Die Büro-Alltags-Bibel
ob über Probleme im Projekt oder generellen Frust im Büro – die Ausspracheerleichtert die Seele nicht nur, sie verbessert auch nachhaltig die Stimmung, wie Untersuchungen des Psychologen Matthew Lieberman von der Universität von Kalifornien in Los Angeles bewiesen. Bedrückendes zu benennen und uns darüber mit anderen auszutauschen aktiviert das Gehirn wesentlich stärker als über den Kummer alleine zu grübeln. Das wiederum hat zur Folge, dass die negativen Emotionen schneller nachlassen sowie besser verarbeitet werden.
Machen Sie mehr Licht. Gerade in der dunklen Jahreszeit wandert die Laune gerne in den Keller. Schuld ist unter anderem der Mangel an Vitamin D. Der menschliche Körper kann dieses Provitamin selbst aus Cholesterin herstellen. Voraussetzung dafür ist aber eine ausreichende Bestrahlung der Haut mit U V-Licht . Im Winter bekommen wir meist zu wenig davon. Dagegen hilft ein regelmäßiger Mittagsspaziergang im Freien, eine Tageslichtlampe im Büro oder der Besuch einer Sonnenbank. Ausreichend Tageslicht mindert zudem den Heißhunger auf Süßes.
Lesen Sie Aufmunterndes. Wie beginnen Sie Ihren Tag? Mit Schlagzeilen über Krieg, Verbrechen, Korruption und andere menschliche Abgründe? Nichts gegen Nachrichten. Ich bin Journalist, ich lebe davon. Aber sie bauen nicht wirklich auf und gehören nicht an die erste Stelle. Erhebender ist, sich täglich ein paar positive Ideen durch den Kopf gehen zu lassen, von einem inspirierenden Vorbild zu lernen, Mut machende Verse zu studieren. Am besten schon morgens. Die beste Methode dafür ist: lesen. Ich persönlich empfehle dazu übrigens das Buch der Bücher – die Bibel.
Essen Sie besser. Ernährungsstudien zeigen: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, bekommt bessere Laune. Gutes Essen senkt den Stress, belastet den Kreislauf (und die Figur) weniger und kann Giftstoffe neutralisieren. Erst vor wenigen Monaten führte ich dazu ein Interview mit Dirk Gratzel, einem Aachener Personalexperten und Co-Autor des Buchs
Launologie
. Darin vertritt er die These, der positiv eingestellte Mensch sei kreativer, könne besser sehen und hören und sei ungleich erfolgreicher als der Miesepeter. Obendrein führt Gratzel gleich ein ganzes Kapitel über stimmungsfördernde Ernährung an.Also fragte ich ihn: Kann man Heiterkeit wirklich herbeiessen? Seine Antwort: »Zumindest nicht in zwei Minuten an der Pommesbude. Sicher aber ist: Sie können sich mit der falschen Ernährung die Laune ganz wunderbar dauerhaft vermiesen. Raffinierter Zucker, Fast Food, Weißmehl, die meterlangen Süßigkeitenregale der Discounter und unendlich viele industrielle Produkte strotzen nur so vor Substanzen, die auch das heiterste Gemüt in arge Mitleidenschaft ziehen. Sie wirken auf den Blutzucker- und Säure-Basen-Haushalt wie hoch dosierte Stimmungskiller.« Man muss kein Ernährungswissenschaftler sein, um selbst festzustellen, dass eine Woche mit Pommes, Pizza, Cola und Schokoriegeln als Zwischenmahlzeit belastet – und zwar die Waage ebenso wie das Gemüt.
Es wird höchste Zeit, dass wir uns um bessere Laune bemühen. Zunächst jeder Einzelne für sich im Sinne eines selbstverantwortlichen, entschiedenen Handelns. Danach in unseren Büros – erst recht, falls Sie selbst Manager und damit für das Klima in Ihrer Abteilung sowie die Motivation Ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind. Die Leidenschaft in anderen Menschen (neu) zu entfachen, ist schließlich nicht nur eine hehre Aufgabe – es ist
die
Managementaufgabe schlechthin. Andere dazu anzuspornen, das Beste aus sich herauszuholen, gibt tiefe Befriedigung – und spornt auch selbst an. Womöglich wissen Sie das längst und haben es auch schon selbst erlebt. In diesem Fall verstehen Sie die folgenden sechs Punkte bitte als Anregung, wie sich gute Stimmung noch weiter steigern lässt. So liefern diverse Untersuchungen inzwischen eine Menge Anhaltspunkte, was Menschen im Job nachhaltig begeistert:
Eine sinnvolle Arbeit. Das Gefühl, nur ein unbedeutendes Rädchen im Getriebe zu sein, lähmt auf Dauer jeden Arbeitseifer. Jeder Mensch will wissen, dass seine Arbeit Mehrwert schafft, dass sie wichtig und unverzichtbar ist. Wer seinen Mitarbeitern genau das vermittelt, weckt ihren Elan aufs Neue.
Teamarbeit. Ich weiß, das ist ein längst überstrapazierter und ebenso inflationär gebrauchter wie missbrauchter Begriff. Aber er trifft den Nagel auf den Kopf: Menschen sind soziale Wesen, und Unternehmen sind soziale Organisationen. Auch
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