Die Büro-Alltags-Bibel
Kündigung wegen Arbeitsverweigerung. Und hat das Gericht ein Urteil zugunsten des Gemobbten gefällt, findet der Aggressor meist eine neue Schurkerei, und die Tortur geht von vorne los. Kurzum: Wenn sich der Arbeitgeber geschickt anstellt, haben Mobbingopfer gerichtlich kaum Chancen – oder sie brauchen Nerven wie Stahlseile. Aber mal ehrlich: Welcher Laden ist es wert, dass man sich dafür derart quälen lässt? Auch wenn Ihnen der Notausgang
Kündigung
wie eine Schmach und Niederlage erscheint – es geht um Ihre Gesundheit und Ihren Selbstwert!
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16.00 Uhr
Sehr verehrte Damen und Herren …
Das ABC der (Powerpoint-)Präsentation ■ Die Macht der Stimme ■ Wie man eine Stegreifrede hält
»Die Kunst des Redens liegt darin, im Gespräch …
… mit Klugen, sich auf Gelehrsamkeit;
… mit Gelehrten, sich auf die Schärfe des Arguments;
… mit Scharfsinnigen, sich auf Gelassenheit;
… mit Vornehmen, sich auf die Macht mächtiger Freunde;
… mit Reichen, sich auf pompöse Großzügigkeit;
… mit Armen, sich auf die Betonung des Nützlichen;
… mit Tapferen, sich auf die Kühnheit in Haltung und Wort;
… mit Törichten, sich auf alles, was ihnen Freude macht, zu stützen.«
Chinesisches Sprichwort
Über 20 Jahre ist das jetzt her. Es war gerade 1987, als Microsoft das Präsentationsprogramm »Powerpoint« für schlappe 14 Millionen U S-Dollar von den beiden Programmierern Robert Gaskins und Dennis Austin erwarb. Inzwischen wird es mit jedem Office-Paket ausgeliefert und hat seitdem schätzungsweise rund 400 Millionen Menschen weltweit schier endlose Darstellungsformen beschert, um öde Zahlenwüsten und stumpfe Alltagsbanalitäten in Klick- und Blickfelder zu verwandeln. Hochrechnungen zufolge werden mit dem Programm täglich rund 30 Millionen Präsentationen zusammengeschustert – allen voran von Unternehmensberatern, P R-Agenten und Werbern. Und was dabei herauskommt! Bulletpoint-Orgien, 20 0-Folien -Daumenkinos, Copy-and-paste-Katastrophen, die so inspirierend sind wie Frontalunterricht. Komplexe Inhalte werden mithilfe einer Software, die ursprünglich dazu ersonnen wurde, Präsentationen einfacher zu machen, auf immer gleiche Darbietungen reduziert, Gedanken in Einbahnstraßen gelenkt und das Publikum mit kapriziösen Überblendeffekten gepeinigt. In einem Satz: Powerpoint ist der moderne Fährmann über den Styx.
So sehr haben die Präsentäter ihr globales Publikum malträtiert, dass daraus inzwischen gleich zwei Selbsthilfegruppen zur Gelaberbewältigung entstanden sind: Beim
Pecha Kucha
(japanisch für »wirres Geplapper«) werden 20 Folien im strengen 2 0-Sekunden -Takt vorgeführt, also insgesamt 6 Minuten und 40 Sekunden lang und keine Sekunde länger; beim
Powerpoint-Karaoke
wiederum dürfen Freiwillige eine wildfremde Präsentation halten, auch wenn sie von dem Thema überhaupt keine Ahnung haben. Erstaunlicherweise unterscheidet sich das Ergebnis bei beiden Spielarten kaum von geplanten Reden – nur die Zuschauer haben mehr Spaß.
Warum uns Powerpoint paradoxerweise eher seine hässliche Fratze präsentiert, liegt weniger an dem Programm (das kann ja nichts dafür), sondern an dem mitgelieferten Ermessensspielraum für seine Benutzer. Die nämlich missachten kategorisch eine eherne Regel, die für Vorträge aller Art und seit jeher gilt: Eine gelungene Präsentation ist immer ein Extrakt: Kondensmilch statt Vollmilch. Je mehr Informationen einer auf seine Folien quetscht und davon in den Vortrag packt, desto mehr verschwimmt seine Kernaussage. Und desto schlechter wird der Vortrag. Die Aufmerksamkeit desPublikums ist nun mal begrenzt, mit dem Effekt, dass zu viele Aufzählungen, Fußnoten sowie unbedacht eingesetzte Grafiken und Bilder nur verwirren. Letztlich sollen diese Folien (Fachjargon
slides
) den Vortrag nur visualisieren – nie ersetzen.
Allerdings gehört das Präsentierenkönnen heute zu den kommunikativen Kompetenzen und damit zu den sogenannten Soft Skills, die im Berufsalltag immer wichtiger werden. In 60 Prozent aller Berufe spielen mittlerweile Überzeugungskraft, Durchsetzungsvermögen, Präsentationsgeschick, aber auch Teamfähigkeit und Empathie eine entscheidende Rolle. Bei Bewerbungen haben diese weichen Qualifikationen bereits den klassischen Fähigkeiten wie Fremdsprachenkenntnisse, Auslandserfahrungen oder Fachkompetenz den Rang abgelaufen: 24 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland halten Kommunikationsstärken für die
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