Die Büro-Alltags-Bibel
Grinsen Sie den Ärger weg. Lächeln hebt nachweislich die Laune – selbst wenn es künstlich oder zwanghaft ist. Dazu gibt es ein – im doppelten Sinn – amüsantes Experiment aus dem Jahr 1988: Der WürzburgerPsychologe Fritz Strack erzählte seinen Probanden zunächst eine rührende Geschichte von Menschen, die ihre Hände nicht mehr benutzen konnten und deshalb mit ihrem Mund schreiben mussten. Augenscheinlich ging es darum, sich in die Lage der Gehandicapten zu versetzen, denn anschließend sollten die Versuchsteilnehmer deren Problem nachahmen und einen Stift auf eine bestimmte Weise zwischen die Zähne nehmen, um Cartoons durch Ankreuzen auf einem Fragebogen zu bewerten. Was die Teilnehmer freilich nicht wussten: Der ganze Versuchsaufbau war pure Tarnung.
In Wahrheit ging es Strack und seinen Kollegen darum, die Gesichtsmuskulatur der Probanden genau so zu verändern, als ob sie lächeln würden – nur eben manipuliert und mithilfe eines Bleistifts. Das Resultat ist wirklich erstaunlich: Diejenigen, die unbewusst zum Grinsen gebracht wurden, bewerteten die Bildgeschichten prompt lustiger als der Rest der Gruppe. Selbst ihre Stimmung war wesentlich gelöster und heiterer als bei den anderen. Anders ausgedrückt: Unserem Gehirn ist es letztlich egal, ob wir aus Freude oder grundlos lächeln. Die daran beteiligten Muskeln (für ein Lächeln benötigen wir übrigens weit weniger Muskeln als für eine missmutige Miene) signalisieren den grauen Zellen in jedem Fall, dass gegrinst wird, woraufhin diese Glückshormone durch unsere Blutbahnen pumpen. Diese wirken wiederum entzündungshemmend, angstlösend und verbessern die Wahrnehmung. Das hilft dann zum Beispiel beim Lernen. Kristy A. Nielson und Mark Powless vom Psychology/Integrative Neuroscience Research Center der Marquette -Universität in Wisconsin zeigten: Wird 30 Minuten nach einem Lernvorgang gelacht, können die Wissbegierigen das Gelernte besser behalten.
Und um das Ganze auf die Spitze zu treiben: Wer häufiger lächelt, lebt sogar länger. Das behaupten zumindest kanadische Forscher der McMaster-Universität in Hamilton. Sie untersuchten 2004 rund 5000 über 4 0-Jährige und errechneten, dass die positiv eingestellten Probanden aufgrund der Gesundheitseffekte – Stärkung des Immunsystems, Stressreduktion – eine bis zu sieben Jahre höhere Lebenserwartung hatten.
Übertreiben Sie es mit dem Lächeln jetzt aber bitte auch nicht: Ein 9 0-sekündiges Strahlen reicht völlig, um sich unmittelbarbesser zu fühlen. Krampfhaftes Permagrinsen, das sogenannte Lächelmasken-Syndrom, kann hingegen zu Depressionen führen, weiß zum Beispiel die Psychologin Makoto Natsume von der Universität Osaka. Im Land des Lächelns ist sie Expertin auf diesem Gebiet. Darüber hinaus gibt es noch weitere Wege, seine Stimmung umgehend zu heben. Diese zum Beispiel:
Seien Sie gut gelaunt. Das Diktum klingt etwas anmaßend. Aber letztlich können Sie alle nachfolgenden Punkte erfüllen und trotzdem griesgrämig bleiben. Gute Laune bleibt vor allem eines: Entscheidungssache. Wenn Sie lernen, die Miesepeter in Ihrem Umfeld zu ignorieren und stattdessen beschließen, Ihren Job gerne zu machen, werden Sie bessere Laune bekommen. Bestimmt.
Vergleichen Sie nicht. Mein Auto, mein Eckbüro, mein Handy, meine Prämie. Sich fortwährend mit anderen zu vergleichen und ihrem Erfolg oder Besitz hinterherzuhecheln, macht garantiert nicht glücklicher. Irgendeiner ist immer besser. Ehrgeiz ist zwar gesund, aber nur in Maßen. Seien Sie lieber dankbar für das, was Sie schon erreicht haben.
Treiben Sie Sport. Wer seinen Körper spürt und anstrengt, und sei es nur, dass man im Büro öfter die Treppe statt des Aufzugs nutzt, setzt Endorphine frei. Und die heben die Stimmung nachweislich.
Erinnern Sie Schönes. Wir Menschen haben die dumme Angewohnheit, Negatives und peinliche Momente besonders intensiv zu memorieren und so die schönen Zeiten gedanklich zu verdrängen. So kann einem ein einziger Fauxpas einen ganzen Tag vermiesen. Das Gegenteil aber wäre richtig: Genießen Sie die Gegenwart, an der Vergangenheit können Sie eh nichts mehr ändern.
Suchen Sie sich Freunde. Die Motivation im Job steigt automatisch, wenn wir uns mit Menschen umgeben, die auf derselben Wellenlänge liegen und ebenfalls von ihrer Arbeit begeistert sind. Wer dagegen den Pessimisten und Trübsalbläsern Gehör schenkt, wird bald so wie sie. Zudem ist es gut, wenn wir uns mit anderen Menschen unterhalten: Egal,
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