
    »Schon gut«, sagte sie. »Ich gebe nach. Ich gehe nach Hause und werde wie ein braves kleines Mädchen dasitzen, während du Verbrecher jagst und dich mit Detectives anfreundest – aber freu dich nicht zu früh, junger Mann. Das zahle ich dir heim, dass du mir den Spaß verdorben hast.«
    In diesem Augenblick kehrte Dymchurch zurück.
    »Die Luft ist rein, scheint mir«, sagte er. »Aber man kann nie wissen. Am besten, Sie gehen aus dem Haus wie immer. Wenn Sie erst einmal weg sind, werden die das Gebäude nicht länger beobachten.«
    Tommy bestellte Albert zu sich und trug ihm auf, abzuschließen.
    Dann gingen sie zu viert zu der nahe gelegenen Garage, wo sie für gewöhnlich den Wagen parkten. Tuppence fuhr, Albert saß neben ihr, Tommy und der Detective auf der Rückbank.
    Kurz darauf blieben sie im Verkehr stecken. Tuppence schaute über die Schulter nach hinten und nickte. Tommy und der Detective öffneten die rechte Seitentür und stiegen mitten auf der Oxford Street aus dem Wagen. Ein bis zwei Minuten später fuhr Tuppence weiter.
     
    »Wir gehen besser noch nicht zurück«, sagte Dymchurch, als er mit Tommy Richtung
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