Die Büro-Alltags-Bibel
via Internet, zu vergrößern und lassen Sie andere an Ihrem Wissen und Können partizipieren. Helfen Sie anderen mit Rat und Tat. Das wird sich herumsprechen. Und solche Mundpropaganda wirkt viel stärker als Eigenlob. Seien Sie mit Ihrer Unterstützung zwar großzügig, aber auch nicht verschwenderisch. Entscheidend ist die Qualität. Nur wenn sie überwiegend hoch ist, entstehen positive Rückwirkungen.
Seien Sie selbstbewusst. Wenn Sie wirklich etwas Nützliches beisteuern können, gibt es keinen Grund, das verschämt oder gar devot zu präsentieren. Im Gegenteil: Ihr Selbstbewusstsein unterstreicht den Wert Ihres Beitrags. Umgekehrt: Treten Sie zu bescheiden auf, kommen daran schnell Zweifel.
Seien Sie Ihr Image. Entsprechen Sie auch optisch den Erwartungen, die Sie erzeugen. Vielleicht haben andere schon von Ihnen gehört oder gelesen, von den Werten und Ideen, die Sie repräsentieren. Davon sollte sich Ihre Erscheinung nicht allzu weit entfernen. Ihre Gesten, Ihr Habitus prägen Ihr Image mehr, als Sie denken. Meist entscheiden nur Sekunden darüber, was wir von einem Menschen denken, was wir ihm zutrauen und ob wir ihn sympathisch finden. Diverse Studien zeigen: Dieses Bild sollte konsistent sein, sonst empfinden wir unser Gegenüber als falsch.
Seien Sie direkt. Dies ist zwar kein Appell, wie ein Trampel ohne Stil und Form loszupoltern. Dennoch sollten Sie nicht lange um den heißen Brei herumreden. Sobald man Ihnen Aufmerksamkeit schenkt, kommen Sie bitte zum Punkt. Gerne auch engagiert und leidenschaftlich, niemals aber kryptisch oder geheimniskrämerisch. Es ist ein Irrglaube, eine Information würde dadurch interessanter, dass man unpersönlich, vage oder generell bleibt. Adressieren Sie Ihren Beitrag ohneUmwege an die Person, die Sie damit erreichen und auf sich aufmerksam machen wollen. Und nur an diese! Alle anderen könnte es belästigen, und das wäre kontraproduktiv. Ich bekomme beispielsweise am Tag zig P R-Mails , für die ich definitiv der falsche Empfänger bin – entweder, weil das nicht mein Thema ist oder weil der Absender sich überhaupt nicht über mich und meine Funktion informiert hat. Kurzum: Ich erhalte Spam, dessen Wirkung komplett verpufft und dessen Absender damit alles andere als Professionalität beweist. Finden Sie also zuerst den richtigen Adressaten und kontaktieren Sie (nur) ihn!
Bleiben Sie in Verbindung. Selbstmarketing ist kein Einmalauftritt oder Selbstläufer. Es ist eine Haltung und Strategie, um Beziehungen aufzubauen. Schließlich sollen die Leute Sie dauerhaft auf ihrem Radarschirm haben – etwa wenn es darum geht, jemanden zu befördern oder Aufträge zu vergeben. Zudem bringen solche Beziehungen mehr als das bisschen Selbst-PR allein.
Wann immer Sie können, setzen Sie sich also geschickt in Szene, vor allem gegenüber Ihrem Chef. Vorgesetzte haben leider einen natürlichen Erinnerungsdefekt, welche Aufgaben sie vergeben und welche Erfolge ihre Mitarbeiter damit erzielt haben. Liefern Sie Ihrem Boss also bei größeren Aufgaben regelmäßig Zwischenberichte ab und referieren Sie Fortschritte – am besten en passant. Schweigen ist in diesem Fall nicht Gold, sondern allenfalls Blech. Frischen Sie seine Erinnerungen lieber auf und pflegen Sie Ihren Ruf. Regelmäßige Politur schützt ja schließlich auch vor Rost.
Frauen, die sich in Konferenzen zu Wort melden, sind erfolgreicher als ihre schweigenden Kolleginnen, denn das sichert ihren Status, sagt die Soziolinguistin Deborah Tannen. Männer haben den Dreh oft besser raus: In Meetings reden sie nicht nur häufiger. Mit bis zu 17,07 Sekunden sind ihre Beiträge auch länger als die der Kolleginnen (bis zu zehn Sekunden).
Mitarbeiter und Vorgesetzte – kann das gut gehen?
Trotz solch strategischer Annäherungsversuche ähnelt das Verhältnis von Mitarbeitern und Vorgesetzten zuweilen dem von geladenen Teilchen: Manchmal ziehen sie sich an, manchmal stoßen sie sich ab – und manchmal kommt es zur Kernschmelze. Und wie es aussieht, geschieht das in Büros erstaunlich häufig. Weit über die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer sind mit ihrem Chef unzufrieden – in kleinen Unternehmen sogar noch mehr, so das Ergebnis einer Umfrage des Instituts für Mittelstandsforschung an der Universität Lüneburg. Keine deutsche Besonderheit: Vergleichbare Studien aus dem Ausland kommen regelmäßig zu ähnlichen Ergebnissen. Erst 2007 sorgte eine im Fachjournal
Work and Stress
veröffentlichte Studie der Indiana-Universität
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