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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Qualitäten und Referenzen hervorzuheben. Oft geben solche Typen schnell auf, wenn sie merken, in Ihnen kein wirkungsvolles Opfer zu finden.
    Werden Sie hingegen von einem Rivalen attackiert, der vorhat, Sie zu kompromittieren, müssen Sie zuerst abwägen, welchen Status Ihr Gegenspieler besitzt. Angenommen, der Typ ist bekanntermaßen ein Lautsprecher und fieser Wadenbeißer – dann vergessen Sie ihn. Auch hier würden Sie mit einer Reaktion das Gerücht nur verstärken und weitertragen. Je erhabener Sie jetzt bleiben, desto mehr diskreditieren Sie ihn als Neider und Mickerling und wirken so noch größer. Eigentlich müsste man der Type für die unfreiwillige Beihilfe schon fast danken. Fast.
    Nur falls Sie es mit einem versierten und obendrein angesehenen Gerüchtestreuer zu tun haben, sollten Sie wie vorhin schon beschrieben kontern: Verwarnen Sie ihn zunächst unter vier Augen und drohen Sie gegebenenfalls mit juristischen Schritten. Zieht er seine Behauptung anschließend nicht öffentlich zurück, sprechen Sie sein Vorgehen in einer geeigneten Konferenz an und liefern natürlich gleich Gegenbeweise mit. Solange Sie Top-Leistungen vorweisen, kann man Ihnen nichts. Bleiben Sie dabei amüsiert und zeigen Sie, dass Sie sich über so viel Aufmerksamkeit freuen – auchwenn der Anlass an den Haaren herbeigezogen war. Diese Haltung ist dann zugleich ein anschauliches Zeugnis Ihrer Charakterstärke. Sofern der Verleumder nicht Ihr Boss ist, können Sie den zusätzlich auf seine Fürsorgepflichten aufmerksam machen. Verleumdungen im Büro muss keiner dulden. Bleiben Sie Ihrem Chef gegenüber aber unbedingt sachlich. Wer jammert, macht sich klein und ramponiert nur seinen Ruf. Zusätzlich sollten Sie den Verlauf der Intrige möglichst in allen Details dokumentieren – nur für den Fall, dass es doch noch zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt: Verleumdung ist strafbar und kann eine Geldbuße oder gar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren nach sich ziehen. Deshalb verbietet es sich eben auch, mit gleichen Waffen zurückzuschlagen. Halten Sie es lieber mit Wilhelm Busch. Der sah im Neid »die aufrichtigste Form der Anerkennung«.
    Bei Mobbing hört der Spaß auf
    Die Zahlen sprechen leider eine eindeutige Sprache: 11,3 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind im Berufsleben schon einmal drangsaliert worden – von Kollegen oder von ihren Chefs. Die Betroffenen kommen aus allen Berufsgruppen und Hierarchiestufen, so ein Bericht der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Bei Frauen ist das Risiko, zum Mobbingopfer zu werden, sogar 75 Prozent höher als bei Männern. Und Beschäftigte bis zu einem Alter von 25 Jahren sind besonders betroffen, insbesondere Auszubildende. Der typische Mobber ist übrigens männlich, zwischen 35 und 54 Jahre alt, zählt zu den langfristig Beschäftigten und sorgt für ein Arbeitsklima kälter als in einem nuklearen Winter. Mit fürchterlichen Folgen: 98,7 Prozent der Beschäftigten, die zur Zielscheibe von Psychoterror werden, reagieren darauf mit Demotivation, Misstrauen, Stress, Schlafstörungen und sozialem Rückzug. Knapp jeder Zweite erkrankt in Folge des Mobbings, davon wiederum die Hälfte länger als sechs Wochen. Eine Studie des Zogby-Instituts hat 2007 allein für die USA ermittelt, dass dort 49 Prozent der Arbeitnehmer, rund 71,5 Millionen Menschen, im Job von ihren Kollegen schikaniert, getriezt und terrorisiert werden. Einige Jahre zuvor waren es erst 37 Prozent der Büroarbeiter. DasErstaunliche daran: Vielen ist zunächst gar nicht bewusst, dass sie mies behandelt oder gemobbt werden. Im
Forbes
-Magazin fand ich vor Kurzem einen interessanten Artikel, der zumindest ein paar klassische Indizien liefert, wie sich die Schikane im Büro manifestiert:
Übermäßige Kritik. Fehler passieren jedem einmal. Ebenso kommt vor, dass man dafür gescholten wird. In diesem Fall aber überwiegt das Nörgeln und die Fehler werden systematisch vorgehalten. Wenn Ihre grundsätzliche Kompetenz immer wieder infrage gestellt wird, ist das ein sicheres Zeichen für gezielte Heimtücke.
Zunehmende Behinderung. Sie werden mehr und mehr ausgeschlossen – vom gemeinsamen Mittagessen ebenso wie vom Plausch in der Kaffeeküche oder von Meetings. Sei es, weil Sie erst gar nicht eingeladen werden oder weil die Konferenzen kurzfristig verschoben werden – was Ihnen allerdings niemand sagt. Ein typisches Signal für Antipathien und Schikane.
Unangemessene Lautstärke. Natürlich

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