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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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begegnen, beziehungsweise sie befrieden können. Die folgende Betriebsanleitung liefert Ihnen ein paar Hinweise und Anregungen, jedoch nur archetypisch, wie das anders in einem solchen Buch nicht möglich ist:

    Der Blender

    Verhalten: Kann nichts – hat aber gut reden. Seine einzige Stärke ist die Selbstvermarktung, sein einziges Ziel der Ruhm. Das Mittel dazu: der Superlativ. Als Chef ist er durchaus zu gebrauchen, solange er den Rest der Truppe machen lässt und der Laden läuft. Denn Superstars an der Spitze beflügeln die Marke. Im Mittelmanagement und als Kollegen sind sie jedoch Klimakiller.
    Umgang: Stehlen Sie der Niete bloß nicht die Schau! Dann wird dieser Typ zum Rächer. Solchen Kollegen schenkt man am besten Beifall und den Glauben, ihre Idee sei gut. Das ist Balsam für ihr Ego. Und falls Sie der Strahlemann zu sehr nervt, entlarven Sie sein Dilettantentum am besten durch eigene Spitzenleistung. Ausschließlich.

    Der Bulldozer

    Verhalten: Vor allem laut. Dieser Polterer ist ein Macher, entscheidet gern und schnell und kennt kein Pardon. Ein Alpha-Tier, das – solange es Erfolg hat – ebenso verehrt wie gefürchtet wird.
    Umgang: Entweder Sie sind für ihn – oder sein Gegner. Jedenfalls sieht er das so. Grauzonen kennt er nicht. Das heißt jedoch nicht, dass er keinen Widerspruch schätzt. Im Gegenteil: Kühnheit und einem starken Auftritt zollt er Respekt. Feingeister indes werden von ihm einfach platt gewalzt.

    Der Bürokrat

    Verhalten: Sein Motto ist: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Was auch immer im Unternehmen passiert, er wird es dokumentieren, protokollieren, archivieren – und wieder vorlegen. Im Zweifel wird er sagen: »Wir haben noch nicht alle Eventualitäten geprüft.« Oder: »In meinem Memo am Montag habe ich bereits gewarnt, dass …« Bürokraten sind – ähnlich wie Pedanten – detailversessen und oft borniert.
    Umgang: Unordnung oder Kontrollverlust machen so jemandemAngst. Falls der Typ Ihr Boss ist: Informieren Sie ihn immer rechtzeitig und wirken Sie beruhigend auf ihn ein – idealerweise, indem Sie ihn mit vielen, sehr vielen Details füttern. Ist er ein Kollege: Schenken Sie ihm etwas Wärme und Geselligkeit. Viele tauen dabei auf – und werden am Ende zu loyalen Büronachbarn.

    Der Choleriker

    Verhalten: Brüllt gern und oft und explodiert schon wegen Kleinigkeiten. Er reagiert ebenso unberechenbar wie unkontrolliert. Seine Wutproben an spezielle Auslöser zu knüpfen, wäre sinnlos – alles kommt infrage. In der Regel ist dieser Typ ein emotionales Wrack, nicht selten gepaart mit einer ausgeprägten Profilneurose.
    Umgang: Niemals versuchen, einem Schreihals mit Argumenten zu kommen! Zwecklos. Besser wirkt: Selbstbewusstsein zeigen, Blickkontakt halten und völlige Ruhe bewahren. Das nimmt ihm den Wind aus den Segeln. Und nehmen Sie seine Launen bloß nicht persönlich. Der Typ kann nicht anders. Im Zweifel vertagen Sie das Gespräch, bis eine sachliche Ebene wieder möglich ist.

    Die Diva

    Verhalten: Egozentrisch, hochgradig sensibel und nachtragend bis in die Steinzeit. Ein falsches Wort, und die Diva reagiert beleidigt. Meist hält sie sich für ein verkanntes Genie – und das nagt an ihrem Ego. Natürlich gehört sie längst befördert, natürlich hat sie die Katastrophe lange kommen sehen, natürlich weiß sie es besser. Jedenfalls erzählt sie das hinterher auf dem Flur. Ihre Lieblingsvokabel: ich.
    Umgang: Diven muss man mit Samthandschuhen anfassen. Kritik vertragen sie nicht, selbst wenn sie das behaupten. Aber nicht selten haben sie tatsächlich einige nützliche Talente. Schenken Sie ihnen also ruhig Gehör, Applaus und geben Sie ihnen Freiräume. Wer so über die Stränge schlägt, lässt sich am ehesten über seine Sucht nach Anerkennung dressieren.

    Der Hypochonder

    Verhalten: Wenn er nicht gerade krankgeschrieben ist, läuft er verschnupft durch die Flure, ächzt, stöhnt, keucht, japst, hinkt, klagt – und hat garantiert ein ganzes Arsenal an Pillen und homöopathischen Tropfen auf seinem Schreibtisch.
    Umgang: Falls Sie mal einen Tag blaumachen wollen und zu irgendeinem läppischen Krankheitssymptom ein lebensbedrohliches Szenario brauchen – der Typ weiß Rat. Ansonsten lassen Sie ihn am besten in Ruhe. Er steckt Sie nur an. Im doppelten Wortsinn. Und falls Sie sein Chef sind: Geben Sie dem Typ ordentlich was zu tun, dann vergisst er seine eingebildeten Krankheiten.

    Der Intrigant

    Verhalten: Dieser Partisan erledigt seine

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