Die Büro-Alltags-Bibel
diese gekonnt kontrastieren können.
Nutzen Sie Emotionen. Wer Gefühle auslöst, wird mehr beachtet. Es ist wie bei einer Präsentation: Wer dabei nur den Verstand des Publikums anspricht, dessen Worte sind schnell wieder vergessen, sie bleiben Schall und Rauch. Wer hingegen Kopfkino bei seinen Zuhörern erzeugt, sie emotional berührt und mitreißt, der bewegt etwas – und wird dafür bewundert. In der Psychologie gibt es das sogenannte
Resonanzphänomen
, wonach starke Emotionen sofort einen unbewussten Widerhall finden. Konkret: Wenn Sie jemanden spontan anlächeln, lächelt der in der Regel zurück. Lernen Sie deshalb, die Bedürfnisse und Gefühle Ihrer Mitmenschen zu erkennen, ernst zu nehmen und darauf einzugehen und erzeugen Sie so Resonanz.
Nutzen Sie Symbole. Symbole haben Macht. Erinnern Sie sich noch an das unglückliche Victory-Zeichen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Mannesmann-Prozess? Das Symbol hat sich unwideruflich auf unsere Netzhaut gebrannt – wenngleich anders als beabsichtigt. Aber auch die subtile Symbolik, die in Ihrer Kleidung oder Ihrer Büroeinrichtung mitschwingt, beeinflusst Ihr Image nachhaltig. Achten Sie also darauf, welche Symbole Ihre gewünschte Botschaft unterstützen.
Seien Sie charismatisch. Charismatiker umgibt eine magische Aura, die Mitarbeitern Vertrauen einflößt, ihre Sehnsüchte, Hoffnungen und Projektionen verkörpert und obendrein die Differenz zwischen Ideal und Wirklichkeit auf eine besonders schillernde Weise schrumpfen lässt, wofür sie selbst von Widersachern bewundert werden. Sie merken schon: Charisma lässt sich wunderbar beschreiben, jedoch kaum definieren, weshalb an dieser Stelle auch kein Versuch unternommen werden soll. Fest steht nur: Charismatische Menschen sind die Schamanender Moderne. Es sind mythische Lichtgestalten und Leitfiguren. Glücklicherweise ist die Wissenschaft inzwischen davon überzeugt, dass man Charisma lernen kann. Entscheidend dafür: Strahlen Sie Selbstsicherheit aus und polarisieren Sie. Beides lässt Menschen aus der Masse herausragen.
Seien Sie glaubwürdig. Nach dem Reputationsforscher Mark Eisenegger setzt sich Reputation aus drei Komponenten zusammen: Zuerst muss man seine Kompetenz und Talente unter Beweis stellen. Das ist die sogenannte
funktionale Reputation
. Danach muss sich der Reputationsträger bewähren, also gesellschaftliche Normen und Werte einhalten. Das ist die
soziale Reputation
. Drittens braucht jeder eine
expressive Reputation
. Hierbei ist ausschlaggebend, wie einzigartig Sie sind und welche emotionale Attraktivität und Faszinationskraft von Ihnen ausgehen. Egal, welche Alleinstellungsmerkmale Sie sich also zulegen, merken Sie sich bitte: Jeder Querkopf braucht sozialen Kredit. Wer immer nur am Rand einer Gruppe steht und stets auf seine Meinung pocht, wird weder ernst genommen noch respektiert. Wer jedoch vorher seine Glaubwürdigkeit unter Beweis gestellt hat, für den kann das plötzliche Absetzen von der Gruppe sogar ein Erfolgsturbo sein: Mit einem Mal stechen Sie aus der Masse hervor, beeinflussen sie und dokumentieren eindrucksvoll Meinungsstärke und Durchsetzungsvermögen.
Übertreiben Sie es nicht. Benjamin Franklin hat einmal gesagt, es sei zwar wichtig, die richtigen Dinge zu sagen, aber »viel schwieriger, die falschen Dinge ungesagt zu lassen«. Bei aller Eigen-PR gilt: Üben Sie sich ebenso in Zurückhaltung. Das ist nicht nur eine noble Geste. Es schützt Sie auch vor dem Verdacht, ein Prahlhans zu sein. Alle Menschen konkurrieren in gewisser Weise um Aufmerksamkeit. In jedem Unternehmen gibt es einen Wettbewerb um das Rampenlicht. Sogar in Beziehungen. Erkennen Sie diese Spielregeln und fahren Sie anderen trotz hohem Sendungsbewusstsein nicht in die Parade. Wer versucht, die Scheinwerfer der anderen zu dimmen, um selbst heller zu strahlen, offenbart sich nur als egoistisch und infantil.
Sobald eine Gruppe führungslos ist, dauert es nicht lange, bis ein Narzisst deren Führung übernimmt beziehungsweise diese an sich reißt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Ohio-State-Universität in Newark.
Darüber hinaus finden sich in Forschung und Literatur eine Reihe weiterer Rezepte zum Aufbau einer Eigenmarke. Ebenfalls bewährt haben sich diese:
Steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad. Damit ist nicht gemeint, überall damit zu prahlen, was man schon alles geschafft hat. Schwadroneure kann keiner leiden. Wirkungsvoller ist der indirekte Weg: Versuchen Sie Ihr Netzwerk, etwa
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