Die Büro-Alltags-Bibel
ein und ist (in der Regel) spannend zu beobachten.
H andout. Wenn Sie etwas Bleibendes hinterlassen wollen, geben Sie zu Ihrem Vortrag ein umfassendes Manuskript mit Zahlen, Daten und Tabellen aus. Aber nie vor der Präsentation, sondern immer danach! Kein Mensch hört oder sieht Ihnen noch zu, wenn er die Pointe Ihrer Rede bereits nachschlagen kann. Wenn möglich, geben Sie nicht einfach nur Kopien Ihrer Folien ab. Nachhaltiger wirkt die Präsentation, wenn Sie das Handout mit Checklisten, Literaturtipps oder Links zu weiterführenden Seiten anreichern.
I nitialzündung. Wie Sie die Rede eröffnen, entscheidet oft schon, ob Ihnen Ihr Publikum auch den Rest des Vortrags gespannt zuhört – oder bereits nach den ersten Sekunden abschaltet. Üblichist, dass man sich zunächst selbst vorstellt, dann einen pointierten Einstieg findet und erst danach zum eigentlichen Thema des Vortrags vorprescht. Folgende Formen haben sich zum Auftakt bewährt:
Interaktiv – Beziehen Sie Ihr Publikum mit ein durch eine spontane Umfrage: »Wer von Ihnen ist heute mit der Bahn angereist?«
Anregend – Sie können Ihr Publikum auch selbst kurz über Ihr Thema sinnieren lassen, indem Sie eine rhetorische Frage, am besten aus der Metaebene, stellen: »Was meinen Sie, wie kann ein Redner dafür sorgen, dass ihm sein Publikum zuhört?«
Visuell – Zeigen Sie einen thematisch passenden Filmausschnitt per Beamer oder spielen Sie einen Telefonmitschnitt vor (Achtung: siehe
Copyrights
!). Oder zeigen Sie emotionale Bilder, die Ihr Publikum einstimmen.
Nachrichtlich – Beginnen Sie mit aktuellen Schlagzeilen aus den Medien oder einer neuen Studie: »Sie haben es heute vielleicht gelesen: Die XY AG ist pleite …«
Überraschend – Sie können die Nachricht auch bewusst verfälschen und eine Falschaussage treffen, um ein Was-wärewenn-Szenario aufzubauen: »Die Statistik zeigt: In zehn Jahren ist Deutschland ein Greisenheim.«
Provokativ – Überhöhen Sie Ihre Kernthese bis ins Extrem, das schafft Reibungsfläche, aber auch Aufmerksamkeit: »Wer nicht präsentieren kann, findet keinen Job.«
Vergleichend – Analogien, Parabeln, Gleichnisse hört jeder gerne: »Vorträge sind oft wie ein Verkehrsstau: Man würde gerne abkürzen, findet aber keine Ausfahrt.«
Persönlich – Erzählen Sie eine Anekdote aus Ihrem Leben: »Sie werden nicht glauben, was mir vorhin im Hotel passiert ist …«
Klassisch – Eröffnen Sie den Vortrag mit einem gewichtigen oder humorvollen Zitat: »Bevor ich mit der Rede beginne, habe ich etwas Wichtiges zu sagen.«
J ux. Würzen Sie Ihre Folien ruhig mit etwas Humor. 1977 fanden die Psychologen Robert M. Kaplan und Gregory C. Pascoe heraus, dass Personen sich eher an die Inhalte einer Rede erinnern, wenndiese mit Humor gespickt war. Aber übertreiben Sie es nicht. Humor ist wie Salz: Im Übermaß verdirbt es die Speise.
K örpersprache. Der optimale Stand beim Präsentieren sieht so aus: Beine durchgestreckt und leicht geöffnet; die Füße stehen parallel und fest auf dem Boden (Wippen, Ballen- oder Fersenstellung verrät Nervosität, Unsicherheit und Verspannung). Der Rücken ist durchgestreckt, die Arme sind angewinkelt, die Hände – so sie nicht auf etwas zeigen – liegen ineinander, Handflächen nach oben (signalisiert Offenheit und Ehrlichkeit). Arme nie verschränken (unhöflich, reserviert). Erlaubt ist aber, ab und an die passive Hand in die Hosentasche zu stecken. Und machen Sie stets langsame Bewegungen. Das wirkt souveräner als ein nervöser Hampelmann.
L ampenfieber. Ist bei Vorträgen normal und steigert die Präsenz. Zum Hemmschuh wird es erst, wenn sich Betroffene zu sehr auf ihre Wirkung statt auf den Vortrag konzentrieren. So verlieren sie den Kontakt zum Publikum. Klassische Fiebersenker sind: Noch hinter der Bühne tief Luft holen und sich ordentlich ausschütteln. Sieht albern aus, hilft aber. Und – so paradox es klingt – nehmen Sie Kontakt zum Publikum auf. Suchen Sie sich jemanden, der Ihnen zulächelt oder zunickt. Falls Sie dennoch ins Stocken geraten: nicht entschuldigen, sondern spontan die bisherigen Kernaussagen zusammenfassen. Merkt kein Mensch. Zuschauer werten ohnehin Pausen von fünf Sekunden eher als Betonung oder Denkpause. Also keine Panik!
M onitor. So manche Powerpoint-Präsentation gerät zur Offenbarung – dann nämlich, wenn der Redner seinen Laptop an den Beamer anschließt und alle sehen, wie sein Desktop aussieht (inklusive Pinup-Hintergrund), wofür er
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