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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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einen ruhigen Ort und eine möglichst angenehme Körperhaltung. Am bequemsten ist freilich ein Bürostuhl, an dem Sie die Lehne zurückklappen können. Bewährt hat sich aber auch: Arme auf dem Schreibtisch verschränken, Kopf seitlich darauflegen.
Damit Sie nicht zu lange nickern, stellen Sie sich vorher einen Wecker. Das kann zum Beispiel das Handy übernehmen. Oder die Terminfunktion in Ihrem E-Mail -Programm (falls Sie ein Tonsignal aktiviert haben).
Versuchen Sie nicht nach einem Plan zu schlafen, sondern nur dann, wenn Sie sich schlapp fühlen. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers: Ihre Lider werden schwer, die Gedanken schweifen ab, und wenn Sie jetzt konzentriert weitermachen wollen, müssen Sie sich gewaltig am Riemen reißen. Ein sicheres Indiz für ein biologisches Tief, das Sie einfach kurz verschlafen sollten.
Dösen Sie nicht mehr nach 16 Uhr. Die meisten Menschen bekommen sonst abends Probleme beim Einschlafen.
Sobald Sie wach sind, gehen Sie kurz auf die Toilette und waschen Sie Ihr Gesicht – idealerweise mit kaltem Wasser. Nicht aus hygienischen Zwecken, sondern vielmehr weil der Kältereiz kurzfristig erfrischt und zudem Ihren Kreislauf anregt. Denn auch das ist wichtig: Nach dem Nap sollten Sie zügig wieder in Schwung kommen.

[ Menü ]

    13.20 Uhr
Teamrunde mit Kollege Kotzbrocken
    Machen Sie den Selbsttest: Welche Typen nerven Sie? ■ Willkommen im Menschenzoo ■ Eine Betriebsanleitung für diverse Bürotypen

    »Yippie ya yay, Schweinebacke!«
    Bruce Willis in
Stirb Langsam
    Unangenehme Kollegen haben zumindest den angenehmen Nebeneffekt, dass man an ihnen wachsen kann. Nicht wenige von uns arbeiten acht Stunden und mehr am Tag mit ihnen zusammen und erleben dabei wahre Horrorgeschichten – angefangen mit Profilneurotikern, die ihnen regelmäßig die Ideen klauen, um sich damit beim Chef zu schmücken, fiesen Karrieristen, die ihnen vormittags einen scheinbar gut gemeinten Rat schenken, der sich nachmittags als gemeine Falle entpuppt, destruktiven Kotzbrocken, die jeden mundtot machen, der Widerworte wagt und bei Kritik sofort persönlich werden, Widerlingen mit rhythmischen Wutausbrüchen, bis hin zu Neidern und arroganten Aufschneidern, die so tun, als hätten sie gerade die Erstbesteigung des Mount Everest hinter sich gebracht. Nicht wenige leben nach dem Grundsatz, jemanden wie ein rohes Ei zu behandeln, kann auch bedeuten, ihn in die Pfanne zu hauen. Kurz: Im Büro geht es zuweilen zu wie im Genre des Slasher-Horrorfilms, dessen klassische Besetzung mein Freund und Kollege bei der ARD, Markus Spieker, einmal treffend auf drei Gattungen reduzierte: 1. den Kämpfer (»Du Drecksau!«), 2. den Fleher (»Lass mich leben, bitte!«), 3. den Loser (schweigen und wimmern). Kämpfer überleben oft, Fleher manchmal, Loser nie.
    Na, an wen denken Sie gerade?
    Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir, und Sie haben sich schon hundert Mal gefragt: Haben diese Menschen denn nichts Besseres zu tun als uns anderen immer wieder das Nervenkostüm zu zerknittern? Nach einigem Hadern und noch mehr Recherchieren habe ich jedoch festgestellt: Die Frage ist falsch. Sie suggeriert, dass die Kollegen eine Wahl hätten: nerven oder nett sein? Haben sie aber nicht. Büros sind lebende Organismen, in denen sich nicht nur die unterschiedlichsten Charaktere versammeln, sondern die oben beschriebenen Arsenale an menschlicher Bösartigkeit erstaunlicherweise wie in einer Petrischale gedeihen und sich virusartig vermehren. Egoismus, Missgunst, Missmut – all das wirkt hochgradig ansteckend und erzeugt ein gefährliches Mikroklima, das jedes zivilisierte Miteinander auf Dauer zerstören kann. Statt effektiv im Team zu arbeiten, neue Ideen zu entwickeln und einfach Spaß zu haben, zanken sich die Leute nur noch und schwärzen sich gegenseitig an.
    Als der Stanford-Professor für Management Science, RobertSutton, 2007 sein Buch
Der Arschloch-Faktor – vom geschickten Umgang mit Aufschneidern, Intriganten und Despoten
veröffentlichte, und darin die alltäglichen Sticheleien, Kränkungen und anderen psychischen Misshandlungen im Kollegenkreis beschrieb, landete er prompt einen Bestseller. Die Leute fanden darin schlicht ihr Arbeitsumfeld wieder. Zwar räumt Sutton ein, dass »jeder mal einen schlechten Tag haben kann«, gleichwohl war seine Bestandsaufnahme beweiskräftig. Und es stimmt ja auch: Sarkasmus, Hänseleien und rücksichtslose Verhaltensweisen vermehren sich überall dort, wo sie stillschweigend geduldet

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