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Die Burg

Die Burg

Titel: Die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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war ziemlich zappelig, weil sie so aufgeregt war. Da war hinter uns ein Mann. Katharina hat ihn mit ihrem ganzen Gewusel ins Straucheln gebracht, und er wäre fast gestürzt. Er hat geflucht: ‹Fuck!› Und dann ging die Bombe hoch. Er hatte ein Telefon in der Hand … und er hatte Narben an den Handgelenken …»
    Cox’ Handy piepste. Er schaute aufs Display. «Von Penny», sagte er und runzelte die Stirn, dann las er laut vor: ‹Habe geantwortet. Checkt eure E-Mails. Rufe später an.›
    «Na, dann los!», sagte Toppe. «Das hört sich vielversprechend an.»
     
    E-Mail von DS Penelope Small:
    Foto Nr.   826: Der Mann hinter Astrid und eurem Chef heißt Oliver Harris.
    Er ist ein Freund von Chris Kingsley und hat viel mit der Militia zu tun. Arbeitet in einem Militärmuseum in Kidderminster.
    Ich habe Harris am Mittwoch zufällig in Kleve getroffen. Er sagte, er sei erst seit Dienstag, dem 18.04., in der Stadt, er habe über Ostern arbeiten müssen.
    Wie das Foto beweist, hat er gelogen. Warum?
    Habe die Kollegen in Kidderminster um Hilfe gebeten. Sie haben Harris in seiner Wohnung nicht angetroffen, und sein Chef sagt aus, Harris sei seit dem 07.04. ohne Erklärung von der Arbeit ferngeblieben.
    Ist er möglicherweise seitdem schon und immer noch in Kleve?
    Mehr habe ich in der Kürze der Zeit noch nicht herausfinden können, bleibe aber am Ball.
    Zwei Punkte noch: Harris hat irgendwann einmal in der Gegend von Kleve gelebt – er sprach am Mittwoch von Freunden, die er besuchen wollte. Außerdem spricht er sowohl Englisch als auch Deutsch völlig akzentfrei.
    Muss los!
    P.
     
    Toppe hielt das Foto in der Hand.
    «Das ist der Mann», sagte er. «Das ist der, den Katharina fast zu Fall gebracht hat.»
    Ihm war übel.
    «Peter, ich möchte, dass du nach England fliegst. Ich setze mich mit Pennys Chef in Verbindung und erledige den Papierkram.»
    Cox starrte ihn an. «Heute noch?»
    Toppe stöhnte. «Es tut mir leid, Peter, es ist kurzfristig, und ich weiß ja, dass du immer alles gründlich vorbereiten möchtest, aber …»
    «Nein, nein», unterbrach ihn Cox schnell, «das macht mir gar nichts aus, überhaupt nichts. Ich meine nur, es ist eine Spur, okay, aber glaubst du wirklich …?»
    «Ja», sagte Toppe. «Halt mich meinetwegen für verrückt, aber ich bin mir ganz sicher.»

Vierzehn
    Der Flughafen von Birmingham war zwar klein, aber er wurde gerade renoviert, und so folgte Cox eine geraume Zeit lang sich widersprechenden «Exit»-Schildern durch enge Gänge mit Sperrholzwänden. Ihm war seltsam zumute. Einerseits freute er sich wie blöde, dass er Penny wiedersehen würde, andererseits haderte er mit dem Auftrag, der ihn herführte.
    Gut, dieser Harris hatte Penny angelogen, aber dafür konnte es hundert harmlose Gründe geben. Und ja, Helmut hatte den Mann mit einem Handy gesehen, nur Sekunden bevor die Bombe hochging, aber auch das konnte Zufall sein. Mit den Jahren hatte Cox sich damit arrangiert, dass Toppe mit seiner Intuition meistens richtig lag, obwohl ihm derartige «Eingebungen» noch immer fremd waren und gegen den Strich gingen. Hinzu kam, dass Helmut im Moment wirklich nicht auf der Höhe war.
    Da war ein Ausgang! Er schob die Glastür auf, und ein heftiger Wind schlug ihm entgegen. Es war schon fast dunkel. Am anderen Ende des Gebäudes entdeckte er die Neonreklame einer Mietwagenfirma und machte sich auf den Weg.
    «Du nimmst die M 42 nach Westen», hatte Penny erklärt. «Dann kommst du auf die M 5. An Junction 7 fährst du dann raus Richtung Worcester Zentrum.»
    Er mietete einen kleinen Peugeot, die billigste Preiskategorie, und bezahlte mit seiner eigenen Kreditkarte. Im Handschuhfach fand er eine Karte und schaute sich die Strecke an.
    «Vom Flughafen sind es nur 27 Meilen bis Worcester», hatte sie gesagt. «Du müsstest also so gegen acht da sein. Am besten, wir treffen uns an der Kathedrale, die kann man nicht verfehlen. Gleich gegenüber ist auch ein Parkplatz. Ich freu mich so …»
    Mit links zu schalten war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, und er drehte zwei Proberunden auf dem Firmenparkplatz, bevor er auf die Zubringerstraße hinausfuhr. Der Linksverkehr machte ihm keine Probleme, in seinen Rallyezeiten war er oft in England gewesen. Nach dem zweiten Kreisverkehr fühlte er sich so sicher wie zu Hause. Der Verkehr war dicht, vermutlich würde er es nicht schaffen bis um acht.
    Die Kathedrale war angestrahlt und schon von weitem zu sehen, er fand auch den Parkplatz,

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