Die Büro-Alltags-Bibel
Konkurrenten gerne aus dem Hinterhalt – vorzugsweise durch Lügen, Gerüchte, gesäten Zweifel. Das Mittel zum Zweck ist fast immer Rufmord, Motto: irgendwas wird schon hängen bleiben. Offenbarte Schwächen nutzt er sofort zu seinem Vorteil aus.
Umgang: Geben Sie ihm nichts in die Hand, was er gegen Sie verwenden könnte. Und vermeiden Sie jeden privaten Kontakt. Wagt sich der Heckenschütze aus der Deckung, müssen Sie umgehend kontern, seine Behauptungen richtigstellen und ihn als fiesen Taktierer enttarnen. Entscheidend ist aber auch, dass Sie dabei cool bleiben. Sonst bieten Sie nur weiteres Futter.
Der Karrierist
Verhalten: Er will unbedingt nach oben – schnell und um jeden Preis. Alles ist für ihn ein Wettkampf, jede Niederlage eine Demütigung, die er so schnell nicht vergisst. Für ihn gibt es nur zwei Sorten Kollegen: Konkurrenten und Verlierer.
Umgang: Meiden Sie den Typ, wo Sie können. Er ist pures Gift. Entweder stellt er Ihnen ein Bein oder er lacht Sie aus. Beides macht den Job nicht besser. Und falls so ein Machtmensch mal Ihr Bosswird: Seien Sie unbedingt loyal, sagen Sie stets Ja zu seinen Entscheidungen – oder suchen Sie sich einen neuen Job.
Der Kumpel
Verhalten: Höflich, hilfsbereit, harmlos. Sein Ehrgeiz hält sich genauso in Grenzen wie seine Leistungen. Auskommen und Gemütlichkeit sind ihm wichtiger. Ärger geht er möglichst aus dem Weg – Entscheidungen deshalb auch.
Umgang: Nehmen Sie ihn wie er ist: Der will nur spielen. Prüfen Sie aber genau, ob er auch wirklich ein Kumpeltyp ist. Manchmal versteckt sich hinter dieser Geste ein Karrierist, der Ihnen gerade eine Falle stellt. Ist der Kumpel Ihr Boss: Nutzen Sie seine Großzügigkeit nie aus und zeigen Sie immer Respekt. Dieser Chef gibt Ihnen gerne Freiraum – will diesen aber auch gewinnbringend genutzt sehen.
Die Mimose
Verhalten: Sie kriegt nichts auf die Reihe – schuld sind aber immer die anderen: der Chef, die Kollegen, die Umstände. Egal, ob sich diese Leute gleichzeitig für alles verantwortlich fühlen – ihre Hilflosigkeit stellen sie in jedem Fall zur Schau. Obacht! Solche Opfertypen sind gewiefte Manipulierer (siehe »Dramadreieck« weiter vorne). Entweder sie spekulieren auf Ihr Mitleid oder bimsen Ihnen ein schlechtes Gewissen ein. Nicht selten dient die Ohnmacht nur einem Zweck: unangenehme Arbeit abgenommen zu bekommen.
Umgang: Bloß nicht kritisieren! Von dem Schock erholt sich die Mimose nie. Analysieren Sie allenfalls gemeinsam das wahre Ausmaß der Katastrophe sowie die wahren Hintergründe. Mehr als eine Anleitung zur Selbsthilfe sollten Sie nicht leisten. Sonst werden Sie zu ihrem Opfer.
Der Parasit
Verhalten: Geschickter Taktiker und Meister der Organisation. Lästige Aufgaben kann er perfekt durch Schmeicheleien oder per Gefallensdienst delegieren, während er unangenehme Arbeit vermeidet. Geht das Projekt schief, wäscht er seine Hände in Unschuld. Andernfalls reklamiert er die Idee und damit auch das Lob für sich.
Umgang: Alarmstufe Rot! Der Typ missbraucht jeden, wenn er kann. Falls Sie eine gute Idee haben, präsentieren Sie diese nur vor Zeugen, damit sichern Sie Ihre Urheberschaft. Auch Probleme besprechen Sie besser nie unter vier Augen – im Zweifel streitet der Parasit später alle Mitverantwortung ab. Und bevor Sie in seine Gefallensfalle tappen: Bieten Sie nur Tauschgeschäfte mit Vorauskasse an!
Der Pedant
Verhalten: Nie zufrieden, kleinkrämerisch und obendrein altklug. Seine übertriebene Sorgfalt und Kontrollsucht hält er für eine Tugend. Als Chef neigt er zu einem autoritären, tyrannischen Führungsstil – als Kollege zur Bescheidwisserei. Widerspruch zwecklos.
Umgang: Da gibt es nur eins: Überzeugen Sie durch Leistung, machen Sie keine Fehler und schenken Sie dem pedantischen Kollegen einfach nur ein vieldeutiges Lächeln.
Der Pessimist
Verhalten: Sieht alles schwärzer als es ist. Lieblingswörter: »Desaster«, »Katastrophe«, »furchtbar«, »schlimmer«. Oft ist dieser Typ dauerhaft unzufrieden und neigt zum notorischen Nörgeln, weil er in allem nur das Negative sucht.
Umgang: Entweder hinter der Masche steckt ein schwaches Selbstbewusstsein, dann sollten Sie ihn einfach nur ein bisschen loben und sanften (!) Optimismus dagegensetzen (»So schlimm wird’s wohl nicht werden«). Oder aber dahinter steckt pure Manipulation:Kommt es besser als erwartet, freuen sich ohnehin alle; wird es genauso schlimm wie prophezeit, steht der Pessimist als
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