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Die Burg

Die Burg

Titel: Die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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fertigbringen.
    T: Haben Sie in Ihrer Wohnung einen PC mit Internetanschluss?
    K: Ja …
    T: Hat Hendry Zugang dazu?
    K: Leider ja, und wenn ich auf der Arbeit bin, nutzt er das gern aus. Wir haben schon Krach deswegen gehabt. Ich habe ihm gesagt, er fliegt raus, wenn er nicht aufhört, auf meine Kosten stundenlang im Netz zu surfen.
    T: Sind Sie damit einverstanden, dass sich unsere Kollegen in Worcester Ihre Festplatte einmal vornehmen?
    K: Nein, wieso? Ja, ich meine, was soll das denn?
    T: Wo war Matthew in der Nacht zum Sonntag?
    K: In seinem Zelt, oder?
    T: Haben Sie beobachtet, dass Hendry das Lager verlassen hat?
    K: In der Nacht? Nein, ich habe geschlafen.
    T: Sie sind Techniker, nicht wahr? Ist Hendry auch technisch begabt?
    K: Überhaupt nicht.
    T: Wenn Hendry bei Ihnen lebt, waren Sie doch sicher dabei, als er seine Sachen für diese Reise gepackt hat.
    K: Klar, warum?
    T: Ist Ihnen da etwas aufgefallen? Hat er möglicherweise Rohre eingepackt, Knetmasse, Kitt, Dosen oder Beutel mit Pulver, Draht?
    K: Nein, natürlich nicht. Penny, was soll das alles? Ach, du Scheiße, ihr denkt, Matthew hätte die Bombe gebaut? Niemals!
    T: Hat Hendry sein Mobiltelefon dabei?
    K: Er hat schon lange keins mehr, das kann er sich nicht leisten.
    T: Aber Sie haben eins?
    K: Ja.
    T: Benutzt Hendry das manchmal auch?
    K: Auf gar keinen Fall. Ich bin doch nicht blöd!
    Cox heftete das Protokoll ab. Penny war mit Helmut in den Verwaltungstrakt gegangen, wo sie Kontakt zum CID Worcester aufnehmen wollten. Pennys Kollegen sollten auf Kingleys Festplatte überprüfen, ob Bombenseiten aufgerufen worden waren, ob es in der Umgebung der Stadt in letzter Zeit zu Sprengstoffdiebstählen gekommen war und ob Matthew Hendry Kontakt zu verdächtigen Personen gehabt hatte.
    Die Experten waren sich einig, dass der Bombenleger ein Amateur war. Es war also schon möglich, dass dieser dumme Junge dem verhassten Lehrer nur einen Schrecken einjagen wollte und sich einfach mit der Dosis vertan hatte. Hatte er so geweint, weil es ihm leidtat, weil er nicht fassen konnte, was er angerichtet hatte? Konnte es also sein, dass der Attentäter gar nicht, wie sie bisher angenommen hatten, blindwütig und verrückt, sondern einfach nur zu dämlich gewesen war? Wohl kaum, sonst hätte er nicht gleich vier Bomben gelegt, da wollte schon jemand auf Nummer sicher gehen.
    Unten im Hof stand Pennys Motorrad, sie war also noch im Haus. Vielleicht konnte er sie abfangen und auf einen Kaffee in die Kantine einladen. Er brauchte sowieso eine Pause.
     
    Astrid war ganz froh gewesen, dass Helmut sie nach Nimwegen geschickt hatte und sie für eine Weile von den Fotos weggekommen war. Sie hatte die Aufnahmen nicht gezählt, aber es waren sicher über tausend, und es wurden immer noch mehr abgeliefert. Sie suchte auf den Bildern nach Menschen, die am Sonntag an der Burg ihr Handy benutzt hatten. Ein paar hatte sie entdeckt, aber wenn die Zeitangaben auf den Fotos nur annähernd stimmten, hatten diese Leute ihre Telefongespräche geführt, bevor die Veranstaltung begonnen hatte. Es war natürlich klar, dass der Attentäter das Handy nicht unbedingt am Ohr gehabt haben musste, um die Bombe auszulösen, also blieb ihr nichts anderes übrig, als solche Gegenstände in den Händen der Zuschauer auszumachen, die aussahen wie ein Mobiltelefon. Das war auf den oft schlechten Wimmelbildern, die man ihr gebracht hatte, nur mit der Lupe möglich, und nach zwei Stunden taten ihr die Augen weh.
    Auf dem Weg zum Nimwegener Krankenhaus war sie müde und frustriert gewesen, jetzt, auf der Rückfahrt, war sie frustriert und wütend. Im ersten Augenblick hatte sie Mitleid mit James Connor verspürt, wie er dick bandagiert im Bett lag und nur Mund und Augen, die von dunklen Blutergüssen umgeben waren, bewegen konnte. Er hatte unter anderem eine Schädelverletzung, und der Arzt hatte gemeint, er könne möglicherweise noch nicht so ganz auf der Höhe sein, aber Connor war erstaunlich klar gewesen, und das Sprechen hatte ihm keine Mühe bereitet. Matthew Hendry sei buchstäblich alles zuzutrauen. Als sein Lehrer habe Connor schon früh erkannt, wie viel kriminelle Energie in dem Kerl steckte. Auch ein Bombenattentat läge im Bereich des Möglichen. Konkrete Hinweise habe er allerdings nicht. Er sei sowieso nicht glücklich gewesen, dass er als Repräsentant der Stadt auf dem Podium habe stehen müssen, denn die Militia sei nicht gerade ein Aushängeschild für Worcester. Viele von denen

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